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Nr. 73-74

139

Rs.

eine Zeile radiert

4 EN GAL-w EN-sü

5 ^Sum^-ma-As-sur ARAD pa-lih-ka

unterer Rand

6 a-na U[G]U ? na-sir 71- vti'- vsü' 2

7 sur-si-i rMET ,?- rM 1 SE.GA su-up-pe-sü

8 ZA.HUM KÜ.BABBAR eb-bi sä 1 ma-na KLLÄ-M

9 a-na mul-le-e mu-tin si-mat DINGIR-//-.vw

10 (Rasur) DÜ-Wö BA-es
Rest unbeschrieben

Übersetzung:

^Für Ninurta, der im Ezida-Tempel wohnt, welcher (sich) in Baltil (= Assur) (befindet), 2seinen guten ..., der die Klage erhört, 2den
Erbsohn schenkt und den Leichnam zum Leben erweckt, 4den großen Herrn, seinen Herrn, 5hat Summa-Assur, der Knecht, der dich
fürchtet, 6damit sein Leben bewahrt, 7ihm ein Nachkomme geschaffen und seinen Gebeten Gehör geschenkt werde, 8eine sähu-Schale
aus reinem Silber, deren Gewicht eine Mine (beträgt), 9um sie mit Wein zu füllen, der seiner göttlichen Macht würdig ist, 10hergestellt
und (sie ihm) geschenkt.

Bemerkungen:

VAT 10166 dokumentiert die von Summa-Assur veranlaßte Weihung eines für Weinlibationen bestimmten .vrt/zu-Gefäßes an den im
Ezida-Tempel zu Assur verehrten Gott Ninurta-Nabü. Der Vovent könnte mit einem in Assur ansässigen Bäcker(?) gleichen Namens
zu identifizieren sein, der in dem in postkanonischer Zeit entstandenen Text BM 103392 (CT 33, pl. 19), Z. 12 bezeugt ist, doch bleibt
diese Vermutung spekulativ. Die Tafel, die äußerlich und inhaltlich an VAT 10122 (s. o. Nr. 72) erinnert, ist wegen ihrer zahlreichen
Rasuren schwer lesbar; ihr Entwurfcharakter ist offenkundig.

1: Wohl wirklich dMAS, d. h. „Ninurta", und nicht dMUATI „Nabü". Ezida ist natürlich auch in Assur der Name eines Tempels,
der Nabü und nicht etwa Ninurta geweiht war (siehe B. Menzel, AT 1,74-76); der „Ninurta des Ezida" ist also offenbar mit
Nabü zu identifizieren. Dies verwundert nicht allzu sehr, wenn man bedenkt, daß der entsprechende Synkretismus im 1.
Jahrtausend weitverbreitet war (siehe zuletzt Verf., N.A.B.U. 2006/25, mit weiterer Literatur).

2: Der Anfang der Zeile bleibt mir auch nach nochmaliger Kollation des Originals unklar. Eine alternative Übersetzungsmöglichkeit
ist: „dessen ... gut ist“.

3: Das eventuell über Rasur geschriebene Zeichen vor US sieht eher wie NI aus; die Ansetzung einer entsprechenden Lesung
würde aber keine sinnvolle Interpretation ermöglichen.

5: Grammatisch wäre eigentlich ein Suffix der dritten und nicht eines der zweiten Person gefordert. Doch auch in anderen
Weihinschriften finden sich solche die Innigkeit des Verhältnisses zwischen Mensch und Gottheit betonenden
Personenver schiebungen.

8: sähu (ZA.HUM) ist auch in anderen Texten aus Assur als (kultisches) Gefäß für Wein belegt; siehe etwa KAV 79, Rs. 3’: 7
qa a-na ZA.HUM.MES „sieben Liter (Wein) für sähu-Gefäße (für den Assur-Tempel)".

9: Eine sehr ähliche Formulierung findet sich in VAT 10122 (Nr. 72), Z. 11; siehe die Anmerkung zu dieser Zeile.

VI. „Historisch-literarische“ und sonstige, z. T. unklare Texte

Die nachfolgend behandelten Texte sind schwer zu klassifizieren. Sie umfassen - z. T. dialogisch gefaßte - literarische Ausarbeitungen
historischer Themen, Königsgebete und Königshymnen, einen in neuassyrischer Sprache verfaßten Brief sowie Texte unklarer
Gattung szugehörigkeit.

74) VAT 9981 (Kopie: S. 258-259) spätmittel- oder frühneuassyrischer Text mit Erwähnung König Alulus

Fundnummer: -; Fundort: -

Bruchstück der rechten Partie einer Tontafel, 88 x 86 mm, beidseitig erhalten, spätmittel- oder fmhneuassyrische Schrift.

Frühere Kopie, Bearbeitung: -
 
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