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TÄTIGKEITSBERICHTE
Leiter der Forschungsstelle: das ordentliche Mitglied Wilhelm Kühlmann
Mitarbeiter:
Prof. Dr. Ralf Georg Czapla (bis 30.09.2013), Reinhard Gruhl, Michael Hanstein
(bis 15.01.2013), Dr. Volker Hartmann, Bianca Hufnagel M.A. (seit 16.10.2013),
Ladislaus Ludescher
In die Zuständigkeit der Heidelberger Arbeitsstelle fallen die in der früheren Kur-
pfalz und ihren Nebengebieten tätigen Gelehrten.
Im Anschluss an die Bände 1/1 (Marquard Freher), 1/2 (Janus Gruter), II (David
Paretis, Johann Philipp Paretis und Daniel Pareus) und III Jacobus Micyllus, Johannes
Posthitis, Johannes Opsopoeus und Abraham Scultetus') konnte im Berichtsjahr Band IV
erscheinen, der noch Beiträge der früheren Mitarbeiter Dr. Susann El Kholi und Dr.
Björn Spiekermann enthält. Er umfasst 788 Seiten. Im Mittelpunkt steht, vertreten
durch Hieronymus Commelinus (ca. 1550—1597; Bearbeiter: Hartmann) und seinen
Lektor Friedrich Sylburg (1536—1596; Bearbeiter: Czapla/Gruhl/Hartmann), der
Beitrag des reformierten Verlagswesens in der Kurpfalz zur späthumanistischen Phi-
lologie. Zugleich erhält, vor allem durch das Werk Sylburgs, erstmals die wirkungs-
mächtige Heidelberger Gräzistik deutliche Konturen. Mit der 1599 erschienenen
Prosodia des Mediziners Henricus Smetius (1537—1614; Bearbeiter: Kühlmann), d.h.
einem Lexikon zur lateinischen Metrik, wird zugleich das im Hinblick auf die Zahl
der Drucke und den Verbreitungszeitraum meistbenutzte Werk des kurpfälzischen
Humanismus vorgestellt. Mit dem Theologen Balthasar Copius (ca. 1530—1600;
Bearbeiter: El Kholi/Hanstein), einem Ausleger des Heidelberger Katechismus (1587),
der Perikopen (1591) und des Galaterbriejes (1587), dem Gräzisten Simon Stenius
(1539—1619; Bearbeiter: Spiekermann), Vermittler Homers (1579), der Aristoteli-
schen Rhetorik (1586) und des Kirchenvaters Basileios des Großen (1593, 1614),
sowie dem Horaz-Exegeten (1580, 1595) und Erläuterer von Ciceros De oratore
(1582) Lambertus Ludolfus Pithopoeus (1535—1596; Bearbeiter: Kühlmann) wurden
noch drei Autoren mit der Zahl und Wirkung nach überschaubarerem CEuvre
berücksichtigt.
Wegen zahlreicher vom Verlag zu verantwortender Satzfehler, die zeitaufwen-
dige zusätzliche Korrekturdurchgänge erforderlich machten, wurde der Band erst im
Dezember 2013 ausgeliefert.Trotz dieser Probleme, eines weiteren Personalwechsels
und einiger neuer Textfunde konnten die Arbeiten an Band V so weit vorangetrie-
ben werden, dass nach einer Durchsicht des Arbeitsstellenleiters Ende Februar 2014
die Drucklegung in Angriff genommen werden kann. Den Schwerpunkt des Bandes
bildet erneut die kurpfälzische Gräzistik: Der von der Forschung noch wenig beach-
tete, überaus produktive Wilhelm Xylander (1532—1576; Bearbeiter: Hartmann/
Kühlmann) trat als Erstherausgeber (u.a. Marcus Aurelius) und -Übersetzer (u.a. von
Plutarch ins Lateinische und Polybios ins Deutsche) griechischer Literatur hervor.
Auch Aemilius Portus (1550—1614/15; Bearbeiter: Gruhl), der zeitweise auch in
Genf und Lausanne lehrte, veröffentlichte zahlreiche Editionen griechischer Werke
von Homer (8.//.Jahrhundert v. Chr.) bis zu der byzantinischen Enzyklopädie Suda
(um 970 n. Chr.). Der Jurist Dionysius Gothofredus (1549—1622; Bearbeiter: Han-
TÄTIGKEITSBERICHTE
Leiter der Forschungsstelle: das ordentliche Mitglied Wilhelm Kühlmann
Mitarbeiter:
Prof. Dr. Ralf Georg Czapla (bis 30.09.2013), Reinhard Gruhl, Michael Hanstein
(bis 15.01.2013), Dr. Volker Hartmann, Bianca Hufnagel M.A. (seit 16.10.2013),
Ladislaus Ludescher
In die Zuständigkeit der Heidelberger Arbeitsstelle fallen die in der früheren Kur-
pfalz und ihren Nebengebieten tätigen Gelehrten.
Im Anschluss an die Bände 1/1 (Marquard Freher), 1/2 (Janus Gruter), II (David
Paretis, Johann Philipp Paretis und Daniel Pareus) und III Jacobus Micyllus, Johannes
Posthitis, Johannes Opsopoeus und Abraham Scultetus') konnte im Berichtsjahr Band IV
erscheinen, der noch Beiträge der früheren Mitarbeiter Dr. Susann El Kholi und Dr.
Björn Spiekermann enthält. Er umfasst 788 Seiten. Im Mittelpunkt steht, vertreten
durch Hieronymus Commelinus (ca. 1550—1597; Bearbeiter: Hartmann) und seinen
Lektor Friedrich Sylburg (1536—1596; Bearbeiter: Czapla/Gruhl/Hartmann), der
Beitrag des reformierten Verlagswesens in der Kurpfalz zur späthumanistischen Phi-
lologie. Zugleich erhält, vor allem durch das Werk Sylburgs, erstmals die wirkungs-
mächtige Heidelberger Gräzistik deutliche Konturen. Mit der 1599 erschienenen
Prosodia des Mediziners Henricus Smetius (1537—1614; Bearbeiter: Kühlmann), d.h.
einem Lexikon zur lateinischen Metrik, wird zugleich das im Hinblick auf die Zahl
der Drucke und den Verbreitungszeitraum meistbenutzte Werk des kurpfälzischen
Humanismus vorgestellt. Mit dem Theologen Balthasar Copius (ca. 1530—1600;
Bearbeiter: El Kholi/Hanstein), einem Ausleger des Heidelberger Katechismus (1587),
der Perikopen (1591) und des Galaterbriejes (1587), dem Gräzisten Simon Stenius
(1539—1619; Bearbeiter: Spiekermann), Vermittler Homers (1579), der Aristoteli-
schen Rhetorik (1586) und des Kirchenvaters Basileios des Großen (1593, 1614),
sowie dem Horaz-Exegeten (1580, 1595) und Erläuterer von Ciceros De oratore
(1582) Lambertus Ludolfus Pithopoeus (1535—1596; Bearbeiter: Kühlmann) wurden
noch drei Autoren mit der Zahl und Wirkung nach überschaubarerem CEuvre
berücksichtigt.
Wegen zahlreicher vom Verlag zu verantwortender Satzfehler, die zeitaufwen-
dige zusätzliche Korrekturdurchgänge erforderlich machten, wurde der Band erst im
Dezember 2013 ausgeliefert.Trotz dieser Probleme, eines weiteren Personalwechsels
und einiger neuer Textfunde konnten die Arbeiten an Band V so weit vorangetrie-
ben werden, dass nach einer Durchsicht des Arbeitsstellenleiters Ende Februar 2014
die Drucklegung in Angriff genommen werden kann. Den Schwerpunkt des Bandes
bildet erneut die kurpfälzische Gräzistik: Der von der Forschung noch wenig beach-
tete, überaus produktive Wilhelm Xylander (1532—1576; Bearbeiter: Hartmann/
Kühlmann) trat als Erstherausgeber (u.a. Marcus Aurelius) und -Übersetzer (u.a. von
Plutarch ins Lateinische und Polybios ins Deutsche) griechischer Literatur hervor.
Auch Aemilius Portus (1550—1614/15; Bearbeiter: Gruhl), der zeitweise auch in
Genf und Lausanne lehrte, veröffentlichte zahlreiche Editionen griechischer Werke
von Homer (8.//.Jahrhundert v. Chr.) bis zu der byzantinischen Enzyklopädie Suda
(um 970 n. Chr.). Der Jurist Dionysius Gothofredus (1549—1622; Bearbeiter: Han-