Klöster im Hochmittelalter

Edition

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Während aber der Chor die Kirche betritt, soll sich der Generalprior auf der
letzten Stufe des Altars zu Boden werfen, und nachdem der Hymnus beendet
wurde, soll derjenige, der dem Kapitel vorsteht, den Vers „Bestätige, Gott, was
Du in uns getan hast“, „Der Herr sei mit euch“, „Lasst uns beten: Herr, unser
Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit Deiner Gnade zuvor und begleite
es, damit alles, was wir beginnen, bei Dir seinen Anfang nehme und durch Dich
vollendet werde. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“
Danach sollen alle zurückkehren in den Kapitelsaal, und der Generalprior soll
sich an seinen Platz setzen und der Prior, welcher das Kapitel geleitet hat, neben
ihn. Er stärkt ihn und gemahnt ihn der Sorge um sein Amt, wie es sich ziemt.
Genauso soll er auch alle anderen ermahnen, dass sie ihm in Beachtung der Or-
densgesetze treu Gehorsam schulden und ihm stets die angemessene Ehrerbietung
erweisen. Schließlich soll der Generalprior, durch die vorangegangene maßvolle
Ansprache gestärkt, die Übrigen trösten. Danach reiche man ihm das Siegel, und
alle anwesenden Prioren und Brüder des Hauses des heiligen Wilhelm schwören
ihm durch Handnahme Gehorsam.
Dies ist ferner die Vorgehensweise, wenn derjenige, der gewählt wurde, anwe-
send ist. Falls er aber abwesend sein sollte, muss auf die gleiche Weise vorgegangen
werden, mit der Ausnahme, dass die Unterweisung und die Ansprache, die dort
in Anwesenheit des Erwählten stattfinden, hier nun ausgelassen werden und das
,Te Deum‘ dort in der Kirche und hier im Kapitelsaal gesungen wird. Später soll
dann das strenge Mandat, welches einem Anwesenden mündlich vorgetragen wur-
de, dem Abwesenden mit dem Siegel der drei ehrwürdigen Prioren89 zugesandt
werden.

89 Auszugehen ist von den Prioren von Sant’Angelo, Montebello und Acerona.