Metadaten

Frahm, Eckart; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 3): Historische und historisch-literarische Texte — Wiesbaden: Harrassowitz, 2009

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32131#0028
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog: Nr. 28-37

15

selbigen Herrschers (RIMA 3, 102.12). Die Erwähnung eines
„Eingangs" könnte dafür sprechen, daß der Text die Errichtung
monumentaler Tempeltüren - am ehesten wohl im Anu-Adad-
Tempel zu Assur - thematisierte.

29 Gottesbrief Adad-närärTs ffl.(?)

VAT 10364 Fundnummer: -

69 x 62 mm Fundort: -

Beidseitig erhaltenes Fragment der unteren Partie einer nicht
besonders großen einkolumnigen Tontafel; die Rs. ist fast überall
stark abgerieben.

Wie aus der bmchstückhaft erhaltenen Gmßformel am Anfang
hervorgeht, ist VAT 10364 der Gattung der „Gottesbriefe"
zuzuweisen, mit denen sich assyrische Herrscher an Assur
zu wenden pflegten. Vom Namen des Königs ist lediglich
das abschließende Element -näräri erhalten. Da der auf die
Einleitung folgende, massiv beschädigte Feldzugsbericht die
im Osttigrisland gelegene Stadt Burali erwähnt, von der in
zwei Dekreten Adad-närärls III. die Rede ist, liegt es wohl am
nächsten, den Text ebendiesem König zuzuweisen, ohne daß
sich hierüber abschließende Sicherheit gewinnen ließe.

30 Tiglatpileser ffl.(?)

VAT 12938 Ass. 14326

30 x 28 mm Fundort: dB81,2. Suchgrabenschicht

(westliches Stadtgebiet)

Kleines, nur einseitig erhaltenes Fragment aus der Mitte einer
Kolumne eines Tonprismas(?).

Offenbar singuläre Annaleninschrift, die am ehesten Tiglatpileser
III. zuzuweisen ist. Die Toponyme könnten dafür sprechen,
daß der erhaltene Textpassus dessen im Jahr 737 v. Chr.
unternommenen Feldzug gegen Medien behandelt.

O. Pedersen, KbOA, 157 bucht das Stück als Piismenfragment,
doch ist nicht ganz ausgeschlossen, daß es von einer Tontafel
stammt.

31 Sargon II.

VAT 10716 Fundnummer: -

69 x 96 mm Fundort: -

dessen Gegenstand unklar bleibt; erwähnt werden Baltil (-
Assur) sowie vermutlich der Gott Assur. Der Text dürfte von ca.
707 v. Chr. stammen.

Das Fragment wurde von O. Pedersen in KbOA, 207 fälschlich
Sanherib zugeschrieben.

33 Sanherib

VA 8985 Fundnummer: -

100 x 110 mm Fundort: -

Größeres Fragment der linken Partie eines hohlen Tonzylinders.
Duplikat des vermutlich von 702 v. Chr. stammenden frühesten
Annalentextes Sanheribs („First Campaign"), mit Bericht über
Feldzüge in Babylonien und frühe Bauprojekte in Ninive.
Auch die unter Nr. 34-39 behandelten Sanherib-Inschriften
repräsentieren Texte, die anläßlich von Bauaktivitäten in Ninive
abgefaßt wurden; es überrascht, sie in Assur zu finden.

Eine Teiledition von VA 8985 hat Verf. in ISIMU 6 (2003), 129-
64 vorgelegt.

34 Sanherib

VA 15467 Ass. 15773

105 x 50 mm Fundort: hD/hE Halde

Fragment aus der Mitte eines hohlen Tonzylinders.

Duplikat des sog. „Bellino-Zylinders", einer 702 v. Chr.
entstandenen Annalemezension Sanheribs mit auf Ninive
bezogenem Baubericht.

Das Stück wurde bereits von Pedersen, KbOA, 207 fragend
Sanherib zugeschrieben.

35 Sanherib

VAT 11955 Fundnummer: -

38 x 61 mm Fundort: -

Fälschlich als Tontafel inventarisiertes kleines Fragment aus der
Mitte eines hohlen Tonzylinders.

Duplikat des sog. „Rassam-Zylinders", einer 700 v. Chr.
entstandenen Annalenrezension Sanheribs mit ausführlicher
Schildemng der Belagemng Jerusalems und auf Ninive
bezogenem Baubericht.

Beidseitig erhaltenes Fragment der rechten Partie einer
ungewöhnlich dicken Tontafel; eine der Seiten ist so stark
abgerieben, daß sie praktisch unlesbar ist.

Singuläre Annaleninschrift Sargons II., die auf der besser
erhaltenen Seite dessen 716 v. Chr. unternommenen Ostfeldzug
schildert. Der Bericht weicht von allen bislang bekannten
Schildemngen dieser Kampagne ab.

32 Sargon II.

VA 15466 Ass. 8800

78 x 73 mm Fundort: cD6V, „bei der Westgrenze der

Grabung, auf dem Fehmziegel"
(im Gebiet des ehemaligen Neuen Palastes)

Bmchstück eines hohlen Tonzylinders; der linke Rand ist erhalten,
die Zeilenanfänge sind jedoch durchgängig weggebrochen.
Singuläre Inschrift Sargons II. Erhalten sind der Schluß eines
Kriegsberichts (der enge Übereinstimmungen mit Sargons sog.
„Großer Prunkinschrift" aus Khorsabad und einigen weiteren
Texten des Königs aufweist) sowie der Beginn eines Bauberichts,

36 Sanherib

VA 15468 Ass. 15222

100 x 75 mm Fundort: 1D1II West, 10 cm tief

(Uferbefestigung der Neustadt)

Größeres Fragment aus der Mitte eines hohlen Tonzylinders.
Ebenso wie Nr. 35 ein weiteres Duplikat des sog. „Rassam-
Zylinders" Sanheribs.

Das Stück wurde bereits von Pedersen, KbOA, 207 fragend
Sanherib zugeschrieben.

37 Sanherib

VAT9621 Ass. 19923

31 x 32 mm Fundort: eA7II, im Altarraum des

Nabü-Tempels östlich der Altäre
im Schutt auf dem Ziegelpflaster

Fälschlich als Tontafel inventarisiertes kleines Fragment aus der
Mitte einer Kolumne eines Tonprismas.

Duplikat einer der beiden Annalemezensionen, die Sanherib in
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften