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Frahm, Eckart; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 3): Historische und historisch-literarische Texte — Wiesbaden: Harrassowitz, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.32131#0169
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156

Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

die Zeichenfolge e-ni mim-ma-ma („war in jeder Hinsicht verändert") oder e-ni (bzw. e-ti'q) NIN-wö zu lesen.

7: Die Lesung e-ni-in-tü - wie auch die Lesung i-ni-in-tü in Vs. 14 - und die Annahme, daß in beiden Fällen das Wort e/innettu

/ e/innintu „Sünde, Strafe" vorliegt, folgt einem Vorschlag von S. M. Maul. Man könnte alternativ erwägen, e-ni-in bzw. i-ni-
in zu lesen und beide Formen als Allographien des in Vs. 5 bezeugten e- mnin deuten, doch wäre dann schwer zu erklären,
wamm den Schreibungen jeweils ein „ud" nachfolgt. Syntaktisch bleiben die beiden Zeilen jedoch schwierig, was Zweifel an
der hier vorgeschlagenen Interpretation weckt.

9: Die Lesung al-pi-is geht auf einen Vorschlag von S. M. Maul zurück. Die von mir ursprünglich angesetzte Lesung du-pi-is,

die epigraphisch ebenfalls möglich erscheint (es ist nicht ganz klar, ob vor dem Winkelhaken ein senkiechter Keil steht oder

nicht), ist weniger plausibel, da weder gup-pi-is (gapäsu D Ipt.), kup-pi-is bzw. qup-pi-is (Term.-Adv. zu kuppu bzw. quppu)
noch an-gup-pi-is (Term.-Adv. zu angubbü) eine vielversprechende Deutung der Zeichengmppe darstellt. Was den Verweis
auf den Hundebiß anbetrifft, so ist zu beachten, daß der Hund in Mesopotamien das heilige Tier der Gula war, die, Baba
genannt, in Vs. 15 des Textes erwähnt wird.

10: Zu erwarten wäre eigentlich die Nominativform sittu (vgl. die Belege für sittu ... rehü in CAD R, 254a), doch auch in Z. 60
des Samas-Hymnus (W. G. Lambert, BWL, 128f.) findet sich in Verbindung mit rehü die Form sit-ta. Die fragliche Stelle
ist freilich gleichfalls beschädigt, so daß nicht ganz ausgeschlossen werden kann, daß die vorliegende Zeile zu übersetzen ist
„[.] gießt Schlaf über ihn.“

12: Ob von „Türmen" (dimtu I), „Tränen" (dimtu II) oder etwas ganz anderem die Rede ist, bleibt unklar.

13: Für weitere Belege für die Verbindung von qarnu und supru in Zusammenhang mit Stieren bzw. Ochsen siehe CAD S,

253b.

14: Siehe die Anm. zu Vs. 7.

16: Eventuell ist is-s\ä-a zu ergänzen und „er trug ein Gebet vor" zu übersetzen; siehe AHw, 1421b.

Rs. 2: Der Ausdmck „3600 Doppelstunden", der auf eine unendlich große Entfernung verweist, ist auch sonst bezeugt (siehe CAD

B, 209, S/2, 36a). Theoretisch könnte man statt DANNA(KASKAL.GID) auch ras-bu „ehrfurchtgebietend" lesen, doch ist
dies weit weniger wahrscheinlich. Evtl. ist vor DANNA noch ein [DIS] anzusetzen.

3: Ist etwa ] x-ta GIM vsü'-mi-a-ma „gemäß meinem Namen (und)" zu lesen?

4: Vielleicht am Anfang auch s]im. PAP.HAL ist entweder puridu oder pusqu zu lesen. Das letztgenannte Wort wird öfters in

Zusammenhang mit Wehen verwendet (siehe CAD P, 543a, 544a), wozu das Suffix der 2. Ps. Sg. fem. passen würde, das in
dieser Zeile auf PAP.HAL folgt. Da im vorliegenden Passus, Rs. 7 zufolge, aber offenbar von einer Göttin die Rede ist und
nicht von einer Frau, ist die Lesung puridu wohl doch wahrscheinlicher.

5: Vermutlich ist am Anfang ein von der Wurzel hih abgeleitetes Wort anzusetzen. Der Schreiber hat das Zeichen u zunächst

direkt auf ru folgen lassen, um es anschließend zu radieren und durch ein neues, weiter rechts angebrachtes u zu ersetzen.

7: Das von dem sumerischen me abgeleitete Wort mü ist auch sonst in Verbindumg mit nasäru belegt, siehe CAD M/2,156b.

8: Eine mögliche, aber sehr unsichere Ergänzung wäre ludlul/lustepi nar-bi-k]i „[Ich will] deine [Größe preisen]."

80) VAT 14104 (Kopie: S. 269-270) Brief(?) mit Erwähnung Haldis von Musasir

Fundnummer: Ass. 17721bp; Fundort: hD8I Ost, Suchgraben, „Haus des Beschwörungspriesters"; Archivzugehörigkeit: N 4
(Fundkomplex O).

Rechte Partie einer einkolumnigen Tontafel, 64 x 112 mm, Vs. stark beschädigt,Rs. fast vollständig abgerieben; neuassyrische Sprache
und Schrift.

Frühere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs. 1 [

2 [

3 [

4 [

5 [

6 [

7 [

8 [

9 [

10 [

11 [
12 [
13 [

] ra'-dan-nis a x rlü ■ rsüP-mu a Jna 1 rLtJ'/ rLUGAL 1 [x (x x)]

] dHal- rdP-i sa KUR rMü-sa-s[ir]
] x.MES sa inad rqü^-reb KUR Me^-es-si x x [(x)]
] x-ü(-)sa r|Lü? rA 1??.BA x x EN kit-t[i 7]
] x ina E.GA[L ?] x ina rUGU 1? x rir~pa-qi-du(-) rü ?
] x nu 3 MA.N[A x x] rsü a- rnü rig" 7-ri 1Ü*HUN.[GÄ.MES(?)]

] x [x] X X [(X)] x ku/lu pa si x
] x Tu 1 ki ? Tu 1? pa- rnP ? x x lu x
] x ri sid MES u/10 ag-ra
] 2 ? SIG4.MES pi- rqr - Jdr ‘ ? bir-te IGI 11 V ?-r/[/ ?] x [0?]
] x ra-sip ki-ma tar- rÜ --sip si-ru ta-[x (x)]
1Ü*HU]N.GÄ.MES ag-ra kiß-ri sa x si ? [(x)]
]-üs BÄD gab-bu PAD. rHI 1?.A me x x [(x)]
 
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