Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2017 — 2018

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2017
DOI Kapitel:
III. Veranstaltungen
DOI Artikel:
Müller, Armin Thomas: Nietzsche als Leser: 2. Oßmannstedter Nietzsche-Colloquium vom 29.Juni bis 2. Juli 2017, veranstaltet von der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar
DOI Artikel:
Umbruch, Aufbruch, Vielfalt: Die Reformation und ihre Wirkungen: Akademientag am 7.Juli 2017 in Heidelberg
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55651#0156
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
III. Veranstaltungen

Aus den vielfältigen Beiträgen des 2. Oßmannstedter Nietzsche-Colloquiums
ging nicht nur hervor, welche Autoren und Werke Nietzsche im Lauf seines Lebens
(nicht) las, es wurde auch deutlich, wie er las: oft mit dem Stift in der Hand und
dem Notizheft in greifbarer Nähe, aber auch gleichsam im Vorübergehen, ohne
Spuren zu hinterlassen. Die Tagung ermöglichte es, Nietzsches eklektizistisches Re-
zeptionsverhalten zu diskutieren und gezielt Interpretationsverfahren zu erproben,
seinen Texten vor dem Hintergrund ihrer Quellen näher zu kommen. Sie schulte
jedoch ebenso das Bewusstsein für die Grenzen materialphilologischer Quellen-
forschung, unterstrich die Bedeutung des interpretatorischen Rahmens und zeigte,
dass der Blick ins Buch nicht den Gedanken ersetzt, der ihn erst motiviert.
Die Tagungsergebnisse werden überarbeitet in einem Sammelband präsen-
tiert, der im Jahr 2018 als Band 4 der Reihe Nietzsche-Lektüren erscheint.
Armin Thomas Müller
„Umbruch, Aufbruch, Vielfalt: Die Reformation und ihre Wirkungen"
Akademientag am 7. Juli 2017 in Heidelberg
Welchen Einfluss hatte Luther auf die deutsche Sprache? Wie hat sich die Musik in
der Reformationszeit gewandelt und welche kulturellen Auswirkungen hat die Re-
formation auf unsere Gesellschaft bis heute? Inwiefern war die Reformation Im-
pulsgeber für konfessionelle Umbrüche, gesellschaftliche Aufbrüche sowie geisti-
ge Vielfalt? Diesen Fragen gingen die acht in der Union zusammengeschlossenen
deutschen Wissenschaftsakademien bei ihrem jährlichen Akademientag nach.
Die Federführung für den Akademientag, der erstmals in Heidelberg statt-
fand, hatten die Heidelberger Akademie der Wissenschaften und die Akademie der
Wissenschaften und der Literatur, Mainz, gemeinsam übernommen.
Heidelberg spielte in Bezug auf die Reformation eine wichtige Rolle: Nach
der außerordentlichen Wirkung der 95 Thesen gegen den Ablass vom Oktober
1517 sollte Luther hier vor Angehörigen des Augustinereremiten-Ordens und der
Universität seine neue Theologie erläutern. Luthers Heidelberger Disputation
im April 1518 fand praktisch vor der Haustür der diesjährigen Zusammenkunft
statt: Nur einen Steinwurf entfernt von der Neuen Aula erinnert eine Boden-
platte auf dem Universitätsplatz an das historische Ereignis. Unter den Zuhörern
waren damals begeisterte Studenten und Magister, die später die Reformation in
Südwestdeutschland verbreiteten. 1563 entstand dann der berühmte Heidelberger
Katechismus.
Eröffnet wurde der elfte Akademientag in der Aula der Neuen Universität
nach der Begrüßung durch Gastgeber Rektor Bernhard Eitel und Akademieprä-
sidenten Thomas Holstein mit einem Grußwort von Frau Petra Olschowski, der
Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

156
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften