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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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17. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0206
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B. Die Forschungsvorhaben

auf sie abgestimmten Architektur nachgegangen werden. Die Übersetzung der
Texte ist bereits abgeschlossen, so dass mit der Auswertung begonnen werden
konnte. Der inhaltlichen Analyse ist eine terminologische Untersuchung zu den
Bezeichnungen für das Neujahrsfest vorangestellt, daran schließen sich Abschnitte
zu den Schauplätzen der Kulthandlungen, den Festteilnehmern, zum chronologi-
schen Ablauf und astronomischen Rahmen der Feierlichkeiten sowie zum mate-
riellen Aspekt (z. B. Götterbilder, Schreine, spezielle Opfergaben) an. Ein Kapitel
zu den Textarten und -gattungen, die im Zusammenhang mit dem Neujahrsfest
veiwendet werden, soll schließlich Aussagen darüber machen, in welcher Form die
Informationen zu diesem besonderen Ereignis präsentiert werden und inwiefern
die jeweiligen Textarten mit dem architektonischen Kontext korrespondieren.
Jan Tattko arbeitete 2014 weiter an den „Hydrologischen Prozessionen“ in
den Soubassements (Sockelbereichen) der späten ägyptischen Tempel. Diese Pro-
zessionen mit Verkörperungen der Nilflut sind fester Bestandteil der Soubasse-
mentdekoration, derer sich das Projekt als erstes Rahmenthema angenommen hat.
Der Fokus lag auf der Analyse der einzelnen Verkörperungen der Nilflut und de-
ren Einbettung in den übergeordneten Kontext des Tempels:
Parallel dazu schritt 2014 auch die Dissertation über die Türinschriften der
Tempel von Dendara und Edfu voran, die im Rahmen des zweiten Schwerpunkt-
themas des Projekts Der Tempel als ritueller Raum als Fallstudie die Wechselwir-
kungen zwischen Dekoration und Architektur untersucht. Ziel ist es über den
Vergleich der einzelnen Türen beider Tempel gemeinsame Inhalte und allgemein
gültige Dekorationsregeln abzuleiten, nach denen sich die ägyptischen Priester zu
richten hatten.
In der ersten Jahreshälfte war Bettina Ventker mit der Endredaktion des Ta-
gungsbandes Altägyptische Enzyklopädien. Die Soubassements in den Tempeln der grie-
chisch-römischen Zeit beschäftigt (siehe dazu den Jahresbericht 2013), wozu letzte
Korrekturen, die Nachbearbeitung bzw. Verbesserung der Bildqualität sowie die
Erstellung des Index’ (zusammen mit Florian Löffler) gehörten. Die Arbeiten
konnten im Mai abgeschlossen werden, die zweibändige Publikation ist Mitte des
Jahres als Band 7 der Reihe Studien zur spätägyptischen Religion erschienen. Daneben
wurde die innerhalb des ersten Schwerpunktthemas des Projektes Soubassements
angesiedelte Untersuchung zu den Prozessionen der Kas und Hemusut fortge-
führt und kann in naher Zukunft abgeschlossen werden. Im Rahmen des zweiten
Schwerpunktthemas Der Tempel als ritueller Raum befasst sich Bettina Ventker mit
den Fenstern in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit, deren Dekoration
und Gestaltung bislang kaum Beachtung fanden. Es wird untersucht, ob sich auch
bei diesen Bauelementen ein enges Zusammenspiel von Architektur, Dekoration
und Raumfunktion beobachten lässt, wie dieses in den unterschiedlichen Tempeln
umgesetzt wurde und welche theologische Bedeutung den Fenstern über ihre ar-
chitektonische Funktion hinaus zukam. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht

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