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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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II. Nachrufe
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Maran, Joseph: Harald Hauptmann (19.4.1936−2.8.2018)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0190
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B. Die Mitglieder

vakanten Lehrstuhl an der Universität Heidelberg vertreten hatte, wurde er im
Jahre 1980 als Nachfolger seines akademischen Lehrers auf diesen Lehrstuhl be-
rufen. Die Zuerkennung der Venia Legendi für Ur- und Frühgeschichte und Vor-
derasiatische Archäologie bedeutete für die Heidelberger Altertumswissenschaften
eine Ausweitung des Horizonts archäologischer Forschung und Lehre. Gleichzei-
tig war dies die Geburtsstunde des ersten Standorts des Faches Vorderasiatische
Archäologie in Baden-Württemberg, was in Verbindung mit der Assyriologie die
Altorientalische Altertumskunde vervollständigte und dank Hauptmanns Initiative
und Sachverstand eine Fachbibliothek schuf, die international zu den besten für
diese fachliche Ausrichtung zählt.
Als akademischen Lehrer habe ich Hauptmann von Beginn seiner Lehrtä-
tigkeit in Heidelberg im Jahre 1978 erleben dürfen. Mit seiner wenig später er-
folgten Berufung kam für uns damals am Institut Studierende die durch den Tod
Milojcics ausgelöste Phase der Ungewissheit über die Zukunft des Faches Ur- und
Frühgeschichte in Heidelberg zu einem glücklichen Ende. Hauptmanns Lehrver-
anstaltungen, die gleichermaßen Themen der Archäologie von Ländern wie z. B.
Rumänien, Bulgarien, Griechenland, der Türkei und Syrien einschlossen, waren
für mich eine ungemein inspirierende Erfahrung, die mein Verständnis von dem
geographischen Rahmen, in denen archäologische Phänomene untersucht werden
sollten, bleibend verändert haben. In seiner Zeit als Professor und später Hono-
rarprofessor an der Universität Heidelberg führte Hauptmann 35 Doktorandin-
nen und Doktoranden zur Promotion. Als einer seiner Doktoranden habe ich das
Glück gehabt, mit Hauptmann einen Doktorvater gefunden zu haben, der mir die
nötige Freiheit ließ, mich entfalten zu können, aber immer zur Verfügung stand,
wenn ich seinen Rat benötigte.
Auch in den von der Universität Heidelberg aus durchgeführten Feldfor-
schungen in der Türkei blieb Hauptmann den Rettungsgrabungen im Zuge von
Staudamm-Projekten verpflichtet. Der geographische Schwerpunkt verschob sich
allerdings vom oberen zum mittleren Euphrat, wo die Planung der Errichtung
des Atatürk-Staudamms Ende der 1970er Jahre abermals Rettungsgrabungen not-
wendig machte. Die Wahl Hauptmanns fiel auf den Lidar Höyük in der Provinz
§anhurfa in der südöstlichen Türkei, auf dem er zwischen 1979 und 1987 Aus-
grabungen leitete. Die durch das Staudamm-Projekt bedrohte Region war für ihn
vor allem deshalb interessant, weil sie versprach, eine chronologische Korrelierung
der zuvor am Oberen Euphrat festgestellten Kultursequenz an diejenige Oberme-
sopotamiens zu ermöglichen. Die bei den Ausgrabungen auf dem Lidar Höyük
freigelegten Siedlungsreste ermöglichten das Erreichen dieses Ziels, stellten sich
doch ausgezeichnet erhaltene Hausbefunde insbesondere des 3. und 2. Jahrtau-
sends v. Chr. ein, die den Ort als ein regionales Zentrum erwiesen und mit ihren
gut stratifizierten Fundkomplexen eine Charakterisierung der Merkmale der ein-
zelnen Siedlungsphase zuließen. Zusätzlich zu diesem Fundort führte Hauptmann

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