Tagung: „Wege der Wittelsbacher Hofmusik'
Kirchhof hielt der Mainzer Historiker Prof. Dr. Matthias Schnettger den Eröff-
nungsvortrag über „Die Wittelsbacher Höfe im 18. Jahrhundert und ihre Netz-
werke“. Prof. Dr. Hans Ammerich, Direktor des Bistumsarchivs Speyer, beantwor-
tete die Frage, ob das Zweibrücker Hofleben unter Christian IV (f 1775) - nur
eine Orientierung an Mannheim und Versailles sei, mit der Feststellung, dieses
habe durchaus eigenständige Züge gehabt. Dies wurde auch von dem Kunsthis-
toriker Prof. Dr. Hans Ottomeyer bestätigt, der über das Hotel des Deux-Ponts in
Paris, den Musenhof des Herzogs Christian IV, referierte, von Zweibrücken. Die
Memoiren Johann Christian von Mannlichs als Quelle südwestdeutscher Hofmu-
sik standen im Zentrum des Vortrags von Prof. Dr. Hermann Kleber, Literaturwis-
senschaftler aus Trier und Mitherausgeber der Memoiren Mannlichs. Speziell mit
musikwissenschaftlichen Fragen befassten sich drei weitere Referate - Dr. Hans
Oskar Koch mit Christoph Willibald Gluck und der Hofmusik in Zweibrücken,
Dr. Roland Würtz mit Musik und Musikern aus Mannheim in Paris und Prof. Dr.
Herbert Schneider mit der Frage, ob die Symphonien Mannheimer Komponisten
für Paris geschrieben oder (lediglich) in Paris publiziert worden seien. Die Tagung,
die von Dr. Bärbel Pelker vorbereitet und von Prof. Dr. Silke Leopold geleitet wur-
de, machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, die musikhistorischen Befun-
de in den historischen und vor allem den kulturhistorischen Kontext einzubinden,
und umgekehrt auch, welche politischen Absichten sich aus der Musikpflege eines
Fürsten schließen lassen.
Am Vorabend der Tagung fand im Rittersaal des Mannheimer Schlosses ein
von Dr. Bärbel Pelker konzipiertes Konzert statt, für das die Forschungsstelle Süd-
westdeutsche Hofmusik das Notenmaterial exklusiv hergestellt hatte. Die Kompo-
sitionen, die bei diesem Konzert aufgeführt wurden - Sinfonien von Franz Xaver
Richter und Ernst Eichner, ein Klavierkonzert von Georg Joseph Vogler sowie
ein Violinkonzert von Christian Danner -, stellten gleichsam die klingende Um-
setzung dessen dar, was tags darauf bei dem Symposium diskutiert wurde. Das
Kurpfälzische Kammerorchester spielte unter Leitung von Martin Brauß, dem Di-
rektor des Instituts zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter in Hannover,
aus dem auch die jungen Solisten Dorothea Stepp (Violine) und Tae-Min Hyun
(Klavier) hervorgegangen waren.
Silke Leopold
83
Kirchhof hielt der Mainzer Historiker Prof. Dr. Matthias Schnettger den Eröff-
nungsvortrag über „Die Wittelsbacher Höfe im 18. Jahrhundert und ihre Netz-
werke“. Prof. Dr. Hans Ammerich, Direktor des Bistumsarchivs Speyer, beantwor-
tete die Frage, ob das Zweibrücker Hofleben unter Christian IV (f 1775) - nur
eine Orientierung an Mannheim und Versailles sei, mit der Feststellung, dieses
habe durchaus eigenständige Züge gehabt. Dies wurde auch von dem Kunsthis-
toriker Prof. Dr. Hans Ottomeyer bestätigt, der über das Hotel des Deux-Ponts in
Paris, den Musenhof des Herzogs Christian IV, referierte, von Zweibrücken. Die
Memoiren Johann Christian von Mannlichs als Quelle südwestdeutscher Hofmu-
sik standen im Zentrum des Vortrags von Prof. Dr. Hermann Kleber, Literaturwis-
senschaftler aus Trier und Mitherausgeber der Memoiren Mannlichs. Speziell mit
musikwissenschaftlichen Fragen befassten sich drei weitere Referate - Dr. Hans
Oskar Koch mit Christoph Willibald Gluck und der Hofmusik in Zweibrücken,
Dr. Roland Würtz mit Musik und Musikern aus Mannheim in Paris und Prof. Dr.
Herbert Schneider mit der Frage, ob die Symphonien Mannheimer Komponisten
für Paris geschrieben oder (lediglich) in Paris publiziert worden seien. Die Tagung,
die von Dr. Bärbel Pelker vorbereitet und von Prof. Dr. Silke Leopold geleitet wur-
de, machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, die musikhistorischen Befun-
de in den historischen und vor allem den kulturhistorischen Kontext einzubinden,
und umgekehrt auch, welche politischen Absichten sich aus der Musikpflege eines
Fürsten schließen lassen.
Am Vorabend der Tagung fand im Rittersaal des Mannheimer Schlosses ein
von Dr. Bärbel Pelker konzipiertes Konzert statt, für das die Forschungsstelle Süd-
westdeutsche Hofmusik das Notenmaterial exklusiv hergestellt hatte. Die Kompo-
sitionen, die bei diesem Konzert aufgeführt wurden - Sinfonien von Franz Xaver
Richter und Ernst Eichner, ein Klavierkonzert von Georg Joseph Vogler sowie
ein Violinkonzert von Christian Danner -, stellten gleichsam die klingende Um-
setzung dessen dar, was tags darauf bei dem Symposium diskutiert wurde. Das
Kurpfälzische Kammerorchester spielte unter Leitung von Martin Brauß, dem Di-
rektor des Instituts zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter in Hannover,
aus dem auch die jungen Solisten Dorothea Stepp (Violine) und Tae-Min Hyun
(Klavier) hervorgegangen waren.
Silke Leopold
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