B. Die Forschungsvorhaben
lung als auch der Gebrauch sind eingebunden in Handlungskontexte, technische
Prozesse, Wissens- und Fertigkeitenkontexte und Managementprozesse. Ihre Un-
tersuchung mit kontext- und prozessorientierten Ansätzen erschließt den weiteren
Handlungszusammenhang der Fundstücke und ermöglicht so ein breiteres Bild
der sich entfaltenden frühmenschlichen Kulturfähigkeit.
These 3: Die Umwelt einer Gruppe ist bestimmt durch ihre Kultur. Diese Ressourcen-
kulturen sind gruppenspezifisch, darin drückt sich kulturelle Vielfalt aus.
Handlungen geschehen in einer Umwelt, beziehen sich oftmals auf bestimm-
te Elemente und verändern die jeweilige Umwelt; kulturelle Handlungen, die in
historisch-sozialem Kontext reproduziert werden, nehmen in gruppenspezifischer
Art und Weise Einfluss auf die Umwelt. Die spezifische Umwelt bzw. der Ressour-
cenraum einer Menschengruppe oder -art setzt sich zusammen aus Artgenossen,
Agenten und Objekten, die in verschiedenen kulturell geprägten Beziehungen und
in unterschiedlicher Zeittiefe mit den menschlichen Individuen interagieren. Der
spezifische Ressourcenraum wird auch als kulturell bedingte ökologische Nische
beschrieben, ist jedoch, insbesondere aufgrund seiner Entwicklungsmöglichkei-
ten, besser als kulturspezifisches Netz von Umweltbeziehungen, als Ressourcen-
oder Versorgungskultur zu begreifen.
These 4: Die kulturellen Kapazitäten der Menschen und ihre Ausprägungen sind dyna-
misch und entwickelten sich in drei miteinander und mit der spezifischen Umwelt interagie-
renden Dimensionen.
Sowohl kulturelle Handlungen als auch das kulturspezifische Ressourcen-
netz sind dynamisch. Versorgungskulturen wandeln sich im Laufe der mensch-
lichen Entwicklungsgeschichte. Die Entwicklung der kulturellen Fähigkeiten ist
vielschichtig und vollzieht sich auf drei unterschiedlichen Ebenen - der evolutio-
nären, der individuellen und der historisch-sozialen - in Wechselwirkung mitein-
ander und mit der spezifischen Umwelt. Die Entwicklung kann als pfadabhängig
beschrieben werden; der in der Vergangenheit eingeschlagene Entwicklungsweg
eröffnet eine bestimmte Bandbreite an weiteren Wegen. Im Rückblick ist eine
Entwicklung konsequent im Sinne von auf vorherigen Entwicklungsschritten
aufbauend, aber im Ausblick ist kein Weg zwingend. Im Laufe ihrer Entwick-
lungsgeschichte sind Menschen also nur scheinbar eine Fortschrittsleiter stetig
emporgeklettert. Vielmehr haben sie sich über eine immer wieder veränderte Rou-
te eine bergige Landschaft erwandert.
These 5: Geographische Expansionen sind der sichtbare Ausdruck ökologisch-kultureller
Entwicklungsvorgänge.
Die Verbreitung früher Menschen sowie ihre Eiweiterungen, die geographi-
sche Expansion (oder: ränge expansions), werden anhand von morphologischen und
genetischen Daten, die an menschlichen Fossilien gewonnen wurden, rekonst-
ruiert und - je nach Zeittiefe - mithilfe unterschiedlicher Datierungsmethoden
chronologisch eingeordnet. Sowohl die kulturellen als auch die ökologischen Be-
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lung als auch der Gebrauch sind eingebunden in Handlungskontexte, technische
Prozesse, Wissens- und Fertigkeitenkontexte und Managementprozesse. Ihre Un-
tersuchung mit kontext- und prozessorientierten Ansätzen erschließt den weiteren
Handlungszusammenhang der Fundstücke und ermöglicht so ein breiteres Bild
der sich entfaltenden frühmenschlichen Kulturfähigkeit.
These 3: Die Umwelt einer Gruppe ist bestimmt durch ihre Kultur. Diese Ressourcen-
kulturen sind gruppenspezifisch, darin drückt sich kulturelle Vielfalt aus.
Handlungen geschehen in einer Umwelt, beziehen sich oftmals auf bestimm-
te Elemente und verändern die jeweilige Umwelt; kulturelle Handlungen, die in
historisch-sozialem Kontext reproduziert werden, nehmen in gruppenspezifischer
Art und Weise Einfluss auf die Umwelt. Die spezifische Umwelt bzw. der Ressour-
cenraum einer Menschengruppe oder -art setzt sich zusammen aus Artgenossen,
Agenten und Objekten, die in verschiedenen kulturell geprägten Beziehungen und
in unterschiedlicher Zeittiefe mit den menschlichen Individuen interagieren. Der
spezifische Ressourcenraum wird auch als kulturell bedingte ökologische Nische
beschrieben, ist jedoch, insbesondere aufgrund seiner Entwicklungsmöglichkei-
ten, besser als kulturspezifisches Netz von Umweltbeziehungen, als Ressourcen-
oder Versorgungskultur zu begreifen.
These 4: Die kulturellen Kapazitäten der Menschen und ihre Ausprägungen sind dyna-
misch und entwickelten sich in drei miteinander und mit der spezifischen Umwelt interagie-
renden Dimensionen.
Sowohl kulturelle Handlungen als auch das kulturspezifische Ressourcen-
netz sind dynamisch. Versorgungskulturen wandeln sich im Laufe der mensch-
lichen Entwicklungsgeschichte. Die Entwicklung der kulturellen Fähigkeiten ist
vielschichtig und vollzieht sich auf drei unterschiedlichen Ebenen - der evolutio-
nären, der individuellen und der historisch-sozialen - in Wechselwirkung mitein-
ander und mit der spezifischen Umwelt. Die Entwicklung kann als pfadabhängig
beschrieben werden; der in der Vergangenheit eingeschlagene Entwicklungsweg
eröffnet eine bestimmte Bandbreite an weiteren Wegen. Im Rückblick ist eine
Entwicklung konsequent im Sinne von auf vorherigen Entwicklungsschritten
aufbauend, aber im Ausblick ist kein Weg zwingend. Im Laufe ihrer Entwick-
lungsgeschichte sind Menschen also nur scheinbar eine Fortschrittsleiter stetig
emporgeklettert. Vielmehr haben sie sich über eine immer wieder veränderte Rou-
te eine bergige Landschaft erwandert.
These 5: Geographische Expansionen sind der sichtbare Ausdruck ökologisch-kultureller
Entwicklungsvorgänge.
Die Verbreitung früher Menschen sowie ihre Eiweiterungen, die geographi-
sche Expansion (oder: ränge expansions), werden anhand von morphologischen und
genetischen Daten, die an menschlichen Fossilien gewonnen wurden, rekonst-
ruiert und - je nach Zeittiefe - mithilfe unterschiedlicher Datierungsmethoden
chronologisch eingeordnet. Sowohl die kulturellen als auch die ökologischen Be-
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