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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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A. Das akademische Jahr 2020
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II. Veranstaltungen
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Deutsch, Andreas: Hund und Katz – Wolf und Spatz: Tiere in der Rechtsgeschichte: Ausstellung im „Mittelalterlichen Kriminalmuseum“ in Rothenburgob der Tauber in Kooperation mit der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch“
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0069
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.Ausstellung: Tiere in der Rechtsgeschichte'


Blick in die Ausstellung im Rothenburger Mittelalterlichen Kriminalmuseum (Foto: MKM)

Schädlinge. Vor weltlichen Gerichten wurden hingegen Nutztiere angeklagt, die
einen Menschen getötet haben. So wurde einem Ochsen der Prozess gemacht, der
1548 im oberfränkischen Nesselreuth einen Jungen zu Tode gestoßen hat. Der-
lei Verfahren endeten oft mit der förmlichen Hinrichtung der angeklagten Tiere.
Daneben kamen Tiere bei der Vollstreckung von Leibes- und Todesstrafen gegen
Menschen zum Einsatz. So wurden Verwandtenmörder vielerorts in einem Sack
ertränkt, in den man mehrere lebende Tiere, zumeist einen Hund, einen Hahn,
eine Schlange und eine Katze mit einnähte.
Auch mit dem Missbrauch von Tieren und den Anfängen des Tierschutzes
befasst sich die Ausstellung. Zumeist durften Tiere nach Belieben ausgebeutet
werden, nicht nur als Arbeitstiere, sondern beispielsweise auch in sogenannten
„Hetz-Theatern“, wo aufgestachelte Löwen, Bären, Schweine und Hunde zum
Vergnügen der Zuschauer aufeinander getrieben wurden, bis sie sich zerfleischten.
Wenn der sexuelle Missbrauch von Tieren als Sodomie über Jahrhundert mit dem
Feuertod bestraft wurde, so jedoch keinesfalls zum Schutz der Tiere, denn diese
wurden in der Regel mitverbrannt. Die Erinnerung an die „unaussprechliche Sün-
de“ sollte auf diese Weise ausgelöscht werden.
Erst spät erkannten die Menschen die Tiere auch als Freund, der rechtli-
chen Schutz verdient: Während der Tierschutzgedanke im späten 17. Jahrhundert
auflebte, stammt das erste Gerichtsurteil, das gezielt eine Tierquälerei bestrafte,
aus dem Jahre 1766. Seit 1838 wurde „Boshaftes und muthwilliges Quälen von

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