Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog: Nr. 34-41

17

von etwa 11 Zeilen zu erkennen. Auf der Rs. blieben Reste von
12 Zeilen erhalten.

VAT 13943 enthält die Beschreibung eines Rituals, durch
das wohl ein Totengeist, oder aber ein Dämon oder das
personifizierte »Jegliche Übel« (mimma lemnu) unschädlich
gemacht werden sollte. Es blieb der Rest einer Beschwörung und
die Schilderung des Ritualendes erhalten, das sich nur in groben
Zügen rekonstruieren läßt. Der betroffene Mensch, für den das
Ritual durchgeführt wurde, sollte wohl das von dem Dämonen
ausgehende Unheil von sich herunterwaschen und eine Figur des
Dämons mit dem Übel infizieren. Die Figur wurde anschließend
in der Steppe beseitigt. In der Bibliothek des sog. Hauses des
Beschwörungspriesters fand sich noch ein weiterer Textvertreter
dieser Ritualbeschreibung (Text Nr. 37).

Mit VAT 13943 wird erstmals eine Tafel bekannt, die von
Bäba-suma-ibni, dem Stammvater der Beschwörerfamilie
aus Assur, geschrieben wurde (vgl. den Kolophon: Rs. 11-12).
Obgleich die Fundnummer von VAT 13943 nicht bekannt ist,
dürfte das Fragment aus dem sog. Haus des Beschwörungs-
priesters stammen.

37

VAT 14006
56 x 34 x 21 mm
zu N 4

Ritual zur Abwehr eines Dämons
oder eines Totengeistes

Fundnummer:.gc

Fundort: -

Haus des Beschwörungspriesters

Braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit der oberen rechten
Ecke einer neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. haben sich
Reste von 14, auf der Rs. Reste von 10 Zeilen erhalten.

VAT 14006 enthält die Beschreibung eines Rituals, durch das
wohl ein Totengeist, oder aber ein Dämon oder das personifi-
zierte »Jegliche Übel« (mimma lemnu) unschädlich gemacht
werden sollte. Die Tafel stammt ebenso wie das Duplikat Text
Nr. 36 (VAT 13943) aus der Bibliothek des sog. Hauses des
Beschwörungspriesters. Sie wurde, wie der auf der T afelrückseite
erhaltene Kolophon zeigt, von Kisir-Nabü geschrieben.

38

VAT 13868
61 x 50 x 23 mm
zu N 4

Beschreibung eines apotropäischen Rituals
mit Beschwörungen und Gebeten

Ass 17721 ca
hD8I, Suchgraben,
Haus des Beschwörungspriesters

Rötlich-braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom oberen
Teil des linken Seitenrandes einer wohl einkolumnigen
neuassyrischen Tontafel. Auf der stark beschädigten Vs. blieben
die Anfänge von 14, auf der Rs. die Anfänge von 12 Zeilen
erhalten.

Das Fragment VAT 13868 gehört zu einer Tafel mit der
Beschreibung eines Rituals, durch das Unheil von einem
Menschen genommen werden soll, das diesem von einem
Dritten zugefügt wurde. In dem auf der Vs. erhaltenen Gebet
ist der Bitte Ausdruck verliehen, daß das Unheil auf seinen
Verursacher zurückgeführt werden möge. Dieser ist in dem
Gebet der Vs. in der 2. Person Sg. m. angeredet. Auf der Rs. folgt
ein weiteres Gebet, in dem nunmehr eine Gruppe von Übeltätem
angesprochen und aufgefordert wird, sich davon zu machen. Da

VAT 13868 manche Parallelen zu Formulierungen aufweist, die
aus den dicenda des Rituals Maqlü bekannt sind, könnte auch
VAT 13868 zu der Beschreibung eines Rituals gehören, durch
das die üblen Folgen von Schadenzauber verhindert werden
sollten. Freilich kann nicht ganz ausgeschlossen werden, daß
die in VAT 13868 angesprochenen Übeltäter nicht Hexe und
Zauberer, sondern Totengeister oder Krankheit verbreitende
Dämonen waren. Das letzte in VAT 13868 erhaltene Gebet war
wohl in sumerischer Sprache gehalten und an die Schöpfergöttin
Dingir-mah gerichtet.

39

VAT 13704+ VAT 13713 +
VAT 13855
91 x 68 x 19 mm

Ritualbeschreibung

Fundnummem: -
Fundort: -

Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer mehrkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Von der linken
Kolumne sind nur sehr wenige Spuren, von der rechten Reste
von 21 Zeilen erhalten. Der Zeilenbeginn ist mit einem vertikalen
Strich markiert. VAT 13857 (Text Nr. 40) gehört wohl zu der
gleichen Tafel wie VAT 13704+.

VAT 13704+ enthält die Beschreibung einer Ritualsequenz. In
der rechten Kolumne (Z. l’-18’) blieb die Beschreibung des
Endes eines Rituals erhalten, durch das ein nicht mehr näher
bestimmbares Unheil abgewendet werden sollte. Der Patient,
für den das Ritual durchgeführt wurde, hatte sich verschiedenen
Reinigungsritualen, u.a. Waschungen am Fluß, zu unterziehen.
Es folgt in Z. 19’ ein neuer Ritualabschnitt. Es ist nur der Beginn
erhalten, in dem die Vorbereitung des Ritualschauplatzes
beschrieben ist.

40

VAT 13857
86 x 60 x 23 mm

Ritualbeschreibung mit einem Gebet an Sin

Fundnummer: -
Fundort: -

Rötlich-braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer vielleicht mehrkolumnigen neuassyrischen Tafel. Auf der
schwer beschädigten Vs. ? der Tafel sind nur noch unlesbare
Spuren von etwa 11 Zeilen zu erkennen. Auf der anderen
Tafelseite haben sich Reste von 19 Zeilen erhalten. VAT 13704+
(Text Nr. 39) gehört wohl zu der gleichen Tafel wie VAT 13857.

In VAT 13857 ist ein Ritual beschrieben, in dessen Verlauf,
nachdem dem Mondgott bei Nacht ein Opfer dargebracht worden
war, ein bislang noch nicht bekanntes Gebet an Sin rezitiert
wurde.

41

VAT 13599

48 x 42 x 22 mm
zu N 4

Beschreibung von Verfahren zur
Heilung von Aussatz (garäbu)

Ass 17721(?)
hD8I, Suchgraben,
Haus des Beschwörungspriesters

Rotbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom rechten
Seitenrand mit der oberen rechten Ecke einer vermutlich
einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind Reste
von 12 Zeilen, auf der Rs. Reste eines Kolophons (3 Zeilen)
erhalten. Die Tafel wurde von dem noch jungen Kisir-Assur
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften