Der Text, der zuerst von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 157
veröffentlicht wurde, ist ein Duplikat zu VAT 13609+ (Nr. 24,
siehe dort). Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate findet
sich bei der Bearbeitung.
26 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 13699 + 13849 Ass 17722 et, Ass 17722 lt
81 x 72 x 34 mm (VAT 13699), 85 x 70 x 24 mm (VAT 13849)
ALA N 4: 582 (nur VAT 13699) hD8I (nur VAT 13699)
Frühere Kopie: LKA 159 (nur VAT 13699 Vs.)
VAT 13699 ist ein braunes, stark verzogenes und falsch gekleb-
tes Fragment einer zweikolumnigen neuassyrischen Tafel mit ca.
10 mm Lehmauflagerung auf der Rs., VAT 13849 ein hellbrau-
nes, teils rötliches, bestens erhaltenes Fragment derselben Tafel.
Wegen der starken sekundären Verformung von VAT 13699 läßt
sich der Zusammenschluß physisch nicht durchführen. Der
Paralleltext und das Duplikat lassen jedoch keinen Zweifel über
die Verteilung von Vs. und Rs. zu: K 888 enthält den gesamten
Ritualverlauf in Kurzform; auf O 193 (= RIAA 312, aus Assur)
sind Reste des unbeschriebenen unteren Teils von Rs. IV erhal-
ten. Das hier als Nr. 27 edierte Fragment VAT 14341 gehörte
womöglich zur selben Tafel; ein direkter Anschluß ist jedoch
nicht möglich.
Die Tafel bot ursprünglich den Text nur eines Rituals zur Heilung
von Behexung, innerhalb dessen zunächst zwei Gebets-
beschwörungen vor Samas gesprochen wurden. Darauf folgen
mehrere Serien von Verbrennungsriten, innerhalb derer verschie-
dene Öfen zur Vernichtung der Ersatzfiguren von Hexer und
Hexe benutzt werden. Daran schließt sich ein Ritus an, mittels
dessen Ersatzfiguren der Schadenzauberer zusammen mit der
Dämonin Lamastu in die Unterwelt gesandt werden; der Passus
zeigt starke Ähnlichkeiten mit typischen Lamastu-Ritualen, wie
sie sonst innerhalb des Abwehrzaubers nicht begegnen. Am Ende
des Rituals wird eine weitere Gebetsbeschwörung an Samas und
schließlich eine Abwehrzauberbeschwörung rezitiert. Das in der
abschließenden Beschwörung genannte „Wurfholz“ aus Bronze
wird dem Patienten als Apotropaion um den Hals gelegt. Die
Rekonstruktion des Ritualverlaufs basiert vor allem auf dem
unpublizierten Täfelchen K 888 (s. Verf., BaM 37 [2006], im
Druck), das eine Kurzfassung des Gesamtrituals bietet, die wohl
in Hinsicht auf eine Durchführung angefertigt wurde. Die Vs.
von VAT 13699 wurde zuvor von E. Ebeling und F. Köcher als
LKA 159 vorgelegt. Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate
findet sich bei der Bearbeitung.
27 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 14341 Fundnummer: -
78 x 100 x 29 mm Fundort: -
VAT 14341 ist ein stark abgeriebenes, hellbraunes Fragment
einer zweikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit, an das
schräg zum übrigen Text ein weiteres Fragment sekundär ange-
backen ist. Die wenigen erhaltenen Spuren lassen keine
Entscheidung darüber zu, ob dieser Textteil ursprünglich zur sel-
ben oder einer anderen Tafel gehörte. Wenn das Zusatzfragment
auch ursprünglich Teil derselben Tafel war, dann gehörte es nach
Ausweis der Reste eines Kolophons zu Vs. I bzw. Rs. IV. Dem
äußeren Erscheinungsbild und dem Inhalt nach gehörte VAT
14341 wahrscheinlich zur selben Tafel wie VAT 13699+ (hier
Nr. 26), auch wenn ein direkter Anschluß nicht möglich ist.
Wenn sich eine indirekte Zusammengehörigkeit bestätigte, dürf-
te VAT 14341 Seite A wohl aus dem obersten Teil von Vs. II,
Seite B aber aus dem untersten Teil von Rs. III stammen.
Die wenigen erhaltenen Zeilen auf Seite A und B bieten jeweils
Passagen aus Gebetsbeschwörungen, in denen der Beter die von
ihm durchgeführten Riten beschreibt. Diese Beschreibungen kor-
respondieren unmittelbar mit dem, was wir über den
Ritualverlauf aus VAT 13699+ // O 193 und aus dem wichtigen
Paralleltext K 888 wissen (siehe hier zu Nr. 26).
28 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 14161 Ass 17722 eg
24 x 29 x 16 mm Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel mit
verhältnismäßig langen Zeilen (einkolumnig?).
Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzau-
berritual vor Samas, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58)
288ff. als „Incantation of the Maqlü Type“ in Bearbeitung vor-
gelegt hat. Nur ein Teil der Textvertreter enthält die auch hier
fragmentarisch erhaltene Indikationenliste zu Beginn des Ritual-
textes. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der
Bearbeitung.
29 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 13702 Fundnummer: -
87 x 77 x 18 mm Fundort: -
Kopie: LKA 158
Grau-braunes, teils rötliches, nur einseitig erhaltenes Fragment
einer neuassyrischen Tafel.
Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzau-
berritual vor Samas, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58)
288ff. als „Incantation of the Maqlü Type“ in Bearbeitung vor-
gelegt hat. Der erhaltene Text stammt vom Ende der Tafel.
Die nur fragmentarisch erhaltene Stichzeile scheint auf das in
VAT 8276 (KAR 80, hier Nr. 8) erhaltene Ritual zu verwei-
sen. Da es sich dabei um ein weiteres, in sich geschlossenes
Ritual handelt, darf die Stichzeile als Hinweis auf eine
Sammlung oder „Serie“ gedeutet werden. Inwieweit diese
„Serie“ über Assur hinaus verbreitet war, bleibt ungewiß. Das
Fragment wurde bereits von E. Ebeling und F. Köcher als
LKA 158 publiziert. Auf eine Neukopie konnte verzichtet
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veröffentlicht wurde, ist ein Duplikat zu VAT 13609+ (Nr. 24,
siehe dort). Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate findet
sich bei der Bearbeitung.
26 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 13699 + 13849 Ass 17722 et, Ass 17722 lt
81 x 72 x 34 mm (VAT 13699), 85 x 70 x 24 mm (VAT 13849)
ALA N 4: 582 (nur VAT 13699) hD8I (nur VAT 13699)
Frühere Kopie: LKA 159 (nur VAT 13699 Vs.)
VAT 13699 ist ein braunes, stark verzogenes und falsch gekleb-
tes Fragment einer zweikolumnigen neuassyrischen Tafel mit ca.
10 mm Lehmauflagerung auf der Rs., VAT 13849 ein hellbrau-
nes, teils rötliches, bestens erhaltenes Fragment derselben Tafel.
Wegen der starken sekundären Verformung von VAT 13699 läßt
sich der Zusammenschluß physisch nicht durchführen. Der
Paralleltext und das Duplikat lassen jedoch keinen Zweifel über
die Verteilung von Vs. und Rs. zu: K 888 enthält den gesamten
Ritualverlauf in Kurzform; auf O 193 (= RIAA 312, aus Assur)
sind Reste des unbeschriebenen unteren Teils von Rs. IV erhal-
ten. Das hier als Nr. 27 edierte Fragment VAT 14341 gehörte
womöglich zur selben Tafel; ein direkter Anschluß ist jedoch
nicht möglich.
Die Tafel bot ursprünglich den Text nur eines Rituals zur Heilung
von Behexung, innerhalb dessen zunächst zwei Gebets-
beschwörungen vor Samas gesprochen wurden. Darauf folgen
mehrere Serien von Verbrennungsriten, innerhalb derer verschie-
dene Öfen zur Vernichtung der Ersatzfiguren von Hexer und
Hexe benutzt werden. Daran schließt sich ein Ritus an, mittels
dessen Ersatzfiguren der Schadenzauberer zusammen mit der
Dämonin Lamastu in die Unterwelt gesandt werden; der Passus
zeigt starke Ähnlichkeiten mit typischen Lamastu-Ritualen, wie
sie sonst innerhalb des Abwehrzaubers nicht begegnen. Am Ende
des Rituals wird eine weitere Gebetsbeschwörung an Samas und
schließlich eine Abwehrzauberbeschwörung rezitiert. Das in der
abschließenden Beschwörung genannte „Wurfholz“ aus Bronze
wird dem Patienten als Apotropaion um den Hals gelegt. Die
Rekonstruktion des Ritualverlaufs basiert vor allem auf dem
unpublizierten Täfelchen K 888 (s. Verf., BaM 37 [2006], im
Druck), das eine Kurzfassung des Gesamtrituals bietet, die wohl
in Hinsicht auf eine Durchführung angefertigt wurde. Die Vs.
von VAT 13699 wurde zuvor von E. Ebeling und F. Köcher als
LKA 159 vorgelegt. Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate
findet sich bei der Bearbeitung.
27 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 14341 Fundnummer: -
78 x 100 x 29 mm Fundort: -
VAT 14341 ist ein stark abgeriebenes, hellbraunes Fragment
einer zweikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit, an das
schräg zum übrigen Text ein weiteres Fragment sekundär ange-
backen ist. Die wenigen erhaltenen Spuren lassen keine
Entscheidung darüber zu, ob dieser Textteil ursprünglich zur sel-
ben oder einer anderen Tafel gehörte. Wenn das Zusatzfragment
auch ursprünglich Teil derselben Tafel war, dann gehörte es nach
Ausweis der Reste eines Kolophons zu Vs. I bzw. Rs. IV. Dem
äußeren Erscheinungsbild und dem Inhalt nach gehörte VAT
14341 wahrscheinlich zur selben Tafel wie VAT 13699+ (hier
Nr. 26), auch wenn ein direkter Anschluß nicht möglich ist.
Wenn sich eine indirekte Zusammengehörigkeit bestätigte, dürf-
te VAT 14341 Seite A wohl aus dem obersten Teil von Vs. II,
Seite B aber aus dem untersten Teil von Rs. III stammen.
Die wenigen erhaltenen Zeilen auf Seite A und B bieten jeweils
Passagen aus Gebetsbeschwörungen, in denen der Beter die von
ihm durchgeführten Riten beschreibt. Diese Beschreibungen kor-
respondieren unmittelbar mit dem, was wir über den
Ritualverlauf aus VAT 13699+ // O 193 und aus dem wichtigen
Paralleltext K 888 wissen (siehe hier zu Nr. 26).
28 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 14161 Ass 17722 eg
24 x 29 x 16 mm Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel mit
verhältnismäßig langen Zeilen (einkolumnig?).
Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzau-
berritual vor Samas, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58)
288ff. als „Incantation of the Maqlü Type“ in Bearbeitung vor-
gelegt hat. Nur ein Teil der Textvertreter enthält die auch hier
fragmentarisch erhaltene Indikationenliste zu Beginn des Ritual-
textes. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der
Bearbeitung.
29 Beschwörungsritual vor Samas
VAT 13702 Fundnummer: -
87 x 77 x 18 mm Fundort: -
Kopie: LKA 158
Grau-braunes, teils rötliches, nur einseitig erhaltenes Fragment
einer neuassyrischen Tafel.
Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzau-
berritual vor Samas, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58)
288ff. als „Incantation of the Maqlü Type“ in Bearbeitung vor-
gelegt hat. Der erhaltene Text stammt vom Ende der Tafel.
Die nur fragmentarisch erhaltene Stichzeile scheint auf das in
VAT 8276 (KAR 80, hier Nr. 8) erhaltene Ritual zu verwei-
sen. Da es sich dabei um ein weiteres, in sich geschlossenes
Ritual handelt, darf die Stichzeile als Hinweis auf eine
Sammlung oder „Serie“ gedeutet werden. Inwieweit diese
„Serie“ über Assur hinaus verbreitet war, bleibt ungewiß. Das
Fragment wurde bereits von E. Ebeling und F. Köcher als
LKA 158 publiziert. Auf eine Neukopie konnte verzichtet
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