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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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12. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18.Jahrhundert (Schwetzingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0152
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B. Die Forschungsvorhaben

Mit der Auswertung der „Carlsruher Zeitung“ wurde begonnen, die Erschließung
der archivalischen Quellen im Generallandesarchiv in Karlsruhe wurde fortge-
setzt.
Die 1761 von Benjamin Franklin erfundene Glasharmonika eroberte im deut-
schen Musikleben des späten 18. Jahrhunderts eine herausgehobene Position und
wurde zu einem Symbol ihres Zeitalters. Bei der Einführung dieser neuen Erfin-
dung in Deutschland kam den südwestdeutschen Höfen eine Schlüsselrolle zu:
In Mannheim, Karlsruhe und Rastatt wurden die ersten Instrumente nachgebaut
und von hier aus machten sich die ersten einheimischen Virtuosen auf, das Instru-
ment durch Konzertreisen weiter zu verbreiten. Der Karlsruher Hofkapellmeister
Joseph Aloys Schmittbaur war als Instrumentenbauer und Pädagoge eine führen-
de Persönlichkeit auf diesem Gebiet. Auch die berühmteste Solistin auf der Glas-
harmonika, die aus Bruchsal stammende Marianne Kirchgessner, die u. a. 1791
Mozarts Glasharmonikaquintett KV 617 uraufführte, war seine Schülerin. Da die
bedeutende Rolle der südwestdeutschen Hofmusik in der Geschichte der Glas-
harmonika in der bisherigen Forschung kaum beachtet wurde, erarbeitet Rüdiger
Thomsen-Fürst einen Band zu diesem Thema, der in der Schriftenreihe der For-
schungsstelle erscheinen soll.
Noch von Bärbel Pelker konzipiert war die vierte Hofmusik-Akademie der
Schwetzinger SWR Festspiele unter dem Motto „Klingendes Arkadien“. Hierfür
erstellte Bärbel Pelker, unterstützt von Sanja Aleksic, das Notenmaterial. Silke Le-
opold moderierte das Abschlusskonzert der Hofmusik-Akademie. Die Kammer-
musik-Noten für die Probenphase der Hofmusik-Akademie sowie ein Konzert im
Palais-Hirsch stellte Sarah-Denise Fabian zusammen, außerdem führte sie gemein-
sam mit Rüdiger Thomsen-Fürst die Musikstudenten durch die Forschungsstelle.
Auch 2017 wird die Zusammenarbeit mit den Schwetzinger SWR Festspielen fort-
gesetzt. Hierfür hat Sarah-Denise Fabian bereits ein Programm ausgearbeitet, das
inhaltlich um das Thema „Musikermigration am kurpfälzischen Hof“ kreist.
Am 10. Juni 2016 veranstaltete die Forschungsstelle einen Workshop für
Nachwuchswissenschaftler/innen, der als Vorbereitung für die geplante Tagung
„Die Familie Stamitz und die europäische Musikermigration im 18. Jahrhundert“
fungierte. Der Workshop diente vor allem der Themenfmdung für die Referate der
Nachwuchswissenschaftler. Die Tagung wird am 17. und 18. Juni 2017 in Schwet-
zingen stattfmden und von der Forschungsstelle gemeinsam mit der Fachgruppe
Musikwissenschaft/Musikpädagogik der Staatlichen Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Mannheim ausgerichtet.
Passend zum Thema des Akademiesalons 2016 „Musik und Sprache“ stand
dieses Mal beim Serenadenkonzert am 9. Juli Vokalmusik im Vordergrund. Das
Programm, das von Sarah-Denise Fabian in Absprache mit dem Universitätsmu-
sikdirektor Michael Sekulla zusammengestellt wurde, kreiste dabei um vokale
Werke von Komponisten aus dem Kontext der sog. „Mannheimer Schule“. So sang

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