Metadaten

Burkhardt, Stefan [Hrsg.]
Vita Arnoldi archiepiscopi Moguntinensis: die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen; Edition, Übersetzung und Kommentar — Klöster als Innovationslabore, Band 2: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

DOI Artikel:
Vita arnoldi archiepiscopi moguntinensis: Die Lebensbeschreibung des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31469#0194
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5
10
15
Edition und Übersetzung 193
„Willst du meinen Sohn in deine Gewalt bringen? Willst du meine Güter einziehen?“
⁵⁴⁹ Und denen, die im Umkreis standen, den Armen, Witwen, Waisen und
Schotten, drohten sie. Jene aber, die die Ermordung des so großen Mannes aufs
heftigste anprangerten, setzten dagegen, dass sie sich nicht scheuten, für ihn
Foltern bis zum Tod zu erdulden, denn er sei für sie Vater und Mutter und nach
Gott die einzige Zuflucht gewesen.
99. Die Mainzer unterdessen, die die Vorwürfe der Armen und die Verwünschung
der ganzen Welt nicht ertragen konnten, fassten den Beschluss, den Leichnam
des heiligsten Mannes, mit dem Zeichen der Exkommunikation entehrt, auf ein
Brett gelegt im Fluss auf dem Wasser schwimmen zu lassen, damit man so dort,
wo immer er antrieb, die Klageschrift der Exkommunikation verlesend ihm das
Begräbnis und andere Pflichten der Menschlichkeit verweigere. Aber dieser
gottlose Beschluss entbehrte auf Gottes Weisung der Kräfte zur Durchführung.
Denn am dritten Tag nach seinem Tod erlangte er in der Kirche der heiligsten
Jungfrau Maria, die „an den Stufen“ ⁵⁵⁰ genannt wird, vor dem Altar derselben
allerheiligsten Jungfrau, die Grabstätte, die er zu Lebzeiten einmal gelobt hatte,
im Tod durch den Akt der Beerdigung. Dort mögen seine Verdienste alle, die
darum in rechter Weise bitten, zum Lob und Ruhm des Namens Gottes beschützen.
Amen.
550 Das heute nicht mehr vorhandene Stift St. Maria ad gradus in Mainz, zwischen Dom und Rhein
gelegen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften