6. Quellenwert
Quelle des 12. Jahrhunderts finden“ ¹²⁹ . Diese Detaillinformationen wurden jedoch
durch den Verfasser entsprechend seiner Intentionen in erheblichem Maße
hagiographisch überformt. Die Vita steht somit gleichsam zwischen Fakten und
Fiktionen: Gerade die starke Stilisierung erlaubt aber auch Aussagen zum Bischofsideal
des Verfassers.
Die reichsgeschichtlichen Fakten und die Chronologie der Ereignisse können
als ausgesprochen zuverlässig gelten. Andere zeitgenössische Quellen bestätigen
die Aussagen der Vita. Dennoch werden die Ereignisse in spezifischer Art und
Weise dargestellt. So schildert die Vita etwa den Ausbruch des Alexandrinischen
Schismas ¹³⁰ , der Zeitpunkt der Abfassung der Vita kurz nach der Ermordung
Arnolds wird aber daran deutlich, dass Viktor zweifelsfrei als der rechtmäßige
Papst angesehen wird, anderslautende Meinungen und Auseinandersetzungen
um die Observanz, wie sie im Laufe der 1160er Jahre üblich waren, finden sich in
der Vita nicht. Die Synode von Pavia wird in zweierlei Hinsicht berücksichtigt:
als Arena für die Entscheidung von Mainzer Angelegenheiten und als Ort, an
dem sich die eindrucksvoll geschilderte Gestalt Arnolds entfalten kann ¹³¹ .
Zahlreich sind die Nachrichten von Personen, die auch in anderen Quellen
zur Reichsgeschichte auftauchen und die Geschicke der Herrschaft Barbarossas
nicht unwesentlich beeinflussten. Sie werden jedoch meist neutral bis farblos
gezeichnet. So finden etwa Erzbischof Hillin von Trier ¹³² , die (Gegen-)Päpste
Hadrian ¹³³ , Alexander III. und Viktor IV. ¹³⁴ Erwähnung. Von den Suffraganen
Arnolds wird nur Bischof Heinrich II. von Würzburg gleichsam nebenbei
berücksichtigt ¹³⁵ . Als Freund Arnolds wird Pfalzgraf Konrad von Staufen
genannt ¹³⁶ , als sein Unterstützer Herzog Heinrich der Löwe ¹³⁷ . Als vom Kaiser
bestellte Vermittler in der Mainzer Erzdiözese erscheinen einige Personen, die in
enger Beziehung zu Worms standen: Graf Simon von Saarbrücken, Walter von
Hausen und David von Worms ¹³⁸ .
Nicht ganz so farblos gezeichnet wird der Kaisers selbst. Obwohl er in der
Darstellung der Vita auf den verschiedenen Gerichtssitzungen stets zugunsten
Arnolds Partei ergreift und sich deutlich von den Gegnern des Erzbischofs distan-
129 Weinfurter, Verfasser, S. 317.
130 Vgl. Vita c. 46.
131 Vgl. Vita c. 57 und 58.
132 Vgl. Vita c. 22.
133 Vgl. Vita c. 25, 46.
134 Vgl. Vita c. 46.
135 Vgl. Vita c. 43
136 Vgl. Vita c. 52.
137 Vgl. Vita c. 64.
138 Vgl. Vita c. 55.
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Quelle des 12. Jahrhunderts finden“ ¹²⁹ . Diese Detaillinformationen wurden jedoch
durch den Verfasser entsprechend seiner Intentionen in erheblichem Maße
hagiographisch überformt. Die Vita steht somit gleichsam zwischen Fakten und
Fiktionen: Gerade die starke Stilisierung erlaubt aber auch Aussagen zum Bischofsideal
des Verfassers.
Die reichsgeschichtlichen Fakten und die Chronologie der Ereignisse können
als ausgesprochen zuverlässig gelten. Andere zeitgenössische Quellen bestätigen
die Aussagen der Vita. Dennoch werden die Ereignisse in spezifischer Art und
Weise dargestellt. So schildert die Vita etwa den Ausbruch des Alexandrinischen
Schismas ¹³⁰ , der Zeitpunkt der Abfassung der Vita kurz nach der Ermordung
Arnolds wird aber daran deutlich, dass Viktor zweifelsfrei als der rechtmäßige
Papst angesehen wird, anderslautende Meinungen und Auseinandersetzungen
um die Observanz, wie sie im Laufe der 1160er Jahre üblich waren, finden sich in
der Vita nicht. Die Synode von Pavia wird in zweierlei Hinsicht berücksichtigt:
als Arena für die Entscheidung von Mainzer Angelegenheiten und als Ort, an
dem sich die eindrucksvoll geschilderte Gestalt Arnolds entfalten kann ¹³¹ .
Zahlreich sind die Nachrichten von Personen, die auch in anderen Quellen
zur Reichsgeschichte auftauchen und die Geschicke der Herrschaft Barbarossas
nicht unwesentlich beeinflussten. Sie werden jedoch meist neutral bis farblos
gezeichnet. So finden etwa Erzbischof Hillin von Trier ¹³² , die (Gegen-)Päpste
Hadrian ¹³³ , Alexander III. und Viktor IV. ¹³⁴ Erwähnung. Von den Suffraganen
Arnolds wird nur Bischof Heinrich II. von Würzburg gleichsam nebenbei
berücksichtigt ¹³⁵ . Als Freund Arnolds wird Pfalzgraf Konrad von Staufen
genannt ¹³⁶ , als sein Unterstützer Herzog Heinrich der Löwe ¹³⁷ . Als vom Kaiser
bestellte Vermittler in der Mainzer Erzdiözese erscheinen einige Personen, die in
enger Beziehung zu Worms standen: Graf Simon von Saarbrücken, Walter von
Hausen und David von Worms ¹³⁸ .
Nicht ganz so farblos gezeichnet wird der Kaisers selbst. Obwohl er in der
Darstellung der Vita auf den verschiedenen Gerichtssitzungen stets zugunsten
Arnolds Partei ergreift und sich deutlich von den Gegnern des Erzbischofs distan-
129 Weinfurter, Verfasser, S. 317.
130 Vgl. Vita c. 46.
131 Vgl. Vita c. 57 und 58.
132 Vgl. Vita c. 22.
133 Vgl. Vita c. 25, 46.
134 Vgl. Vita c. 46.
135 Vgl. Vita c. 43
136 Vgl. Vita c. 52.
137 Vgl. Vita c. 64.
138 Vgl. Vita c. 55.
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