9. Klöster im Hochmittelalter
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Bar-
bara Beßlich, Thomas Holstein, Andreas Holzem, Nikolas Jaspert, Christoph
Strohm; die ordentlichen Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaf-
ten zu Leipzig Prof. Dr. Jens-D. Haustein, Prof Dr. Wolfgang Huschner, Prof
Dr. Bruno Klein, Prof Dr. Armin Kohnle (stellv. Vorsitzender); Prof. Dr. Gian-
carlo Andenna (Milano), Prof. Dr. Carmen Cardelle de Hartmann (Zürich), Prof.
Dr. Volker Leppin (Yale University in New Haven/USA; Vorsitzender), Prof. Dr.
Christina Lutter (Wien), Prof. Dr. Eva Schlotheubcr (Düsseldorf), Prof. Dr. Mar-
tial Staub (Sheffield)
Leiter der Forschungsstelle:
das ordentliche Mitglied der Akademie Bernd Schneidmüller
Mitarbeitende:
Dr. Julia Becker, Isabel Kimpel, Jonas Narchi (in Heidelberg)
Kooperationspartner im Rahmen des interakademischen Projekts mit der Sächsi-
schen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Forschungsstelle in Dresden): PD
Dr. Jörg Sonntag, Dr. Marcus Handke
Projektteil Al: Forschungen zum 12. Jahrhundert
Im ersten Teilprojekt schloss Dr. Julia Becker die Neuedition des Scutum canoni-
corum („Schild der Kanoniker“) Arnos von Reichersberg (f 1175) ab. Diese um
1146/1147 verfasste Verteidigungsschrift der regularkanonikalen Lebensform spielt
für den Institutionalisierungsprozess des Reichersberger Stifts eine wichtige Rolle.
Im Kern greift Arno darin die Reformforderungen seines Bruders Gerhoch auf,
versucht diese aber harmonisierend und vermittelnd in Form von Consuetudines
in normative Praktiken umzusetzen. Die auf Basis der vier erhaltenen Handschrif-
ten vorgenommene Neuedition, Übersetzung und Kommentierung ist im April
2022 als Band 11 in der Reihe „Klöster als Innovationslabore“ im Verlag Schnell &
Steiner erschienen. Damit wurde eine weitere zentrale Quelle für die Umsetzung
der uita canonica im Salzburger Reformraum kritisch herausgegeben und einer brei-
ten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Ausgestaltung der regularkanonikalen Lebensweise und ihr Stellenwert in
der gesellschaftlichen Gesamtordnung in der Mitte des 12. Jahrhunderts beschäf-
tigen auch die Schriften Anselms von Havelberg (f 1158). In seinem Hauptwerk,
dem Anticimenon, setzt Anselm sich vor allem mit der Einheit des Glaubens gegen-
über der Vielfalt religiöser Lebensformen auseinander und regt zum Dialog zwi-
schen Ost- und Westkirche an. Ziel des letzten Projektabschnitts ist eine moderne
Neuausgabe dieser geschichtstheologischen Schrift, die in den Kontext des Ge-
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Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Bar-
bara Beßlich, Thomas Holstein, Andreas Holzem, Nikolas Jaspert, Christoph
Strohm; die ordentlichen Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaf-
ten zu Leipzig Prof. Dr. Jens-D. Haustein, Prof Dr. Wolfgang Huschner, Prof
Dr. Bruno Klein, Prof Dr. Armin Kohnle (stellv. Vorsitzender); Prof. Dr. Gian-
carlo Andenna (Milano), Prof. Dr. Carmen Cardelle de Hartmann (Zürich), Prof.
Dr. Volker Leppin (Yale University in New Haven/USA; Vorsitzender), Prof. Dr.
Christina Lutter (Wien), Prof. Dr. Eva Schlotheubcr (Düsseldorf), Prof. Dr. Mar-
tial Staub (Sheffield)
Leiter der Forschungsstelle:
das ordentliche Mitglied der Akademie Bernd Schneidmüller
Mitarbeitende:
Dr. Julia Becker, Isabel Kimpel, Jonas Narchi (in Heidelberg)
Kooperationspartner im Rahmen des interakademischen Projekts mit der Sächsi-
schen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Forschungsstelle in Dresden): PD
Dr. Jörg Sonntag, Dr. Marcus Handke
Projektteil Al: Forschungen zum 12. Jahrhundert
Im ersten Teilprojekt schloss Dr. Julia Becker die Neuedition des Scutum canoni-
corum („Schild der Kanoniker“) Arnos von Reichersberg (f 1175) ab. Diese um
1146/1147 verfasste Verteidigungsschrift der regularkanonikalen Lebensform spielt
für den Institutionalisierungsprozess des Reichersberger Stifts eine wichtige Rolle.
Im Kern greift Arno darin die Reformforderungen seines Bruders Gerhoch auf,
versucht diese aber harmonisierend und vermittelnd in Form von Consuetudines
in normative Praktiken umzusetzen. Die auf Basis der vier erhaltenen Handschrif-
ten vorgenommene Neuedition, Übersetzung und Kommentierung ist im April
2022 als Band 11 in der Reihe „Klöster als Innovationslabore“ im Verlag Schnell &
Steiner erschienen. Damit wurde eine weitere zentrale Quelle für die Umsetzung
der uita canonica im Salzburger Reformraum kritisch herausgegeben und einer brei-
ten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Ausgestaltung der regularkanonikalen Lebensweise und ihr Stellenwert in
der gesellschaftlichen Gesamtordnung in der Mitte des 12. Jahrhunderts beschäf-
tigen auch die Schriften Anselms von Havelberg (f 1158). In seinem Hauptwerk,
dem Anticimenon, setzt Anselm sich vor allem mit der Einheit des Glaubens gegen-
über der Vielfalt religiöser Lebensformen auseinander und regt zum Dialog zwi-
schen Ost- und Westkirche an. Ziel des letzten Projektabschnitts ist eine moderne
Neuausgabe dieser geschichtstheologischen Schrift, die in den Kontext des Ge-
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