III. Veranstaltungen
„Zur Aktualität von Karl Jaspers"
Podiumsdiskussion und Buchpräsentation am 5. Mai 2017
Gelesen wird Karl Jaspers üblicher Weise als Vertreter der „Existenzphilosophie“
- ein Etikett, von dem er sich seit den 1950er Jahren distanzierte. Für sein eige-
nes Denken prägte Jaspers stattdessen den Begriff einer „Weltphilosophie“. Damit
war kein Anspruch auf Weltgeltung gemeint, sondern der unvollendbare Versuch
des Philosophierens, weltweit Kommunikation zu stiften: Im Rahmen einer Logik
des „Umgreifenden“, die den traditionellen Begriff der Vernunft erneuert als Wil-
le zur Kommunikation, dient die Weltphilosophie dem Ziel einer Verständigung
der Kulturen. Jaspers vertraute dabei besonders auf die nachhaltigen Effekte einer
menschheitsverbindenden „Achsenzeit“ der Geschichte.
Über die Aktualität dieses Plädoyers unter Bedingungen einer Globalisierung,
die durch ökonomische Konkurrenz, den Clash of Civilizations, Renationalisie-
rung und die Erneuerung religiöser Absolutheitsansprüche geprägt ist, diskutier-
ten in der Alten Aula der Jaspers-Preisträger Jan Assmann, der Altpräsident der
Heidelberger Akademie Paul Kirchhof, die Forschungsstellenleiter Jens Halfwas-
sen (Heidelberg) und Reinhard Schulz (Göttingen) sowie der langjährige Direk-
tor des Cluster of Excellence „Asia and Europe in a Global Context“, Rudolf G.
Wagner. Die gut besuchte Veranstaltung gab zugleich die Gelegenheit, die bislang
erschienenen Bände der Jaspers-Gesamtausgabe - Vom Ursprung und Ziel der Ge-
schichte, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung und Schriften zur Universi-
tätsidee - vorzustellen (Oliver Immel, Göttingen).
Dr. Dominic Kaegi
„Assur und Assyrien - Neue Funde und Forschungen"
Internationale Tagung der Forschungsstelle „Edition literarischer
Keilschrifttexte aus Assur" am 22. und 23. Mai 2017
Am 22. und 23. Mai 2017 fand in der Heidelberger Akademie der Wissenschaf-
ten eine von der Assur-Forschungsstelle organisierte internationale Tagung un-
ter dem Titel „Assur und Assyrien - Neue Funde und Forschungen“ statt. Im
Rahmen der Tagung stellten achtzehn Altorientalisten, die in der jüngsten Zeit
wichtige Beiträge zur Erforschung Assyriens und der im Norden des heutigen
Irak gelegenen Metropole Assur geliefert haben, ihre neuesten Forschungsergeb-
nisse vor. Die nach Heidelberg gekommenen Referenten waren nicht nur aus den
deutschen Zentren der Altorientalistik, sondern auch aus Frankreich und dem
Irak, aus Israel, Italien, Japan, Spanien und den Vereinigten Staaten angereist.
Manche von ihnen waren, bevor sie mit Professuren betraut wurden, Mitarbeiter
unserer Forschungsstelle.
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„Zur Aktualität von Karl Jaspers"
Podiumsdiskussion und Buchpräsentation am 5. Mai 2017
Gelesen wird Karl Jaspers üblicher Weise als Vertreter der „Existenzphilosophie“
- ein Etikett, von dem er sich seit den 1950er Jahren distanzierte. Für sein eige-
nes Denken prägte Jaspers stattdessen den Begriff einer „Weltphilosophie“. Damit
war kein Anspruch auf Weltgeltung gemeint, sondern der unvollendbare Versuch
des Philosophierens, weltweit Kommunikation zu stiften: Im Rahmen einer Logik
des „Umgreifenden“, die den traditionellen Begriff der Vernunft erneuert als Wil-
le zur Kommunikation, dient die Weltphilosophie dem Ziel einer Verständigung
der Kulturen. Jaspers vertraute dabei besonders auf die nachhaltigen Effekte einer
menschheitsverbindenden „Achsenzeit“ der Geschichte.
Über die Aktualität dieses Plädoyers unter Bedingungen einer Globalisierung,
die durch ökonomische Konkurrenz, den Clash of Civilizations, Renationalisie-
rung und die Erneuerung religiöser Absolutheitsansprüche geprägt ist, diskutier-
ten in der Alten Aula der Jaspers-Preisträger Jan Assmann, der Altpräsident der
Heidelberger Akademie Paul Kirchhof, die Forschungsstellenleiter Jens Halfwas-
sen (Heidelberg) und Reinhard Schulz (Göttingen) sowie der langjährige Direk-
tor des Cluster of Excellence „Asia and Europe in a Global Context“, Rudolf G.
Wagner. Die gut besuchte Veranstaltung gab zugleich die Gelegenheit, die bislang
erschienenen Bände der Jaspers-Gesamtausgabe - Vom Ursprung und Ziel der Ge-
schichte, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung und Schriften zur Universi-
tätsidee - vorzustellen (Oliver Immel, Göttingen).
Dr. Dominic Kaegi
„Assur und Assyrien - Neue Funde und Forschungen"
Internationale Tagung der Forschungsstelle „Edition literarischer
Keilschrifttexte aus Assur" am 22. und 23. Mai 2017
Am 22. und 23. Mai 2017 fand in der Heidelberger Akademie der Wissenschaf-
ten eine von der Assur-Forschungsstelle organisierte internationale Tagung un-
ter dem Titel „Assur und Assyrien - Neue Funde und Forschungen“ statt. Im
Rahmen der Tagung stellten achtzehn Altorientalisten, die in der jüngsten Zeit
wichtige Beiträge zur Erforschung Assyriens und der im Norden des heutigen
Irak gelegenen Metropole Assur geliefert haben, ihre neuesten Forschungsergeb-
nisse vor. Die nach Heidelberg gekommenen Referenten waren nicht nur aus den
deutschen Zentren der Altorientalistik, sondern auch aus Frankreich und dem
Irak, aus Israel, Italien, Japan, Spanien und den Vereinigten Staaten angereist.
Manche von ihnen waren, bevor sie mit Professuren betraut wurden, Mitarbeiter
unserer Forschungsstelle.
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