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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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Ute Hüsken und Jonas Buchholz

den, die in Kanchipuram und Umgebung noch existieren. Diese Tempel und ihre
Geodäten werden in die Datenbank aufgenommen und fotographisch dokumen-
tiert. In den Tempeln findet man auch materielle Darstellungen derselben Erzäh-
lungen, die auch in den Texten wiedergegeben werden (Abb. 7-8). Darüber hinaus
werden die Erzählungen auch mündlich überliefert, da die örtlichen Tempelpries-
ter sie in der Regel für die Besucher der Tempel nacherzählen. Diese mündlichen
Versionen basieren oft auf den textlichen Fassungen, können aber auch Elemente
enthalten, die nicht in den Texten zu finden sind. In einigen Fällen schließlich
werden die Erzählungen auch rituell aufgeführt, typischeiweise bei Tempelfesten.
All dies wird von der Forschungsstelle dokumentiert, in die Datenbank aufgenom-
men und mit den Texten verknüpft. Auf diese Weise wird die digitale Edition, die
im Rahmen des Projekts „Hinduistische Tempellegenden in Südindien" erstellt
wird, textliche und nicht-textliche Formen der Tempellegenden von Kanchipuram
zusammenführen. Auf diese Weise schafft das Projekt ein neues und differenzier-
tes Verständnis der hinduistischen Tempellegenden sowohl in ihrer historischen
Bedeutung als auch als lebendige Praxis.


Abb. 7: Darstellung des Entstehungsmythos des YathoktakarT Perumal-Tempels (das Brahmas Opfer und
Sarasvatis Verwandlung in einen Fluss) auf zwei Säulenreliefs im Varadaräja Perumäl-Tempel, Kanchipuram
(Fotos: Ute Hüsken)

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