II. Wissenschaftliche Vorträge
Dieses Ergebnis wirft Fragen auf. Eine mögliche Erklärung könnte sein,
dass aufgrund der andauernden Pandemie Familien weiterhin unnötige Kontakte
meiden. Da Frauen oft nur einen kleinen Teil zum Haushaltseinkommen beitra-
gen, könnte es durchaus sein, dass manche von ihnen ihre Jobs aufgeben, um das
Infektionsrisiko zu miniminieren. Das gilt dann auch für Frauen ohne Kinder.
Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass Frauen bei pandemiebedingten
Kündigungen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen benachteiligt werden.
Das quantitative Modell zeigt, dass die pandemiebedingte Shccession höchst-
wahrscheinlich langfristige Konsequenzen haben wird. Da es Effekte in verschie-
dene Richtungen gibt, bleibt abzuwarten, ob langfristig womöglich sogar positive
Effekte übeiwiegen. Klar ist aber, dass das Lohngefälle zunächst eher steigen wird.
Ob die vermehrten Telearbeitsmöglichkeiten tatsächlich bestehen bleiben, wie
derzeit viele Beobachter erwarten, sodass Mütter dadurch in Zukunft mehr und
in anspruchsvolleren Jobs arbeiten werden, wird sich weisen. Es könnte auch sein,
dass Frauen die neue Flexibilität zu mehr Multitasking nutzen, wobei sich ihre
Produktivität dann ebenso verringert wie die Löhne. Auch inwieweit sich das Rol-
lenverständnis in Familien durch die Notsituation während der Schulschließun-
gen tatsächlich geändert hat, und ob diese Entwicklung in verschiedenen Ländern
womöglich in verschiedene Richtungen geht, bleibt abzuwarten.
Michele Tertilt
68
Dieses Ergebnis wirft Fragen auf. Eine mögliche Erklärung könnte sein,
dass aufgrund der andauernden Pandemie Familien weiterhin unnötige Kontakte
meiden. Da Frauen oft nur einen kleinen Teil zum Haushaltseinkommen beitra-
gen, könnte es durchaus sein, dass manche von ihnen ihre Jobs aufgeben, um das
Infektionsrisiko zu miniminieren. Das gilt dann auch für Frauen ohne Kinder.
Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass Frauen bei pandemiebedingten
Kündigungen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen benachteiligt werden.
Das quantitative Modell zeigt, dass die pandemiebedingte Shccession höchst-
wahrscheinlich langfristige Konsequenzen haben wird. Da es Effekte in verschie-
dene Richtungen gibt, bleibt abzuwarten, ob langfristig womöglich sogar positive
Effekte übeiwiegen. Klar ist aber, dass das Lohngefälle zunächst eher steigen wird.
Ob die vermehrten Telearbeitsmöglichkeiten tatsächlich bestehen bleiben, wie
derzeit viele Beobachter erwarten, sodass Mütter dadurch in Zukunft mehr und
in anspruchsvolleren Jobs arbeiten werden, wird sich weisen. Es könnte auch sein,
dass Frauen die neue Flexibilität zu mehr Multitasking nutzen, wobei sich ihre
Produktivität dann ebenso verringert wie die Löhne. Auch inwieweit sich das Rol-
lenverständnis in Familien durch die Notsituation während der Schulschließun-
gen tatsächlich geändert hat, und ob diese Entwicklung in verschiedenen Ländern
womöglich in verschiedene Richtungen geht, bleibt abzuwarten.
Michele Tertilt
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