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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2017 — 2018

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A. Das akademische Jahr 2017
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III. Veranstaltungen
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Maul, Stefan M.: Assur und Assyrien – Neue Funde und Forschungen: Internationale Tagung der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ am 22. und 23. Mai 2017
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https://doi.org/10.11588/diglit.55651#0131
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Tagung „Assur und Assyrien - Neue Funde und Forschungen

Ein Jahrhundert, nachdem die unter der Ägide der Deutschen Orient-Gesell-
schaft in Assur vorgenommen Ausgrabungen (1903-1914) zu einem Ende kamen,
konnte im Rahmen der Tagung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau ein Ge-
samtbild der seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend blühenden und im spä-
ten siebten vorchristlichen Jahrhundert untergegangenen assyrischen Zivilisation
entworfen werden. Der Blick richtete sich auf die politischen Geschicke Assyriens,
aber auch auf den Widerschein, den Assurs Macht in den biblischen Quellen ge-
funden hat. In den Vorträgen spiegelte sich das Leben der „kleinen Leute“ eben-
so wie jenes der höchsten Kreise um den assyrischen König. Dem Interesse der
Heidelberger Forschungsstelle entsprechend nahmen Themen zu der reichen und
mannigfaltigen Schriftgelehrsamkeit der Assyrer einen breiten Raum ein. An dem
Vortragsprogramm beteiligten sich neben dem Forschungsstellenleiter (Einfüh-
rung in das Thema und Überblick über die Aktivitäten der Forschungsstelle) auch
die Mitarbeiter der Forschungsstelle apl. Prof. Dr. H. Schaudig sowie Dr. S. Jakob
und apl. Prof. Dr. B. Baiensiefen mit eigenen wissenschaftlichen Beiträgen. Leben-
dige und fruchtbare Diskussionen prägten die Tagung.
Mit Überlieferungen der mittelassyrischen Zeit beschäftigten sich Prof. Dr. Do-
ris Prechel von der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz („Hurritisches Substrat
in Texten des mittelassyrischen Reiches“), Dr. Jaume Llop von der Universidad
Coniplutense, Madrid („Die mittelassyrischen Urkunden aus der Schoyen Collec-
tion (Norwegen)“) und Dr. des. Giovanna Matini, La Sapienza, Rom („Ein neuer
Blick auf das mittelassyrische Onomastiken“).
Assyrische Lebenswelten waren Gegenstand der Vorträg von Dr. Wiebke Mein-
hold, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen („Erbteilungen in Babylonien und As-
syrien“), PD Dr. Claus Ambos, Georg-August-Universität, Göttingen („Eunuchen
am assyrischen Königshof“) und Dr. Petra Gesche, Vetus-Latina-Institut, Beuron
(„Die Eroberung von No-Amon (Nah 3,8 f.) durch die Assyrer. Ein neuer Blick
auf den biblischen Text und die assyrischen Quellen“).
In der Sektion Assyrien und Babylonien stellten Dr. Uri Gabbay, Hebrew Univer-
sity, Jerusalem („The Reception of Babylonian Cult and Scholarship in Assyria“),
Prof. Dr. Eckart Frahm, Yale University, New Haven („Kommentartexte aus Assur
im Spannungsfeld assyrischer und babylonischer Gelehrsamkeit“) und Dr. Anmar
Fadhil, Baghdad University („Der Tontafelbestand aus dem sog. Haus des Beschwö-
rungspriesters: Die Funde der irakischen Grabung aus dem Jahr 1979“) ihre For-
schungsergebnisse vor.
Der Keilschriftkultur und ihrer Wirkungsgeschichte widmeten sich Dr. Frauke Wei-
ershäuser, Ludwig-Maximilians-Universität, München („Erzählen über Krieg und
fromme Taten - Verweise auf das Erra-Lied in den Inschriften der Sargoniden“)
und apl. Prof. Dr. Hanspeter Schaudig, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(„»Assur ist König! Nur Assur ist wahrlich König!« Neues zum assyrischen Krö-
nungsritual und Krönungshymnus“).

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