III. Veranstaltungen
Beiträge zur Erforschung der Assyrischen Gelehrsamkeit lieferten Prof. Dr. Da-
niel Schwemer, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg („Abwehrzauber in As-
sur: Die Überlieferung von Beschwörungen und Ritualen gegen Behexung im
Spiegel der Tontafelsammlungen in der assyrischen Hauptstadt“), Prof Dr. Nils
Heeßel, Philipps-Universität, Marburg („Der Platz der divinatorischen Texte aus As-
sur im Traditionsstrom: Übernahme, Überlieferung und Zurückweisung“), PD.
Dr. Jeanette Fincke, CNRS, Paris („»Himmelszeichen« und die Serie Enüma Anu
Enlil in Assur“) und Prof. Dr. Daisuke Shibata, Tsukuba University („A Middle As-
syrian Manuscript of a Medical Treatise“).
Einen Beitrag zu dem wichtigen Thema Wiedergewinnung verloren geglaubter
Keilschrifttexte präsentierten schließlich Dr. Stefan Jakob und apl. Prof. Dr. Lilian
Baiensiefen, indem sie ein zentrales Vorhaben unserer Forschungsstelle vorstellten
(„Heute wertlos - morgen ein missing link. Über die Publikation der »Fragmente
literarischer Keilschrifttexte aus Assur«“).
Prof. Dr. Stefan Maul
Mitarbeitervortragsreihe
„Wir forschen. Für Sie"
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften un-
ter dem Motto „Wir forschen. Für Sie“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der einzelnen Forschungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites
Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
„Albtraum Reformation - Melanchthon und die Wut der Theologen"
Mitarbeitervortrag von Dr. Matthias Daii'Asta am 14. Juni 2017
Dass Melanchthon der engste und der wichtigste Mitstreiter Martin Luthers
war, dürfte außerhalb der Expertenkreise immer noch zu wenig im Bewusstsein
verankert sein. Die vertraute Liste von Melanchthons Ehrentiteln: Universal-
gelehrter, Praeceptor Germaniae, Außenminister der Reformation usw. wirkt
heutzutage schon reichlich angestaubt. Einen frischeren, dabei aber nicht weniger
zutreffenden Ehrentitel hat der Augsburger Historiker Johannes Burkhardt kre-
iert: Er bezeichnete Melanchthon einmal als den „Chefkoch“ der Reformation;1
1 Johannes Burkhardt, Das Reformationsjahrhundert. Deutsche Geschichte zwischen Medien-
revolution und Institutionenbildung 1517-1617, Stuttgart 2002, S. 86.
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Beiträge zur Erforschung der Assyrischen Gelehrsamkeit lieferten Prof. Dr. Da-
niel Schwemer, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg („Abwehrzauber in As-
sur: Die Überlieferung von Beschwörungen und Ritualen gegen Behexung im
Spiegel der Tontafelsammlungen in der assyrischen Hauptstadt“), Prof Dr. Nils
Heeßel, Philipps-Universität, Marburg („Der Platz der divinatorischen Texte aus As-
sur im Traditionsstrom: Übernahme, Überlieferung und Zurückweisung“), PD.
Dr. Jeanette Fincke, CNRS, Paris („»Himmelszeichen« und die Serie Enüma Anu
Enlil in Assur“) und Prof. Dr. Daisuke Shibata, Tsukuba University („A Middle As-
syrian Manuscript of a Medical Treatise“).
Einen Beitrag zu dem wichtigen Thema Wiedergewinnung verloren geglaubter
Keilschrifttexte präsentierten schließlich Dr. Stefan Jakob und apl. Prof. Dr. Lilian
Baiensiefen, indem sie ein zentrales Vorhaben unserer Forschungsstelle vorstellten
(„Heute wertlos - morgen ein missing link. Über die Publikation der »Fragmente
literarischer Keilschrifttexte aus Assur«“).
Prof. Dr. Stefan Maul
Mitarbeitervortragsreihe
„Wir forschen. Für Sie"
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften un-
ter dem Motto „Wir forschen. Für Sie“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der einzelnen Forschungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites
Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
„Albtraum Reformation - Melanchthon und die Wut der Theologen"
Mitarbeitervortrag von Dr. Matthias Daii'Asta am 14. Juni 2017
Dass Melanchthon der engste und der wichtigste Mitstreiter Martin Luthers
war, dürfte außerhalb der Expertenkreise immer noch zu wenig im Bewusstsein
verankert sein. Die vertraute Liste von Melanchthons Ehrentiteln: Universal-
gelehrter, Praeceptor Germaniae, Außenminister der Reformation usw. wirkt
heutzutage schon reichlich angestaubt. Einen frischeren, dabei aber nicht weniger
zutreffenden Ehrentitel hat der Augsburger Historiker Johannes Burkhardt kre-
iert: Er bezeichnete Melanchthon einmal als den „Chefkoch“ der Reformation;1
1 Johannes Burkhardt, Das Reformationsjahrhundert. Deutsche Geschichte zwischen Medien-
revolution und Institutionenbildung 1517-1617, Stuttgart 2002, S. 86.
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