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Maul, Stefan M.; Strauß, Rita; Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete I — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.32132#0045
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32

Ritualbeschreibungen und Gebete I

Rs.

13-15 Eine leider ebenfalls schlecht erhaltene, ausführlichere Fassung des sumerischen Gebetes ist dank einer babylonisch
geschriebenen Tafel aus Ninive (K 6142, Rs.) bekannt. Dazu siehe S. M. Maul, BaF 18,276f.

16 Eine inhaltliche Parallele (Salbung des Patienten) findet sich z. B. in dem Schlangen-Namburbi AO 8871, Rs. 17
(BaF 18,274).

17 Die nicht ganz gesicherte Ergänzung des Zeilenanfangs richtet sich nach der Parallelstelle aus dem Schlangen-Nam-
burbi DT 80, Z. 7 (BaF 18, 283). Vgl. auch die inhaltlichen Parallelen aus den Schlangen-Namburbis 80-7-19, 88
Vs.4’-6’ (BaF 18,278)und BAM 318, Kol. IV 32-36 (BaF 18,292).

19 Das in den Zeilen 19ff. niedergeschriebene Gebet war wohl an den Sonnengott gerichtet.

8’ Sollte das hier zur Rezitation vorgeschriebene sumerische Gebet identisch sein mit dem Gebet, dessen Reste noch
in den ersten Zeilen der Rs. erhalten sind?

9’ Vgl. die Parallelstelle aus dem Schlangen-Namburbi FKA 123, Rs. ! 14: [ana bitisu SJI.SA-ma BÜR-/r.

10’ In der Stichzeile Rs. 10’ war das Incipit eines Gebetes an den Sonnengott genannt. Es weist große Ähnlichkeit auf
mit der Stichzeile der Tafel KAR 224, Rs. 39: EN dUTU mus-<te->-sir AN-'c' u KI-[tim ] nu-ur KUR.

[KUR(.MES)] (Beschwörung: Samas, der Himmel und Erde auf rechtem Wege hält, [ ], Ficht der Fänder). Es ist

allerdings sehr fraglich, ob in beiden Fällen das gleiche Gebet gemeint ist. Denn die Stichzeile der Tafel VAT 14046
dürfte auf eine weitere Namburbi-Tafel, die von KAR 224 aber auf ein Ritual verweisen, mit dessen Hilfe das von
einem Totengeist verursachte Unheil bekämpft werden sollte.
ll’f. Vgl. den sehr ähnlichen ersten Eintrag des Kolophons, mit dem Kisir-Assur die Tafel KAR 230 versah (Rs. 12):
GABA.RI KÄ.DINGIR.RA kl SAR E. Vgl. auch die weiteren in H. Hunger, BAK S. 71 unter Nr. 203 aufgeführten
Varianten des Bibliotheksvermerks sowie KAR 150, Rs. 16 (= BAK Nr. 232). Im Anfang der Zeile 11’ könnte
in Anlehnung an die Kolophone H. Hunger, BAK Nr. 211 und Nr. 212 auch ki pi gls/e 5/ akkadi o.ä. gestanden
haben. Der vorliegende Kolophon ist in zweifacher Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen verwendete der Schreiber
in Rs. 11 ’f., anders als im Fließtext der Tafel, deutlich archaisierende Zeichenformen (siehe vor allem das RA in
KÄ.DINGIR.RA kl sowie das -ma und das BA in Rs. 12’), vielleicht mit der Absicht, auf das Alter der aus Babylon
stammenden Textvorlage zu verweisen. Zum anderen ist es höchst ungewöhnlich, daß die Einträge eines Kolophons
mit Trennstrichen voneinander abgesetzt wurden. Hierfür ist mir kein weiteres Beispiel bekannt, weder aus dem
Tafelbestand des sog. Hauses des Beschwörungspriesters noch aus anderen Kolophonen des 1. vorchristlichen Jahr-
tausends. Zu weiteren epigraphischen Besonderheiten dieser Tafel vgl. die Anmerkung zu Vs. 6.

13’f. Vgl. den ähnlichen Kolophon Text Nr. 19, Rs. 5’ff. In dem Tafelbestand aus dem sog. Haus des Beschwörungs-
priesters finden sich zahlreiche Schriftstücke, die von noch “kleinen Gehilfen” (samallü sehru) angefertigt wurden.
Unter diesen sehr jungen Schreibem sind sowohl Mitglieder der Beschwörerfamilie als auch Söhne von Schreibern,
Priestem und anderen Funktionären aus Assur. Der Name des Schreibers der vorliegenden Tafel kann deshalb leider
nicht mehr ermittelt werden. Es ist unklar, ob der Schreiber in dem Kolophon die Namen seines Vaters und seines
Großvaters genannt hatte.

14’f Im Zeilenanfang ist wohl ana sabät epesi zu ergänzen. Die Ergänzung ana musepisüti ist freilich nicht auszuschlie-
ßen (vgl. dazu z. B. BAK Nr. 198). Bis zum unteren Rand der Tafel ist noch Raum für ein bis maximal zwei Zeilen.
Ob der Kolophon mit Z. 14’ bereits beendet war, ist nicht eindeutig zu erkennen.

6) VAT 14214 (Kopie: S. 175) Löseritual (Namburbi), durch das die Entfremdung zweier lange

voneinander getrennter Personen aufgehoben werden soll

Fundnummer: Ass 17722 fn; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)

Beschreibung: Graubraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom unteren Teil des rechten Seitenrandes einer einkolumnigen
Tontafel; 46 x 51 x 24 mm. Auf der Vs. sind Reste von 12 Zeilen, auf der Rs. Reste von 5 Zeilen erhalten. Die Oberfläche
von Vs. und Rs. ist stark beschädigt.

Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Duplikate: S. M. Maul,BaF 18,410-414,Z. 15-27 undZ. 37; imeinzelnen:

Vs. l’-12’ // A 186 (Ass. 13955 ku), Vs. 15-27

Vs. l’-12’ // 82-9-18,12238 (BM 72232), Vs. 3’-Rs. 5’

Vs. 1’ //SpTU III 79, Vs. 10-11

Vs. 1’ //K 6362,10’

Vs.3’-12’ // Sm 824, l’-ll’

Rs. 1’ // A 186 (Ass. 13955 ku), Rs. 6
 
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