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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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I. Das akademische Jahr 2013
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Veranstaltungen
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Akademiesymposium anlässlich des 80. Geburtstags von Ekkehard Bautz
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Holstein, Thomas W.: Zukunft durch Forschung: Ein gesellschaftliches Anliegen: Akademiesymposium anlässlich des 80. Geburtstags von Ekkehard Bautz
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0131
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VERANSTALTUNGEN

Nazi-Regime und 2. Weltkrieg verursachten Brain-Drain, in der Wiederaufbauphase
der Naturwissenschaften Persönlichkeiten brauchte, um an diese Entwicklung wie-
der anzuknüpfen. Hier war der von Bautz und Schaller betriebene Aufbau des
ZMBH, aber auch die Gründung von EMBL und DKFZ, ein Musterbeispiel dafür,
wie durch die enge Vernetzung der Forschung an einem Standort und die Förderung
durch Industrie und Politik, Zukunft für die Wissenschaft geschaffen wurde. Es wur-
den vom Präsident der MPG mit Verweis auf die aktuelle Diskussion um die grüne
Gentechnik jedoch auch die gesellschaftlichen Spannungen thematisiert, die auf dem
Gebiet der roten und weißen Gentechnik dazu führten, dass bedeutende industriel-
le Optionen in den 70er und 80er Jahren nicht realisiert wurden. Dezidiert wurden
von Peter Gruss strukturelle Maßnahmen der Politik und ihre Fortsetzung gefordert
(Pakt für Forschung, Exzellenzinitiative, Forschungsförderung im internationalen
Kontext) und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit von Universität,
außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrie betont, um in der
Zukunft in dem weltweiten wissenschaftlichen und industriellen Wettbewerb beste-
hen zu können.
Die Genetikerin und Entwicklungsbiologin Prof. Renate Renkawitz-Pohl gehört zu
der Gruppe von Wissenschaftlern, die in ihrer Laufbahn entscheidend von Ekkehard
Bautz beeinflusst und gefördert wurden. In ihrem Vortrag knüpfte sie an den Präsi-
denten der MPG direkt an und berichtetet über aktuelle Entwicklungen im
Wissenschaftsrat, der als Gremium führender deutscher Wissenschaftler und von
Vertretern des Bundes und der Länder ein wesentliches Organ der deutschen Wis-
senschaftspolitik ist. Wie Peter Gruss wies auch Frau Renkawitz-Pohl auf das Aus-
laufen der verschiedenen Pakte zur Förderung der Wissenschaft hin und benannte
darüber hinaus eine Reihe von Herausforderungen, die Deutschland in der welt-
weiten Konkurrenz zu bewältigen hat. An erster Stelle nannte sie die Unterschät-
zung der Anzahl von Studierenden (50% der Absolventen eines Jahrgangs beabsich-
tigen zu studieren) und den Trend zugunsten betreuungsintensiver Fächer. Auch die
internationalen Rankings, (die Heidelberger und die beiden Münchener Universitä-
ten rangieren als beste Deutsche Universitäten erst auf den Plätzen 50, 52 und 53),
ergeben nach Frau Renkawitz-Pohl im internationalen Vergleich ein schiefes Bild.
Grund dafür sei, dass in Deutschland Großforschungseinrichtungen und Max-
Planck-Institute in der Regel nicht in die Universitäten integriert sind, wodurch
eine diversifizierte Forschungslandschaft entstanden ist. Sie plädierte daher nach dem
Auslaufen der Exzellenzinitiative für eine Fortsetzung des Strukturwandels mit den
in Planung befindlichen Liebigzentren, hochschuleigenen von Bund und Ländern
finanzierten Zentren an den Universitäten, die in eine Landschaft außeruniversitärer
Einrichtungen integriert sind. Bestandteil von Liebigzentren könnten auch Gradu-
iertenschulen sein, und mit Doppelberufungen sowie Merian-Professuren könnten
herausragende Köpfe an der Universität gehalten werden. In stark berufsbildenden
Fächern seien Lehrprofessuren sinnvoll. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs for-
derte sie eine deutliche Änderung der Betreuungsverhältnisse und für Gruppenlei-
ter bessere Entwicklungsmöglichkeiten mit Tenure-track Option.
 
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