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Burkhardt, Stefan [Editor]
Vita Arnoldi archiepiscopi Moguntinensis: die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen; Edition, Übersetzung und Kommentar — Klöster als Innovationslabore, Band 2: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

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Vita arnoldi archiepiscopi moguntinensis: Die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31469#0110
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Edition und Übersetzung 109
Söhne des Teufels hingegen, die in ihrem Starrsinn verharrten, warteten auf eine
günstige Gelegenheit, um einen Anschlag auf die Synode zu begehen und den
Bischof mit seinem Gefolge unversehens gefangen zu nehmen. ²⁶² Aber als ihre
Arglist ihrem ruchlosen Vorhaben keinen Erfolg verschaffen konnte, fragten ²⁶³ sie
nach den Friedensbedingungen, um für sich in der Zwischenzeit aus dem weiten
Umkreis Verstärkung herbeizuholen. Sie boten eine Bußleistung an, um mit einer
solchen Hinterlist dem Urteil der Synode und der Exkommunikation zu entgehen.
Der Herr Metropolit befragte nämlich die Synode nach ihrem Urteil: was
man über diese gerichtlich entscheiden solle, da sie sowohl gegen ihn gehandelt als
auch eine Verschwörung angezettelt hätten und auf Angriff, Mord und auf
Verderben und Verwirrung der ganzen Kirche hinwirkten und es verachtet hätten,
gemäß dem kanonischen Brauch auf der Synode zu erscheinen. Obwohl das Urteil
unmittelbar vor der Verkündung stand, wurde es auf Betreiben der Unterhändler,
die einen Vergleich herbeiführen wollten, auf den nächsten Tag verschoben.
42. Als sie am folgenden Tag – an dem bis zur Terz ständig Boten hin und her
eilten – schon gelobten, sich durch eine Sühneleistung endlich für den Frieden zu
entscheiden, da trafen sie dennoch in einem offenen Aufruhr Vorbereitungen, um
bewaffnet in den Bischofspalast und in die Synodalversammlung selbst einzudringen
und den gegen den Bischof und seine Leute geplanten Mordanschlag
auszuführen. Sie brachten ihre Truppen in drei Abteilungen heran, um durch die
Mitte der Stadt sowie von links und rechts her kommend sich mit ihren Scharen
zu vereinigen, mit Schwertern und Knüppeln, mit Lanzen, Schleudern, spitzen
Pfählen und mit jeder Art von Kriegsleuten: Die einen kamen von der ländlichen
Scholle, mit minderwertigen Bogenwaffen und rußigen Spießen, mit mattem und
brüchigem Schild, mit schmutzigen und farblosen Fahnen; die anderen stammten
aus den städtischen Gruppen der Kürschner, der Schuster, der Sackträger, der
Stadtknechte, der Metzger, der Bäcker und aus den niedersten Schichten ²⁶⁴ . Mit
diesen Haufen, oder, wenn man so will, mit einem solchem Heer zogen die Söhne
des Meingot, begleitet von ihren Rittern, rasch gegen den Bischof. Die Ritter aber
des Bischofs – er hatte nämlich 600 oder mehr Ritter bei sich ²⁶⁵ , alle bestens gepanzert
und aufs stärkste bewaffnet, dazu eine ansehnliche Menge Fußvolks –
machten sich auf der anderen Seite rasch bereit und waren drauf und dran, auf sie
loszugehen, mit einem plötzlichen Vernichtungsschlag über sie herzufallen und
sie in einem einzigen Ansturm niederzumetzeln, denn das Volk, fast völlig wehr-
264 D.h. „Stadt und Land“ hatten sich zum Aufstand versammelt.
265 Man beachte, dass in der Schilderung der Vita das Aufgebot Arnolds für den Kaiser auf dem
2. Italienzug nur 140 Ritter umfasst hatte. Möglicherweise werden hier auch Anwesende der
Synode subsumiert.
 
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