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Burkhardt, Stefan [Editor]
Vita Arnoldi archiepiscopi Moguntinensis: die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen; Edition, Übersetzung und Kommentar — Klöster als Innovationslabore, Band 2: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

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Einleitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31469#0028
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6. Quellenwert
standes allerdings noch zu einem Teil positiv: Er ist derjenige, der das Verhandlungsangebot
Dudos, des Bruders Arnolds von Selenhofen, annehmen will, während
Meingot der Jüngere Dudo heimtückisch gemeuchelt habe ¹⁴⁹ .
Ein gewisser Petrus, der als Verwandter der Meingote genannt wird und möglicherweise
mit dem in den Urkunden der Mainzer Erzbischöfe später genannten
Petrus scultetus gleichzusetzen ist, wird von Arnold ohne Ergebnis als Vermittler
angerufen ¹⁵⁰ . Als eigentlicher Anstifter des Aufstandes wird in der Vita der Ministeriale
Arnold der Rote geschildert, der in Bezugnahme auf das Privileg Erzbischof
Adalberts I. die Forderungen Arnolds ablehnte ¹⁵¹ . Arnold der Rote scheint
in der Darstellung der Vita allerdings gegenüber den Meingotsöhnen etwas zurückzustehen
und wird durch den Erzbischof auch zunächst nicht bestraft ¹⁵² .
Reinbodo von Bingen und Gottfried von Eppstein gehören ebenso zu dieser
Gruppe, die als einflussreich geschildert wird, aber keine genauere Charakterisierung
erfährt ¹⁵³ . An herausgehobener Position erscheint in der Vita der Ministeriale
Werner II. von Bolanden. Zwar spielt er in der Schilderung im Vergleich zu den
anderen Exponenten des Aufstandes wie den Meingotsöhnen, Arnold dem Roten
oder Reinbodo von Bingen keine so prominente Rolle, findet aber an wichtigen
Stellen stets Erwähnung ¹⁵⁴ .
Eine weitere Gruppe, die differenzierte Behandlung erfährt, setzt sich aus
Angehörigen des hohen Klerus und den stadtmainzischen Äbten zusammen. Abt
Gottfried von St. Jakob wird geradezu als Werkzeug des Teufels am schärfsten
stilisiert ¹⁵⁵ . Über ihn ist allerdings außer seinen Spuren in den Urkunden der Erzbischöfe
kaum etwas bekannt; somit kann auch das Ausmaß und der Grund seiner
Feindschaft gegenüber Arnold von Selenhofen nicht mit letzter Sicherheit beurteilt
werden. Gottfried war noch unter Erzbischof Heinrich Abt von St. Jakob geworden,
ihm übertrug Erzbischof Heinrich auch eine Seelgerätstiftung ¹⁵⁶ . Ob Gottfried
Verwandter der Meingote war, ist umstritten ¹⁵⁷ . Beim Strafgericht des Kaisers
1163 in Mainz wurde er verbannt, das Kloster St. Jakob aufgehoben ¹⁵⁸ .
149 Vgl. Vita c. 87.
150 Vgl. Vita c. 84.
151 Vgl. Vita c. 28.
152 Vgl. Vita c. 38.
153 Vgl. Vita c. 61.
154 Vgl. Vita c. 36 und c. 37.
155 Vgl. Vita c. 73 und c. 74.
156 Vgl. Schöntag, Untersuchungen, S. 300, Anm. 158.
157 Dafür spricht, dass er offensichtlich Grund hatte, zusammen mit Burchard von Jechaburg, Embricho,
dem Sohn Meingots, und Werner II. von Bolanden an den Kaiser zu appellieren (vgl.
Vita c. 37).
158 RI IV,2,2, Nr. 1197.
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