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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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15. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0235
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258 | TÄTIGKEITSBERICHTE

Rüdiger Thomsen-Fürst überprüfte die Datensätze der Literaturdatenbank.
Allerdings konnte er die Arbeit aufgrund einer längeren Erkrankung (vom 24.
August bis Ende 2013) noch nicht beenden. Außerdem organisierte er gemeinsam
mit Bärbel Pelker das Symposium „Mozartvariationen — Franz Danzi und die
Mozartverehrung im ausgehenden 18. Jahrhundert“, das am 15. Juni unter der Lei-
tung von Silke Leopold im Palais Hirsch in Schwetzingen stattfand. Das Symposium
war Bestandteil des ,,Wunderkind“-Wochenendes der Forschungsstelle, das mit dem
von Silke Leopold geführten Podiumsgespräch „Mythos Wunderkind“ und zwei
Konzerten im Schloss Schwetzingen ehemaligen und gegenwärtigen musikalischen
Hochbegabungen gewidmet war.
Für Bärbel Pelker waren die Veranstaltungen zur 250. Wiederkehr der Wunder-
kindreise der Geschwister Mozart sowie die erste Hofmusik-Akademie der Schwet-
zinger SWR Festspiele die Arbeitsschwerpunkte des ersten Halbjahres. Für die
Hofmusikakademie konzipierte sie das Konzertprogramm „La chasse“ als Homma-
ge an das ursprüngliche kurfürstliche Jagdschloss, außerdem stellte sie das Notenma-
terial zweier Sinfonien von Johann und Carl Stamitz aus dem Notenarchiv der For-
schungsstelle her, die erstmals im live übertragenen Abschlusskonzert am l.Juni auf-
geführt wurden. Begleitend zur Orchesterakademie richtete sie im Südlichen Zirkel
des Schwetzinger Schlosses eine Sonderausstellung (26.4.—2.6.13) ein, die den aktu-
ellen Forschungsstand zum kurfürstlichen Hoforchester präsentierte. Gezeigt wurde
eine kleine Auswahl von Orchesterwerken, ferner die Hofkomponisten der kurfürst-
lichen Instrumentalmusik sowie Beispiele für Orchesteraufstellungen im 18. Jahr-
hundert — visuell nachvollziehbar auch erstmals die Konzertaufstellung des großen
legendären Hoforchesters. Drei Originalinstrumente von den kurfürstlichen Hofin-
strumentenbauern Matthias Gülich und Jacob Rauch, die der Heidelberger Geigen-
bauer Matthias Kohl freundlicherweise zur Verfügung stellte, und der Nachbau einer
Jacob-Stainer-Geige repräsentierten auf der Grundlage neuer Forschungsergebnisse
den Bereich Hofinstrumentenbau. Zu dem von Bärbel Pelker organisierten Rah-
menprogramm dieser Ausstellung gehörten ein einwöchiger Workshop, in dem Gei-
genbauschüler aus Mittenwald unter der Leitung des Geigenbaumeisters Thomas
Wörnle die berühmten Löwenköpfe nach dem Vorbild der Jacob-Stainer-Geigen
schnitzten, sowie ein Vortrag von Matthias Kohl über den historischen Geigenbau.
Der Erfolg dieser Veranstaltungen (knapp 3000 Besucher) ermutigten Matthias Kohl
und Bärbel Pelker zu dem Vorhaben, in den nächsten Jahren eine Instrumentenda-
tenbank auf der Homepage der Forschungsstelle zu entwickeln, dies wäre die erste
ihrer Art zur Instrumentenbauforschung. Die Orchesterausstellung, erweitert um
Exponate zur Vokalmusik, wanderte nach Ende der Festspiele als Sonderbereich der
Wunderkind-Ausstellung Kult on Tour (17.5.—13.10.13) in das Karl-Wörn-Haus der
Stadt Schwetzingen. Als Beispiele angewandter Forschung dürfen auch drei Tafeln zu
Schwetzinger Hofmusikerquartieren und Mozarts Aufenthalten in der Kurpfalz gel-
ten, die am 14. Juli während des viel beachteten Stadtfestes zur Feier der „Ankunft
der Familie Mozart“ am „Roten Haus“ (Dreikönigstr. 6) enthüllt wurden. Bärbel
Pelker hatte auf der Grundlage eines Häuserbestandsplans von Hermann Blank und
nach den handschriftlichen Quartierlisten aus den Jahren 1758 und 1762, die im
 
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