Nachruf auf Hans Mohr
wesen sei und dass sie seine Vorstellungen von Wissenschaft kritisch mitgeformt
habe. Dass seine beiden Söhne auch höchst achtbare akademische Karrieren mach-
ten, und dass diese die häusliche Kultur, mit der sie im Hause Mohr aufgewachsen
waren, in ihre neuen Familien eingebracht haben, schien ihm selbstverständlich
zu sein.
Hans Mohr war Biologe. Er wusste, dass „der Alterstod in unserem Erbgut
vorprogrammiert“ ist. So hat er es in einem Vortrag mit dem Titel „Warum müs-
sen wir sterben“ formuliert. Hans Mohr hat in den letzten Monaten und Wochen
auch gewusst, dass es nun bald an der Zeit ist. Er war daraufhin nicht verbittert,
nur ein wenig traurig darüber, dass er so leiden musste. Ein Unfall brachte dann
eine dramatische Verschlechterung seines Zustands. Zum Schluss hat er es gut sein
lassen.
Und es war gut. Wohl dem, der in seinem Leben solch ein Maß an Gebor-
genheit erfahren darf und auch solch einen Anteil haben kann an dem großen
Menschheitsprojekt Wissenschaft.
Josef Honerkamp, Eberhard Schäfer
333
wesen sei und dass sie seine Vorstellungen von Wissenschaft kritisch mitgeformt
habe. Dass seine beiden Söhne auch höchst achtbare akademische Karrieren mach-
ten, und dass diese die häusliche Kultur, mit der sie im Hause Mohr aufgewachsen
waren, in ihre neuen Familien eingebracht haben, schien ihm selbstverständlich
zu sein.
Hans Mohr war Biologe. Er wusste, dass „der Alterstod in unserem Erbgut
vorprogrammiert“ ist. So hat er es in einem Vortrag mit dem Titel „Warum müs-
sen wir sterben“ formuliert. Hans Mohr hat in den letzten Monaten und Wochen
auch gewusst, dass es nun bald an der Zeit ist. Er war daraufhin nicht verbittert,
nur ein wenig traurig darüber, dass er so leiden musste. Ein Unfall brachte dann
eine dramatische Verschlechterung seines Zustands. Zum Schluss hat er es gut sein
lassen.
Und es war gut. Wohl dem, der in seinem Leben solch ein Maß an Gebor-
genheit erfahren darf und auch solch einen Anteil haben kann an dem großen
Menschheitsprojekt Wissenschaft.
Josef Honerkamp, Eberhard Schäfer
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