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Nr. 80

157

14

[

ittijl) na-]-mur-ti-ni sa inAB 7w n?- rn/ 1?-i/[6 ?]

15

[

] x a-na-ku ina um ad/s[i] ra 1?/ re 1? x rsid 1? [(x)]

16

[

] x ina KUR TILLA x x x rerim 1 ? x x

17

[

] x x. rMES 1? x x x x x

18

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] x a hi ? x x x x nu [(x)]

19

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] x x x rza n ? rsP ? bi x

20

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] x sa be ? rhur n x x

21

[

] x x x x re 1?/a ? x x x

22

[

] x su rud n sal li x [(x)]

23

[

] ina UGU ANSE.KUR.MES e-x [(x)]

24

[

] x([d]i?) di lib-bu SE ?.PAD.[MES ?]

25

[

] MU.AN.NA.ME 7 (Rasur?) [(x)]

26

[

p]P-qi-di ES.GAR-sü-nu x [(x)]

27

[

] x 1ÜTUR 1ÜAD x [x]

28

[

] x x.MES-M ta-na-x [(x)]

unterer Rand

Rs.

Offenbar tabellenartig organisiert; die starken Beschädigungen erlauben jedoch keine sicheren Lesungen. Die einzelnen Einträge sind
durch waagerechte Striche sowie durch einen senkiecht verlaufenden Doppelstrich kurz vor dem rechten Rand der Tafel voneinander
getrennt. Es besteht die Möglichkeit, daß sich ein oder mehrere weitere senkrechte Striche im weggebrochenen Teil der Tafel weiter
links befanden. In einigen der Kästchen der rechten „Kolumne" könnten am Anfang Zahlen stehen: Z. 3’: 2 ?; Z. 4’: 40 ?; Z. 5’: 2 ?.

Bemerkungen:

Da der Text aufgrund von Lücken und Beschädigungen in weiten Teilen unklar bleibt, wird hier auf eine Übersetzung verzichtet und
stattdessen lediglich der Versuch einer kurzen Inhaltsangabe unternommen. Offenbar handelt es sich bei VAT 14104 um einen in
neuassyrischer Sprache abgefaßten Brief. Vs. 1 scheint die (etwa teilweise korrupte?) Amede des Adressaten zu enthalten, bei dem
es sich um den König, aber auch um einen oder mehrere Offizielle unklarer Funktion handeln könnte. Vs. 2 nennt, möglicherweise
als Teil einer briefeinleitenden Segensformel, den Gott „Haldi von Musasir". In Vs. 3 könnte vom Land Messi die Rede sein, in
Vs. 5 von einem Palast. Vs. 6 diskutiert die Geldmittel(?), die zur Entlohnung von „Mietarbeitern" (agrüte) aufzubringen sind; auf
Mietarbeiter wird, direkt oder indirekt, auch in Vs. 9 und 12 verwiesen. Aus Vs. 10-13 scheint hervorzugehen, daß die Arbeiter für
ein Bauprojekt benötigt werden: Vs. 10 nennt Ziegel, in Vs. 11 heißt es, der Empfänger solle sich, nachdem er eine Baulichkeit
unbekannter Zweckbestimmung errichtet habe, um den Wandverputz (sTrii) kümmern(?), und Vs. 13 erwähnt eine Mauer (düru). In Vs.
14 könnte von „unserer nämurtu-Gabe des Monat Tebetu (X)“ die Rede sein, doch die Lesung des ersten Wortes ist unsicher. Vs. 15
erwähnt eine Stadt, in der sich der Absender aufhält(?), und Vs. 16 scheint das Land Urartu zu nennen. Nach einer Reihe weitgehend
unlesbarer Zeilen ist in Vs. 23 von Pferden(?), in Vs. 24 von Gerste, in Vs. 25 von Jahren, in Vs. 26 von „ihrem (Arbeits)pensum" und
in Vs. 26 schließlich von Söhnen und Vätern (?) die Rede.

Aus alledem wird nicht wirklich klar, womm es in dem Schreiben geht. Auch wer der Absender ist, bleibt ungewiß, doch scheinen Vs.
2 und Vs. 16 anzudeuten, daß derselbe etwas mit Urartu oder dem Kleinstaat von Musasir zu tun hatte, der Heimstätte des urartäischen
Staatsgottes Haldi. In diesem Zusammenhang könnte der Fundort von VAT 14104 von Interesse sein. Die Tafel stammt aus dem Haus
der Exorzistenfamilie Baba-sumu-ibni, in dem sich mehr als 1000 Tontafeln, damnter jedoch nur wenige Briefe fanden. Neben einem
von V. Donbaz und S. Parpola in StAT2,N\\ 12 edierten Alltagsbrief und einigen unpublizierten literarischen Briefen, auf die mich S. M.
Maul hingewiesen hat, ist hier vor allem der berühmte „Gottesbrief ‘ zu nennen, in dem Sargon II. seinen 714 v. Chr. unternommenen,
gegen Urartu gerichteten „achten Feldzug" schildert. Der Gottesbrief beschreibt ausführlich, wie die assyrischen Truppen auf dem
Rückmarsch von Urartu die Stadt Musasir plünderten und die Statue ihres Gottes Haldi nach Assur verschleppten (W. Mayer, MDOG
115 (1983), 98-113, Z. 309-425). Es könnte reiner Zufall sein, daß sowohl Sargons Gottesbrief wie auch der vorliegende Text Haldi
und Urartu erwähnen, vielleicht gibt es hier aber auch einen - vorerst nicht näher bestimmbaren - Zusammenhang.

Man kann nur hoffen, daß eines Tages weitere Bruchstücke des Textes zutage kommen, die ein besseres Verständnis seines Inhalts
ermöglichen. Auch durch neuerliche Kollationen wird sich das eine oder andere Problem in Zukunft womöglich klären lassen.

Vs. 1: Der Ausdruck adannis „sehr, viel" findet sich oft in den Gmßformeln assyrischer Briefe, besonders solcher, die an den
König gerichtet sind. Die Stellung des Wortes läßt sich jedoch nur schwer mit den sonst üblichen Einleitungsformeln der
Briefe vereinbaren, wie sie etwa, wenn auch nicht erschöpfend, von S. Parpola in LASEA 2, 437-43 diskutiert wurden.
Unter Rückgriff auf die Einleitungspassagen der Briefe Urad-Nanäyas (S. Parpola, SAA 10, nos. 314-27) und von Sargons
„Gottesbrief ‘ (MDOG 115,68f.,Z. 1-5) könnte man evtl. wie folgt ergänzen: [ana sarri / 1L1... belTja(7) urdaka(7) PN] ra'-dan-
nis a x rlu' • rsüP-mu a-^na 1 XUVTUGAL 1 [(...) belijaO)] ,,[An den König / ...-Offiziellen, meinen Herrn. (So spricht) dein
Diener PN]: Einen sehr, sehr herzlichen Gruß dem König / ...-Offiziellen, [meinem Herrn].“ Doch wirft eine solche Deutung
nicht unerhebliche Probleme auf. Zunächst einmal lassen sich die auf ra'-dan-nis folgenden Zeichenspuren - abgesehen von
a- - nicht wirklich mit einem weiteren adannis vereinbaren, das man hier eigentlich erwarten würde. Außerdem müßte die
 
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