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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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A. Das akademische Jahr 2020
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II. Veranstaltungen
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Kimpel, Isabel: Mit Bibel und Spaten: Tagung der Forschungsstelle „Klöster im Hochmittelalter. Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“ vom 30. September bis 2. Oktober 2020 in Magdeburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0078
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II. Veranstaltungen

Sascha Bütow (Magdeburg) stellte in seinem Vortrag „Kulturlandschaft for-
men- Kulturlandschaft prägen: Zu wirtschaftlichen Bezügen prämonstratensischer
Niederlassungen in der Sächsischen Zirkarie“ die Wirkkraft des prämonstratensi-
schen „Spatens“ dar. Anhand verschiedener Stifte zeigte er anschaulich auf, dass
die Konvente einen unmittelbaren Anteil am Landesausbau hatten, der sich je nach
geographischen und herrschaftlichen Gegebenheiten in verschiedenen Maßnah-
men zeigte. Das Stift Gottes Gnade sicherte sich beispielsweise Floß- und Stapel-
recht an der gesamten Schwarzen Elster (Nebenfluss der Elbe), wodurch sie die
wasserbauliche Infrastruktur der Region ausbauten.
Beim öffentlichen Abendvortrag lotete Jörg Oberste (Regensburg) die Ambi-
valenz des Ordens unter der Fragestellung „Der doppelte Orden? Die frühen Prä-
monstratenser zwischen Premontre und Magdeburg“ aus. Durch die Gründung
des Liebfrauenstift in Magdeburg von Norbert selbst sahen sich seine Mitglieder
ebenbürtig mit der Norbertinischen Gründung von 1120. Er wies deutlich darauf
hin, dass sich der Magdeburger Klosterverband bis zum Ende des 13. Jahrhunderts
in keinem Schriftstück selbst als prämonstratensisch bezeichnete. Oberste möchte
daher erst ab dem 13. Jahrhundert von „Magdeburger Prämonstratensern“ spre-
chen, zuvor hätten sie sich als „sächsische Norbertiner“ verstanden.
Der letzte Tagungsabschnitt widmete sich der ikonographischen und architek-
tonischen Repräsentation des Prämonstratenserordens. Claus-Peter Hasse (Mag-
deburg) veranschaulichte in seinem Überblick zur „Ikonographie des hl. Nobert
von Xanten“ die verschiedenen Attribute im Wandel, von der Zeit des Mittelalters
bis in die Kunst der Neuzeit. Die Darstellungsmerkmale seines bischöflichen Am-
tes (Mitra, Pallium, Stab) sind kennzeichnend für die Vielzahl an mittelalterlichen
Darstellungen Norberts in Skulptur, Glasfenster und Malerei. Auch die neuzeit-
lichen Werke orientierten sich einerseits an dem Erscheinungsbild des Bischofs,
fügten ihm jedoch - immer in Anlehnung an Erzählungen aus seinen Viten - neue
Attribute hinzu.
Ute Engel (Halle) behandelte in ihrem Vortrag „Baudekor und Bildpro-
gramme in Prämonstratenserkirchen und -klöstern“. Neben Zyklen regional
verehrter Heiliger war ein häufiges Motiv die Selbstdarstellung von Ordensan-
gehörigen oder Stiftern. In Stift Cappenberg, gegründet Anfang des 12. Jahrhun-
derts von Gottfried und Otto von Cappenberg, wurde um 1300 ein Grabmal für
Gottfried im Südquerhaus aufgestellt, zu dem bis in die Frühe Neuzeit Inszenie-
rungen für die Verehrung der Cappenberg-Brüder veranstaltet wurden. Solche
unmittelbaren Bezüge zu Stifts- oder Ordensgeschichte in den Bildprogrammen
konnte Engel auch für die Stifte Arnstein, Ilbenstadt und Knechtsteden nach-
weisen.
Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag „Die Stimmung hier ist grell,
jeder Tag bringt so viel Neues wie bei uns ein Monat. - Zur Wiederansiedlung der
Prämonstratenser in Magdeburg“ von Sabine Ullrich (Magdeburg). Sie behandelte

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