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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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C. Die Forschungsvorhaben
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II.Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0282
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C. Die Forschungsvorhaben

ausgearbeitet. In einem weiteren Schritt untersucht das Projekt die Funktion der
Inschriften und Darstellungen im übergeordneten Dekorationssystem des Tem-
pels sowie die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Dekoration und
Architektur. Von dieser Basis aus erfolgt die Einordnung in den überregionalen
und diachronen Kontext: Untersucht wird die mögliche Verankerung der ptole-
mäischen und römischen Tempelinschriften im traditionellen religiösen Textgut,
lokale Eigenheiten werden gegen Standardelemente abgegrenzt und Fragen der
priesterlichen Text- und Bildredaktion erörtert. Stufenweise wird das Projekt so
die wichtige Frage beantworten, ob und wenn ja inwieweit eine Art „Kanon ägyp-
tischer religiöser Literatur“ existiert hat, der trotz individueller Freiheiten und ört-
licher Besonderheiten die Dekoration der späten Tempel bestimmte.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Joachim Friedrich Quack (Vorsitzen-
der), Stefan Maul (stellv. Vorsitzender), Jan Assmann, Tonio Hölscher, Helmut
Kipphan, Lothar Ledderose; PD Dr. Dagmar Budde, Mainz; Prof. Dr. Martina
Minas-Nerpel, Swansea; Prof. Dr. Kim Ryholt, Kopenhagen; Prof. Dr. Claude
Traunecker, Straßburg
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Christian Leitz (Tübingen)
Mitarbeiter: Dr. Stefan Baumann (50 %), Dr. Emmanuel Jambon (50 %), PD Dr.
Holger Kockeimann (75 %), Florian Löffler (30 %), Dr. Daniela Mendel-Leitz
(50 %), Dr. Daniel von Recklinghausen (75 %), Alexa Rickert (50 %), Jan Tattko
(50 %), Dr. Bettina Ventker (75 %)
Homepage: www.tempeltexte.uni-tuebingen.de
Stefan Baumann konnte die Überarbeitung und Formatierung seiner im Projekt
erstellten Dissertation im Frühjahr abschließen, so dass die Arbeit seit April 2018
unter dem Titel „Schatzkammern. Ihre Dekoration und Raumkonzeption in ägyp-
tischen Tempeln der griechisch-römischen Zeit“ als Nummer 19 der Reihe „Stu-
dien zur spätägyptischen Religion“ gedruckt vorliegt. Damit wurden die beiden
ersten Themenschwerpunkte abgeschlossen. Die folgende Zeit wurde für die Er-
stellung einer gebündelten Übersicht über die Tempelschatzkammern genutzt, die
im Rahmen der dritten Projektphase in die Abschlusspublikation einfließen wird.
Ab Juli wurde Stefan Baumann für ein dreimonatiges Forschungsstipendium in
den USA (Brown University, Providence) freigestellt, bevor er Ende September
aus dem Projekt ausschied, um eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Universität Trier anzutreten.
Im Fokus der Arbeit von Emmanuel Jambon stand dieses Jahr hauptsächlich
das Studium der Dekoration des Soubassements auf der Innenseite der Umfas-
sungsmauer in Edfu. Es wurde mit der Untersuchung der letzten Teile des dekora-

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