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Frahm, Eckart; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 3): Historische und historisch-literarische Texte — Wiesbaden: Harrassowitz, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.32131#0120
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Nr. 55

107

3 [.] ... baute ich 4 [.] machte ich prächtig.

5 [.] ... baufällig 6 [.] (mehrere) ....

Rs 1 [.] entfernte ich 2[.] ... in ihrem Tor 3[.] sich mit Erde angefüllt hatte 4[.] erreichte ich.

5[.] ... fmheren Tag 6[.] stellte ich wieder her.

7[.] ... schüttete ich hin.

8[.] ... band ich fest.

9[.] ... jemand/ niemand 10[.] ... H[.] ... [...]

Rest weggebrochen

Bemerkungen:

Das im Text verwendete Zeicheninventar entspricht, soweit ersichtlich, am ehesten dem der Inschriften Tiglatpilesers I. (vgl. etwa
ü-ne-kir^ und ü-ser-rih in RIMA 2,87.4, Z. 55,66; siehe auch DÜ-u.v und ü-ser-rih in 87.1, vii 96,101). Auch die Zeichenformen und
die sorgfältig ausgeführte, schöne Schrift könnten eine Zuweisung an Tiglatpileser I. nahelegen. Inhaltlich weist der Text Anklänge an
die Inschrift auf dem „Zerbrochenen Obelisken" Assur-bel-kalas, aber auch gewisse Parallelen mit Inschriften Tiglatpilesers I. auf (s.
u. Anm. zu Rs. lff.). Welchem spätmittelassyrischen König das Fragment tatsächlich zuzuweisen ist, muß vorerst offen bleiben.

Vs.5’: Vielleicht: ran'-hu-te.

Rs. lff.: Die engste Parallele zu diesem Abschnitt scheint sich im „Zerbrochenen Obelisken" Assur-bel-kalas zu finden (RIMA 2,
89.7). Dort heißt es in v 4ff.:

Abit sahüri sa Enba-Adad u tamlia rabä 5sa pän iltäni sa Assur-nädin-ahhe sar mät Assur 6epusu enahuma epus harisa 7sa
ällja Assur sa F'abtuma epen(SAHAR.MES) imlü ^istu abul TabTra adi bäb Idiqlat ahrus 9daläte abul TabTra masräte
unekkir 1 °daläte asühi sTräte epus 11 ina meser siparri urekkis düra rabä 12 *sa älija Assur ana sihirtTsu ana essüte 15arsip
sipik epm(SAHAR.MES) ana UmetTsu 14ana elenu aspuk

Ich baute das sahüru-Ylaus Erlba-Adads (I.) und die große nordwärts orientierte Terrasse, die Assur-nädin-ahhe gebaut
hatte und die baufällig geworden war, (wieder) auf. Ich vertiefte den Graben meiner Stadt Assur, der Zerstömng erfahren
und sich mit Erde angefüllt hatte, vom Tablra-Tor bis zum Tigris-Tor. Ich entfernte die beschädigten Türen des Tablra-
Tors, stellte große Türen aus Föhrenholz her und versah (sie) mit bronzenen Bändern. Ich errichtete neuerlich in Gänze
die große Mauer meiner Stadt Assur und häufte um sie herum hohe Erdaufschüttungen auf.

Der Passus enthält eine Reihe von Worten, die auch in VAT 14397 bezeugt sind. Daß es um dasselbe Bauprojekt geht, die
Rekonstruktion der Stadtmauer von Assur, ist zwar unsicher, aber durchaus möglich. Auch eine Inschrift Tiglatpilesers I.
berichtet, wenn auch mit stärker abweichendem Wortlaut, von Arbeiten an der Stadtmauer von Assur, namentlich jenes Teils,
der die „Neustadf‘ umschloß (RIMA 2, 87.3, Z. 36-44):

asaitte 59rabTte sa bäb Idiqlat adi simaräte 40n adi düri sa Libbi-äli sipik epm(SAHAR.MES) 41 kuna tilli ina muhhTsu
aspuk udennin 42dUra danna ana essüte ina mahrTsu arsip ^istu ussesu adi gabadibbTsu epus ^useklil nareja ina qerbTsu
askun

Damals habe ich, was die Mauer meiner Stadt Assur anbetrifft, (namentlich jene) der Neustadt, welche vormals Assur-
nädin-ahhe, der Stellvertreter (oder: Hohepriester) Assurs, einer meiner königlichen Vorväter, gebaut hatte, auf diese
Mauer vom großen Turm des Tigris-Tors bis zu den ... und zur Mauer von Libbi-äli (der „Innenstadt"), Ruinenhügeln
gleich, Erdaufschüttungen aufgehäuft und sie (so) verstärkt. Ich errichtete davor von neuem eine starke Mauer, baute und
vollendete sie von ihrem Fundament bis zu ihrem Zinnenkianz und hinterlegte darin meine Gründungsurkunden.

Anmerkungen zur Geschichte des Außenwalls der Neustadt von Assur finden sich im Kommentar zu dem unter Nr. 57
veröffentlichten Bruchstück VAT 14408.

Am Anfang vielleicht ] rhif(oder rrp) rku n W, aber die Spuren erlauben auch andere Lesungen.

Die Ergänzung orientiert sich an der oben zitierten Assur-bel-kala-Passage. Da dort das Logogramm SAHAR gebraucht wird
und syllabische Schreibungen von eperu in Verbindung mit dem Pluralelement MES m. W. auch sonst nicht belegt sind,
bleibt sie jedoch unsicher.

Wohl [(.) dannassu] ak-sud o. ä.; vgl. etwa RIMA 3, 102.10 (Salmanassar III.), iv 46-48: ^düru suätu enahma anhüssu

^unakkir dannassu kisir sade 48/ff aksud ... „Diese Mauer (scil. die Stadtmauer von Assur) war baufällig geworden. Ich

2:

3:

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