Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
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Museums in Islamabad unter seinem Generaldirektor Dr. Fazal Dad Kakar war früh-
zeitig bereits im Januar erteilt worden. An der von Prof. Dr. Harald Hauptmann
geleiteten Unternehmung waren beteiligt: Martin Bemmann M.A. und Dipl. Ing.
Salwa Hauptmann-Hamza M.A. An der Begehung in Baltistan nahm noch dieTibe-
tologin Dr. Petra Maurer, Bayerische Akademie der Wissenschaften, teil. Als ständiger
örtlicher Mitarbeiter war wieder Akhtar Khan tätig, der bei den Feldarbeiten von
weiteren erfahrenen Helfern aus Chilas unterstützt wurde.
Für die diesjährige Feldkampagne war eine Weiterführung der im letzten
Jahr begonnenen Aufnahme der reichen Felsbildansammlungen in den Tälern des
Yasin und Ghizer nordwestlich von Gilgit sowie in Baltistan im Shyok-Tal östlich
von Khaplu und eine Überprüfung älterer Aufnahmen der Buddha-Reliefs vorge-
sehen.
Die Feldarbeiten, die vom 31. August bis 8. Oktober von Chilas aus unter-
nommen wurden, schlossen auch eine erneute Begehung des Buto Gah bis unter-
halb der Passhöhe ein. Außer den im unteren Teil des Tals bereits 2010 festgestellten
Felsbildgruppen konnten im dicht besiedelten Tal bis zur Passhöhe keine weiteren
Petroglyphen nachgewiesen werden. Der durch das Buto Gah verlaufende Aufweg,
der zu einer der beiden Hauptrouten vom oberen Indus-Tal in das südliche Tiefland
führt, dürfte von Chilas aus seit der Frühzeit begangen worden sein. Die Felsbild-
stationen in den Tälern des Yasin und Ghizer wurden von Khalti bei Gupis aus zwi-
schen dem 6. und 15. September untersucht.
I. Felsbildstationen im Yasin
Erste Hinweise auf archäologische Denkmäler in den Tälern des Ghizer und Yasin,
die sich bei Gupis zum Gilgit-Fluss vereinen, gehen auf J. Biddulph, den ersten bri-
tischen politischen Agenten der Gilgit Agency (1880), und Sir Aurel Stein (1928)
zurück. Weitere Erkundungen wurden 1986 von der ‘Pak-German Study Group’
unter K. Jettmar und von U. Hallier sowie seit 1991 von der Sophia University
Kamakura unter der Leitung von Haruko Tsuchiya unternommen, ohne eine syste-
matische Aufnahme der Megalithgräber und Felsbildansammlungen anzustreben.
Von der Heidelberger Forschergruppe wurde das Gilgit-Tal seit 1997 in das Unter-
suchungsprogramm einbezogen, zunächst mit einer Rettungsgrabung in der Nekro-
pole von Daeen bei Chatorkhand und 2003 mit der topographischen Aufnahme der
prähistorischen Siedlung von Seleharan, die auf einer durch den Zusammenfluss von
Ghizer und Yasin in den Gilgit-Fluss gebildeten Landzunge liegt.
Die im vergangenen Jahr begonnene systematische Kartierung einer umfang-
reichen Felsbildansammlung, die von Seleharan 25 km entfernt flussaufwärts auf
beiden Seiten des Yasin-Flusses südlich des Dorfes Noh lokalisiert wurde, konnte
abgeschlossen werden. Die Felsbildstation von Murkha liegt auf der linken Seite des
Yasin zwischen dem Flusslauf und dem steil abfallenden Berghang in einem sich
bizarr auftürmendem Felsenmeer. Die Anzahl der bereits bekannten 73 Steine mit
817 Gravuren erweiterte sich auf insgesamt 105 Steine. Auf den neu gefundenen
32 Steinen wurden 270 Bilder festgehalten, so dass aus dieser Station insgesamt 1087
Felsbilder vorliegen.
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Museums in Islamabad unter seinem Generaldirektor Dr. Fazal Dad Kakar war früh-
zeitig bereits im Januar erteilt worden. An der von Prof. Dr. Harald Hauptmann
geleiteten Unternehmung waren beteiligt: Martin Bemmann M.A. und Dipl. Ing.
Salwa Hauptmann-Hamza M.A. An der Begehung in Baltistan nahm noch dieTibe-
tologin Dr. Petra Maurer, Bayerische Akademie der Wissenschaften, teil. Als ständiger
örtlicher Mitarbeiter war wieder Akhtar Khan tätig, der bei den Feldarbeiten von
weiteren erfahrenen Helfern aus Chilas unterstützt wurde.
Für die diesjährige Feldkampagne war eine Weiterführung der im letzten
Jahr begonnenen Aufnahme der reichen Felsbildansammlungen in den Tälern des
Yasin und Ghizer nordwestlich von Gilgit sowie in Baltistan im Shyok-Tal östlich
von Khaplu und eine Überprüfung älterer Aufnahmen der Buddha-Reliefs vorge-
sehen.
Die Feldarbeiten, die vom 31. August bis 8. Oktober von Chilas aus unter-
nommen wurden, schlossen auch eine erneute Begehung des Buto Gah bis unter-
halb der Passhöhe ein. Außer den im unteren Teil des Tals bereits 2010 festgestellten
Felsbildgruppen konnten im dicht besiedelten Tal bis zur Passhöhe keine weiteren
Petroglyphen nachgewiesen werden. Der durch das Buto Gah verlaufende Aufweg,
der zu einer der beiden Hauptrouten vom oberen Indus-Tal in das südliche Tiefland
führt, dürfte von Chilas aus seit der Frühzeit begangen worden sein. Die Felsbild-
stationen in den Tälern des Yasin und Ghizer wurden von Khalti bei Gupis aus zwi-
schen dem 6. und 15. September untersucht.
I. Felsbildstationen im Yasin
Erste Hinweise auf archäologische Denkmäler in den Tälern des Ghizer und Yasin,
die sich bei Gupis zum Gilgit-Fluss vereinen, gehen auf J. Biddulph, den ersten bri-
tischen politischen Agenten der Gilgit Agency (1880), und Sir Aurel Stein (1928)
zurück. Weitere Erkundungen wurden 1986 von der ‘Pak-German Study Group’
unter K. Jettmar und von U. Hallier sowie seit 1991 von der Sophia University
Kamakura unter der Leitung von Haruko Tsuchiya unternommen, ohne eine syste-
matische Aufnahme der Megalithgräber und Felsbildansammlungen anzustreben.
Von der Heidelberger Forschergruppe wurde das Gilgit-Tal seit 1997 in das Unter-
suchungsprogramm einbezogen, zunächst mit einer Rettungsgrabung in der Nekro-
pole von Daeen bei Chatorkhand und 2003 mit der topographischen Aufnahme der
prähistorischen Siedlung von Seleharan, die auf einer durch den Zusammenfluss von
Ghizer und Yasin in den Gilgit-Fluss gebildeten Landzunge liegt.
Die im vergangenen Jahr begonnene systematische Kartierung einer umfang-
reichen Felsbildansammlung, die von Seleharan 25 km entfernt flussaufwärts auf
beiden Seiten des Yasin-Flusses südlich des Dorfes Noh lokalisiert wurde, konnte
abgeschlossen werden. Die Felsbildstation von Murkha liegt auf der linken Seite des
Yasin zwischen dem Flusslauf und dem steil abfallenden Berghang in einem sich
bizarr auftürmendem Felsenmeer. Die Anzahl der bereits bekannten 73 Steine mit
817 Gravuren erweiterte sich auf insgesamt 105 Steine. Auf den neu gefundenen
32 Steinen wurden 270 Bilder festgehalten, so dass aus dieser Station insgesamt 1087
Felsbilder vorliegen.