16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens
Auswahl der Treppenform und -anzahl lokale Traditionen wohl eine große Rolle
spielten. Offenbar folgte die Auswahl der Treppe(n) teilweise dem Nachahmungs-
prinzip, wobei als Vorbild Beispiele aus dem näheren geographischen Umfeld he-
rangezogen wurden.
Jan Tattkos Beitrag zum zweiten Schwerpunktthema sind die Türinschriften
der griechisch-römischen Tempel. Einige zentrale Aspekte der Türen der Kapellen
des Sanktuarumgangs von Edfu wurden in einem Beitrag für den Tagungsband
„Der Tempel als ritueller Raum“ untersucht. Daneben arbeitete er weiter an sei-
nem Dissertationsprojekt, das sich als Fallstudie anhand der Türinschriften des
Tempels von Dendara den Wechselwirkungen zwischen Dekoration und Archi-
tektur widmet. Neben generellen Fragen zur Form und Dekoration der Türen
besteht der Hauptteil der Arbeit aus der Übersetzung und der Kommentierung
der dort angebrachten Inschriften sowie aus deren Inhalts- und Strukturanalyse.
Ein Fokus liegt dabei auch auf der Herausarbeitung größerer zusammengehöriger
Texte und deren Funktion in Anbetracht des Anbringungsortes, d.h. dem Bezug
zum dahinterliegenden Raum. Aus den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der
beiden Tempel können verwandte Inhalte und allgemein gültige Dekorationsre-
geln abgeleitet werden, nach denen sich die ägyptischen Priester zu richten hatten,
oder Freiheiten aufzeigen, die sie bei der Redaktion der Texte besaßen.
Der Kiosk auf dem Dach des Tempels von Dendara: Ort der „Vereinigung mit der Sonnenscheibe“
181
Auswahl der Treppenform und -anzahl lokale Traditionen wohl eine große Rolle
spielten. Offenbar folgte die Auswahl der Treppe(n) teilweise dem Nachahmungs-
prinzip, wobei als Vorbild Beispiele aus dem näheren geographischen Umfeld he-
rangezogen wurden.
Jan Tattkos Beitrag zum zweiten Schwerpunktthema sind die Türinschriften
der griechisch-römischen Tempel. Einige zentrale Aspekte der Türen der Kapellen
des Sanktuarumgangs von Edfu wurden in einem Beitrag für den Tagungsband
„Der Tempel als ritueller Raum“ untersucht. Daneben arbeitete er weiter an sei-
nem Dissertationsprojekt, das sich als Fallstudie anhand der Türinschriften des
Tempels von Dendara den Wechselwirkungen zwischen Dekoration und Archi-
tektur widmet. Neben generellen Fragen zur Form und Dekoration der Türen
besteht der Hauptteil der Arbeit aus der Übersetzung und der Kommentierung
der dort angebrachten Inschriften sowie aus deren Inhalts- und Strukturanalyse.
Ein Fokus liegt dabei auch auf der Herausarbeitung größerer zusammengehöriger
Texte und deren Funktion in Anbetracht des Anbringungsortes, d.h. dem Bezug
zum dahinterliegenden Raum. Aus den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der
beiden Tempel können verwandte Inhalte und allgemein gültige Dekorationsre-
geln abgeleitet werden, nach denen sich die ägyptischen Priester zu richten hatten,
oder Freiheiten aufzeigen, die sie bei der Redaktion der Texte besaßen.
Der Kiosk auf dem Dach des Tempels von Dendara: Ort der „Vereinigung mit der Sonnenscheibe“
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