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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0257
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276 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
Insel und den rechten inferioren Kortex einschließt, (b) rechte posteriore Insel und
(c) linker mittlerer frontaler Gyrus] wiesen Probanden mit dem SCNM-Vulnerabi-
litätsallel eine Reduktion der grauen Substanz auf. In der funktionellen Bildgebung
ergaben post-hoc Analysen eine signifikant negative Korrelation zwischen der
Arbeitsgedächtnisleistung und dem Lebensalter in C-Allel Trägern des SCN1A-
Gens. Probanden ohne das C-Allel zeigten keine Verschlechterung der Gedächtnis-
leistung mit zunehmendem Lebensalter. Darüber hinaus zeigten Probanden mit dem
Vulnerabilitätsallel C im Unterschied zu Probanden ohne dieses Allel mit ansteigen-
dem Lebensalter eine erhöhte Aktivierung des inferioren frontalen Kortex und des
posterioren Cingulären Kortex während Belastung des Arbeitsgedächtnisses. Diese
Erhöhung der Aktivierung bei Probanden mit dem Vulnerabilitätsallel korrelierte
negativ mit der Gedächtnisleistung.
Diese Befunde ergänzen bisherige Studien, welche eine erhöhte Aktivierung
im rechten Frontalkortex sowohl bei älteren Probanden mit besonders starken
kognitiven Beeinträchtigungen als auch bei Probanden mit genetischer Vulnerabilität
für eine Demenz vom Alzheimer-Typ aufzeigen konnten. Darüber hinaus scheint das
Ausmaß der neuronalen Aktivierung im posterioren cingulären Kortex altersabhän-
gig zu sein, wobei eine erhöhte Aktivierung in dieser Region mit einer schlechte-
ren kognitiven Leistung korreliert. Insgesamt verweisen unsere Ergebnisse auf ein
erhöhtes Risiko für kognitive Leistungsminderung bei Trägern des SCNM-Vulne-
rabilitätsallels.
In Ergänzung zu bestehenden Befunden zeigte sich, dass ein signifikanter
Unterschied des altersbedingten Anstieges der ml-Konzentrationen zwischen den
Trägern der beiden Varianten des SCNIA-Gens besteht: Der altersassoziierte
ml-Anstieg bei den Probanden mit dem Vulnerabilitätsallel war im Vergleich zu den
Probanden ohne Vulnerabilitätsallel signifikant erhöht.
Zusammenfassung
Im Rahmen des multimethodalen Ansatzes des Projekts konnten maßgebliche
Erkenntnisse zu biopsychologischen Korrelaten altersassoziierter Veränderungen der
Gedächtnisleistung gewonnen werden, welche den aktuellen Stand der Forschung
auf diesem Gebiet bereichern. Die funktionellen Ergebnisse und deren mathemati-
sche Modellierung sowie die spektroskopischen Analysen unterstützen Annahmen zu
einem neuronalen Wechselspiel zwischen Abbau- (Dedifferenzierung) und Anpas-
sungsprozessen (Kompensation) mit zunehmendem Lebensalter. Strukturell scheint
dabei das Ausmaß körperlicher/sportlicher Aktivität maßgeblich die Integrität ins-
besondere des Hippokampus, als bedeutsame Gedächtnisstruktur, zu beeinflussen.
Hinsichtlich genetischer Einflussfaktoren zeigte die Analyse der SCNM-Genvari-
ante rsl0930201 neben altersunabhängigen strukturellen Befunden (Reduktion der
grauen Substanz in frontalen Regionen einschließlich der Insel) deutliche altersasso-
ziierte Effekte sowohl auf der funktionellen wie metabolischen Ebene. Hier zeigte
sich vor allem, dass Träger des Vulnerabilitätsalleis eine schlechtere Arbeitsgedächtnis-
leistung aufweisen, welche mit erhöhten frontalen und cingulären Aktivierungen in
 
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