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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Helmig, Rainer: Antrittsrede von Herrn Rainer Helmig: an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21. Januar 2012.
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0115
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Antrittsreden

Antrittsrede von Herrn RAINER helmig
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21. Januar 2012.


Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich bedanke mich recht herzlich für die Wahl zum
ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften und ich freue mich über die damit
verbundene Auszeichnung meiner wissenschaftlichen
Arbeit. Gerne nehme ich heute die Möglichkeit
wahr, mich Ihnen kurz vorzustellen, und meine Fach-
disziplin, die Hydromechanik und Hydrosystemmodel-
lierung.

Aus vielen wissenschaftlichen Biographien gewinnt man den Eindruck, der
Weg zum Forscher und Hochschullehrer sei gradlinig vorgezeichnet. Bei mir ist das
sicherlich nicht der Fall. Ich wurde am 26. März 1957 in Hamm in Westfalen gebo-
ren und habe dort meine Jugend verbracht, stark geprägt durch das Leben von Men-
schen, die im Bergbau und in der Montanindustrie gearbeitet haben und somit sehr
unter einer großen Umweltbelastung litten. Bedingt durch den zweiten Bildungsweg
und unterschiedliche berufliche Tätigkeiten gab es zahlreiche Scheidewege, die
durch die tatkräftige Hilfe meiner Familie und wichtiger Persönlichkeiten im Nach-
hinein betrachtet immer Entscheidungen ausmachten, die einen wichtigen Mehr-
wert in meinem Leben darstellten.

Nach der Hauptschule, einer aufbauenden zweijährigen technischen Gewerbe-
schule, einer anschließenden zweieinhalbjährigen Ausbildung zum Bauzeichner in
Essen, kurzer Betonbauertätigkeit und einem anschließenden erfolgreichen
Abschluss der Fachhochschulreife begann ich 1976 in Münster an der Fachhoch-
schule das Bauingenieurstudium. Im Studium reizten mich besonders Themen, die
sich mit dem für mich komplett neuen Gebiet des „elektronischen Rechnens“ und
der Entwicklung von numerischen Modellen für Umweltfragen auseinandersetzen.
Zu meiner Überraschung teilte mir der Betreuer meiner Diplomarbeit, Professor
Wetzel, immer wieder mit, dass ich wohl besser an einer Uni aufgehoben wäre.
Daher entschloss ich mich, nach gutem Zureden meiner Eltern, nach Abschluss des
FH-Studiums und einem kurzem Zwischenstopp bei der deutschen Bauindustrie an
der Universität Hannover „richtig“ Bauingenieurwesen zu studieren.
Entscheidend für meinen weiteren Werdegang war die erste mündliche Prü-
fung, gleich in der zweiten Woche im Fach Mechanik bei Professor Stein. Er erklärte
mir nach gefühlten zwei Stunden, dass ich doch wohl keine Ahnung hätte und ich
mich doch mal schleunigst „richtig“ mit der Mechanik auseinandersetzen solle.
 
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