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Sonntag, Jörg [Hrsg.]; Verlag Schnell & Steiner [Hrsg.]; Ziegler, Thomas A. [Bearb.]
Die Statuten der Wilhelmiten (1251-1348): Zeugnisse der Verfassung eines europäischen Ordens : Edition und Übersetzung — Klöster als Innovationslabore, Band 5: Regensburg: Schnell + Steiner, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.53725#0424
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Zu den wenig bekannten religiösen Orden des Mittelalters und der
Frühen Neuzeit zählen die Wilhelmiten. Einer der vielen eremiti-
schen Bewegungen des 12. Jahrhunderts erwachsen, fanden sie,
die sich auf den Einsiedler Wilhelm von Malavalle beriefen, rasch
Verbreitung, vor allem in Italien, Frankreich und Deutschland.
Die in diesem Band erstmalig vorgelegte kritische Edition ihrer bis-
lang unveröffentlichten Statuten, der zugleich eine deutsche Über-
setzung beigegeben ist, legt neues Quellenmaterial frei und schließt
eine nicht unbedeutende Lücke innerhalb der Ordensforschung.
Die Statuten gewähren neuartige Einblicke in die komplexe Verfas-
sung eines europäischen Ordens, dessen institutionelles Gefüge seit
der päpstlich veranlassten Übernahme der Benediktsregel und der
zwischenzeitlichen Eingliederung in den Verband der Augustiner-
Eremiten ebenso fragil blieb wie das Spektrum seiner spirituellen
Leitideen. Schon im späten Mittelalter waren die Wilhelmiten zu
einem heterogenen Verband angewachsen, in dem die Provinzen
nördlich der Alpen mit der Zentrale in Italien um Einfluss rangen.
Hierbei stellten fundamentale Spannungsfelder aus Gemeinschafts-
leben und Einsiedelei sowie aus traditionell klausuriertem Mönch-
tum und mobilem Mendikantentum die Wilhelmiten vor immer neue
Zerreißproben. Die von zisterziensischen, dominikanischen und ganz
eigenen Verfassungselementen getragenen Beschlüsse der Gene-
ralkapitel von 1251 bis 1348 veranschaulichen das zähe Ringen um
zukunftsorientierte, tragfähige Lösungen im Bereich der Ordensad-
ministration, der Liturgie, der Wirtschaft wie auch der Ernährung
und Kleidung.

ISBN 978-3-7954-3421-2

9II783795"434212I
 
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