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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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A. Die Preisträger
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Akademiepreis 2010
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Sandro Wimberger: „Transport ultrakalter Quantengas
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0319
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Die Preisträger | 335

AKADEMIEPREIS


SANDRO MARCEL WIMBERGER
(geb. 1974) Physikstudium in München,
Oxford, am Weizmann Institute of Science
(Israel) und in Dresden, das er mit Auszeich-
nung 2000 an der LMU München abschloss.
Ab 2001 binationale Promotion in Theoreti-
scher Physik am MPI für Physik komplexer

Systeme in Dresden und an der Universita
dell'Insubria in Como (Italien). Nach Abschluss der Promotion forschte er kurze Zeit in Bel-
fast (UK), bevor er 2004 als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stif-
tung nach Pisa und 2006 als Wissenschaftler des italienischen Forschungsverbunds CNISM
nach Turin ging. Seit seiner Zeit in Pisa beschäftigt er sich mit der Theoretischen Beschreibung
der Dynamik und des Transports ultrakalter Quantengase, für die er mehrfach ausgezeichnet
wurde (Akademiekonferenz für junge Wissenschaftler der Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften, Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger Preis). Seit 2007 arbeitet er als Nach-
wuchsgruppenleiter am Institut für Theoretische Physik in Heidelberg, wo er den Zweig
,, Quantendynamik und Komplexe Quantensysteme“ der Heidelberger Graduiertenschule für
Fundamentale Physik vertritt, die aus der Exzellenzinitiative hervorging. Italien bleibt er
weiterhin durch enge Kollaborationen und seine Familie, die dort lebt, verbunden.

„Transportphänomene in ultrakalten Quantengasen“
Das Fachgebiet der Quanten- und Atomoptik beschreibt die Wechselwirkung von
Licht und Materie auf atomaren Skalen. Das sich rasant entwickelnde Forschungs-
gebiet ermöglicht es heute, dieses Wechselspiel mit höchster Präzision zu kontrollie-
ren. Auf dem mikroskopischen Niveau einzelner Atome werden — im Gegensatz zu
unseren alltäglichen Erfahrungen in der makroskopischen Welt - quantenmechani-
sche Effekte wichtig: Energie zwischen Lichtfeldern und einzelnen Atomen kann
beispielsweise nur in wohldefinierten Portionen — sogenannten Quanten — ausge-
tauscht werden, wobei Licht und Materie zu einer untrennbaren Einheit verschmel-
zen können. Solche „Quantenzustände“ lassen sich in ihrer reinsten Form am besten
bei sehr tiefen Temperaturen beobachten und manipulieren. In bahnbrechenden
Experimenten ist es in den letzten beiden Jahrzehnten gelungen, Atome durch Laser-
 
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