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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
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II. Nachrufe
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Gleiter, Rolf: Peter Hofmann (12.1.1947 – 15.8.2015)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0350
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Nachruf auf Peter Hofmann


Am 15. August 2015 verstarb unerwartet der Heidelberger Professor für Organi-
sche Chemie, Peter Hofmann, nachdem er erst vor wenigen Monaten in den Ru-
hestand getreten war.
Peter Hofmann wurde am 12. Januar 1947 in Nürnberg geboren. Den größ-
ten Teil seiner Jugendzeit verbrachte er in dieser Stadt, wo sein Vater als Lungen-
arzt tätig war. Schon während seiner Zeit am Gymnasium interessierten ihn die
Naturwissenschaften. Es begann mit dem Basteln von Feuerwerkskörpern und
führte dann zu systematischen chemischen Untersuchungen in einem Kellerlabor.
Seine Berufswahl stand damit schon fest und wurde noch in den letzten Jahren
durch die Schule unterstützt: Das Gymnasium wurde 1965 nach dem Chemie-
Nobelpreisträger Richard Willstätter, der dort Schüler war, in Willstätter Gymna-
sium umbenannt. Dieser Name führte auch dazu, dass die Labors an der Schule
durch großzügige Industriespenden hervorragend ausgestattet wurden, was für
eine optimale Ausbildung der Schüler sorgte.
Nach dem Abitur im Jahre 1966 begann Peter Hofmann mit dem Studium der
Chemie an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen-Nürnberg und pro-
movierte dort im Jahre 1973 mit Auszeichnung bei Hans Hofmann über photo-
chemische Reaktionen der Heterocyclen Oxepin und Thiepin. Die Zeit zwischen
Promotion und einem Postdoktoranden Aufenthalt überbrückte er mit spektros-
kopischen Studien an sog. vicinalenTriketonen. Es handelt sich um einfache Koh-
lenwasserstoffe mit drei benachbarten Kohlenstoff-Sauerstoff Doppelbindungen,
mit roter, blauer oder grüner Farbe. Die Ursache dieser Farbigkeit war unbekannt
und wurde von Peter Hofmann aufgeklärt.

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