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SITZUNGEN
Abb. 2: Das Konzept der kulturellen Performanz, weitere Erläuterungen im Text
ten unmittelbar miteinander vergleichen (Abb. 3). So mag es sein, dass die drei
Dimensionen der Expansion (raumzeitliche bzw. taxonomische Verbreitung, Ecospa-
ce, kulturelle Kapazitäten) stark, teilweise oder auch gar nicht korreliert sind. Durch
den Vergleich der zeitlichen Abläufe der Expansionen sollte zumindest grundsätzlich
auch feststellbar sein, ob eine der drei Expansionsdimensionen „vorauseilt“ und
gewissermaßen als Auslöser für Expansionen in den anderen Dimensionen gelten
muss oder ob eher eine „System-Evolution/-Expansion“ vorliegt, wie sie Abb. 1
nahelegt. Dabei gilt natürlich, dass zeitliche Korrelationen noch nichts über die
zugrunde liegenden Ursache-Wirkungsbeziehungen aussagen.
Die hier skizzierte Methodik setzt voraus, dass für einzelne Zeiträume der
Expansionsgeschichte des Menschen eine große Anzahl von Fundorten vorliegt und
mehrere Zeithorizonte untersucht werden. Sie basiert entsprechend auf einem
geostatistischen Ansatz, der sich am besten mit einer GIS-Datenbank und entspre-
chenden GIS-Analysen bewältigen lässt. Die Struktur der GIS-Datenbank, die für
Eurasien räumlich und zeitlich aufgelöste Daten zu Fundpunkten von Homininen,
deren Biologie, Ecospace und kulturellen Performanzen verfügbar macht, ist fertig-
gestellt (siehe unter www.roceeh.net) und umfasst bisher über 600 Lokalitäten mit
z.T. mehreren Fundhorizonten hauptsächlich in Afrika. Die geostatistischen Analy-
SITZUNGEN
Abb. 2: Das Konzept der kulturellen Performanz, weitere Erläuterungen im Text
ten unmittelbar miteinander vergleichen (Abb. 3). So mag es sein, dass die drei
Dimensionen der Expansion (raumzeitliche bzw. taxonomische Verbreitung, Ecospa-
ce, kulturelle Kapazitäten) stark, teilweise oder auch gar nicht korreliert sind. Durch
den Vergleich der zeitlichen Abläufe der Expansionen sollte zumindest grundsätzlich
auch feststellbar sein, ob eine der drei Expansionsdimensionen „vorauseilt“ und
gewissermaßen als Auslöser für Expansionen in den anderen Dimensionen gelten
muss oder ob eher eine „System-Evolution/-Expansion“ vorliegt, wie sie Abb. 1
nahelegt. Dabei gilt natürlich, dass zeitliche Korrelationen noch nichts über die
zugrunde liegenden Ursache-Wirkungsbeziehungen aussagen.
Die hier skizzierte Methodik setzt voraus, dass für einzelne Zeiträume der
Expansionsgeschichte des Menschen eine große Anzahl von Fundorten vorliegt und
mehrere Zeithorizonte untersucht werden. Sie basiert entsprechend auf einem
geostatistischen Ansatz, der sich am besten mit einer GIS-Datenbank und entspre-
chenden GIS-Analysen bewältigen lässt. Die Struktur der GIS-Datenbank, die für
Eurasien räumlich und zeitlich aufgelöste Daten zu Fundpunkten von Homininen,
deren Biologie, Ecospace und kulturellen Performanzen verfügbar macht, ist fertig-
gestellt (siehe unter www.roceeh.net) und umfasst bisher über 600 Lokalitäten mit
z.T. mehreren Fundhorizonten hauptsächlich in Afrika. Die geostatistischen Analy-