10. Thermischer Komfort und Schmerz (WIN-Programm)
jeweils ab auf eine nicht-schmerzhafte Wärmeempfindung. Während und nach
der Stimulation schätzten die Probanden jeweils ein, wie intensiv und un-/ange-
nehm sie die Stimulation empfanden, um damit auch die Erleichterung durch die
Schmerzreduktion zu erfassen. Über die Wiederholung dieses Ablaufs soll zum
einen getestet werden, ob sich das Empfinden der Schmerzerleichterung und damit
der Alliästhesie bei Wiederholung ändert und zum anderen, wie dies mit Adap-
tionsprozessen in der Schmerzwahrnehmung interagiert. Darüber hinaus führten
die Probanden diesen Ablauf zweimal unter verschiedenen Bedingungen durch,
um zu testen, wie sich das Gefühl, die Stimulation selbst kontrollieren zu kön-
nen, auf das Schmerzempfinden auswirkt, da aus der Literatur bekannt ist, dass ein
solches Kontrollempfinden die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflusst. In der
Bedingung mit Kontrolle wurde den Probanden jeweils kurz vor Ende eines jeden
Schmerzreizes ein Knopf auf einem Bildschirm eingeblendet, den sie zum Beenden
der Stimulation bedienen konnten. Die Datenerhebung wurde im November 2018
abgeschlossen. Aktuell werden diese zur statistischen Auswertung vorbereitet.
Die dritte Hauptstudie verfolgte zwei Ziele: Zum einen sollten Erfahrun-
gen mit einer weiteren qualitativen Forschungsmethode, dem Card Sorting, und
dessen Eignung für Studien zum Wärmeempfmden gesammelt werden. Zum
anderen sollten Erkenntnisse zu inhärenten mentalen Modellen der physischen
Arbeitsplatzumgebung, insbesondere des thermischen Komforts, gesammelt wer-
den. Basis hierzu bildeten 51 Wortkarten mit Adjektiven (z. B. warm, kalt, neutral),
die im Zusammenhang mit der Wahrnehmung der Arbeitsplatzumgebung stehen.
Das Wortmaterial entstammt zum einen offenen Kommentaren aus früheren Be-
fragungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Büro- und Verwaltungs-
gebäuden (N = 4.375; Forschungsprojekt EnOB:MONITOR des Fachgebiets
Bauphysik und technischer Ausbau) und zum anderen einer Internet-Recherche
mit Wortassoziationen zu angenommenen Kategorien. An der Studie nahmen
14 Probanden teil, die bereits an den vorangegangenen Hauptstudien in 2018 teil-
genommen hatten (8 weiblich, davon 4 der älteren und 4 der jüngeren Stichprobe
sowie 6 männliche Probanden, 3 der jüngeren und 3 der älteren Stichprobe). Die
Personen wurden möglichst gleichmäßig (Alter, Geschlecht) auf zwei verschiede-
ne Verfahren des Card Sortings aufgeteilt, die jeweils in Einzelsitzungen ä 60 Mi-
nuten durchgeführt wurden. In einem offenen Card Sorting-Verfahren wurden
die Probanden gebeten, die vorgegebenen Wortkarten inhaltlich nach eigenem Be-
lieben zu sortieren und die selbst gebildeten Kategorien zu benennen (s. Abb. 1).
Die andere Gruppe wurde gebeten, die Wörtkarten vorgegebenen Kategorien wie
z. B. Raumtemperatur zuzuordnen (s. Abb. 2).
Um die inneren Gedankenprozesse und die gebildeten Kategorien nachvoll-
ziehen zu können, wurden die Probanden während des Sortierens gebeten, laut zu
verbalisieren (think-aloud-Methode). Die Interviews wurden aufgezeichnet. Die
Auswertung wird im Januar 2019 begonnen.
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jeweils ab auf eine nicht-schmerzhafte Wärmeempfindung. Während und nach
der Stimulation schätzten die Probanden jeweils ein, wie intensiv und un-/ange-
nehm sie die Stimulation empfanden, um damit auch die Erleichterung durch die
Schmerzreduktion zu erfassen. Über die Wiederholung dieses Ablaufs soll zum
einen getestet werden, ob sich das Empfinden der Schmerzerleichterung und damit
der Alliästhesie bei Wiederholung ändert und zum anderen, wie dies mit Adap-
tionsprozessen in der Schmerzwahrnehmung interagiert. Darüber hinaus führten
die Probanden diesen Ablauf zweimal unter verschiedenen Bedingungen durch,
um zu testen, wie sich das Gefühl, die Stimulation selbst kontrollieren zu kön-
nen, auf das Schmerzempfinden auswirkt, da aus der Literatur bekannt ist, dass ein
solches Kontrollempfinden die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflusst. In der
Bedingung mit Kontrolle wurde den Probanden jeweils kurz vor Ende eines jeden
Schmerzreizes ein Knopf auf einem Bildschirm eingeblendet, den sie zum Beenden
der Stimulation bedienen konnten. Die Datenerhebung wurde im November 2018
abgeschlossen. Aktuell werden diese zur statistischen Auswertung vorbereitet.
Die dritte Hauptstudie verfolgte zwei Ziele: Zum einen sollten Erfahrun-
gen mit einer weiteren qualitativen Forschungsmethode, dem Card Sorting, und
dessen Eignung für Studien zum Wärmeempfmden gesammelt werden. Zum
anderen sollten Erkenntnisse zu inhärenten mentalen Modellen der physischen
Arbeitsplatzumgebung, insbesondere des thermischen Komforts, gesammelt wer-
den. Basis hierzu bildeten 51 Wortkarten mit Adjektiven (z. B. warm, kalt, neutral),
die im Zusammenhang mit der Wahrnehmung der Arbeitsplatzumgebung stehen.
Das Wortmaterial entstammt zum einen offenen Kommentaren aus früheren Be-
fragungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Büro- und Verwaltungs-
gebäuden (N = 4.375; Forschungsprojekt EnOB:MONITOR des Fachgebiets
Bauphysik und technischer Ausbau) und zum anderen einer Internet-Recherche
mit Wortassoziationen zu angenommenen Kategorien. An der Studie nahmen
14 Probanden teil, die bereits an den vorangegangenen Hauptstudien in 2018 teil-
genommen hatten (8 weiblich, davon 4 der älteren und 4 der jüngeren Stichprobe
sowie 6 männliche Probanden, 3 der jüngeren und 3 der älteren Stichprobe). Die
Personen wurden möglichst gleichmäßig (Alter, Geschlecht) auf zwei verschiede-
ne Verfahren des Card Sortings aufgeteilt, die jeweils in Einzelsitzungen ä 60 Mi-
nuten durchgeführt wurden. In einem offenen Card Sorting-Verfahren wurden
die Probanden gebeten, die vorgegebenen Wortkarten inhaltlich nach eigenem Be-
lieben zu sortieren und die selbst gebildeten Kategorien zu benennen (s. Abb. 1).
Die andere Gruppe wurde gebeten, die Wörtkarten vorgegebenen Kategorien wie
z. B. Raumtemperatur zuzuordnen (s. Abb. 2).
Um die inneren Gedankenprozesse und die gebildeten Kategorien nachvoll-
ziehen zu können, wurden die Probanden während des Sortierens gebeten, laut zu
verbalisieren (think-aloud-Methode). Die Interviews wurden aufgezeichnet. Die
Auswertung wird im Januar 2019 begonnen.
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