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Ritualbeschreibungen und Gebete I
9’ Backsteine (agurru) wurden bisweilen als Unterlage für Opfergaben verwendet. Vgl. hierzu S. M. Maul,
Fs. Lambert, 396 mit Anm. 83 und 84 und ferner Text Nr. 42, 10’.
11 ’ Zur Ergänzung vgl. BaF 18,51 mit Anm. 49 und 50.
13’ In den Ritualen wurde immer dann dem Libationsgefäß ein Trinkhalm (takkussu) beigegeben, wenn das den Göttem
präsentierte obergärige Bier vor Ort gebraut wurde. Zu der Ergänzung vgl. BaF 18, 54 und 121 mit Parallelstellen
sowie Text Nr. 20, Z. 7’.
16) VAT 14012 (Kopie: S. 183)
Fragment der Beschreibung eines Löserituals (Namburbi)
mit einem Gebet an Ea und Marduk
Fundnummer: Ass 17722 fx; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)
Beschreibung: Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück mit der linken unteren Ecke einer wohl einkolumnigen Tontafel;
43 x 40 x 16 mm. Es blieben Reste von 12 Zeilen erhalten.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -
Transliteration:
(Vs.) l’-6’
7’
8’
9’
10’
11’
12’
(geringfügige Zeichenspuren)
[(...) d] rE'- ra 1 V rdlAM[AR].UTU [
[ina u4-me a\n- ne'- e' i-zi-za- rnim'-[ma
[(...) ({\'E'-'a' u dAMAR.UTU ia-a-s\i rüsänimma (...)]
[ina d]i-ni-ku-nu 'mi'-'sa'-ru-t\ü lullik
[ina H]UL SU.IL ma-dis x [
[DINGIR.MES] 'GAL'.MES 'di-'na' [di-na(?)
(Rand)
Übersetzung:
l’-6’
7’
9’
10’
11’
12’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[(...)] Ea und Marduk [
[noch an] diesem Tage tretet her zu mir [und
[(...)] Ea und Marduk, [kommt] mir [doch zu Hilfe! (Werdet doch aufmerksam auf meinen Rechtsfall, denn)]
[auf] euren [Rechts]spruch [hin will ich] in den Zustand der rechten Ordnung [gelangen]!
[Wegen des Un]heils, das von der »Handerhebung« ausgeht, [bin ich] gar sehr [geängstigt]. (?)
Große [Götter, gewährt] ein Urteil, [ ]!
(Rand)
Bemerkungen:
Das Gebet, dessen Reste in VAT 14012 erhalten sind, war an die Götter Ea und Marduk gerichtet (vgl. Z. 7’ und
Z. 9’). Wie zwei der drei von W. Mayer in UFBG 381 registrierten Gebete an Ea und Marduk war wohl auch das
vorliegende Gebet im Rahmen eines Löserituals zur Rezitation vorgeschrieben.
7’f. Vgl. die enge Parallele aus einem an Ea und Marduk gerichteten Gebet, das in einem Löseritual rezitiert wurde,
durch welches Unheil abgewehrt werden sollte, das das Verhalten einer Wildkatze angezeigt hatte (S. M. Maul,
BaF 18, 333, Z. 18f.). W. Mayer, UFBG 21 lff. führt weitere Parallelstellen auf (vgl. vor allem UFBG 212 unten).
9’ ZuderhiervorgeschlagenenErgänzung vgl. W.Mayer,UFBG213 sowie S.M.Maul,BaF 18,288,Z. 24’; 405,Z. 33
und 489, Z. 70. In der zweiten Zeilenhälfte könnte so wie in S. M. Maul, BaF 18, 305, Z. 3 (Eidechsen-Namburbi)
und 380, Z. 19 (Namburbi gegen Unheil, das vom Bett eines Menschen ausgeht) die Bitte ana dimja qülänimma,
“auf meinen Rechtsfall werdet doch aufmerksam” gestanden haben (vgl. dazu auch W. Mayer, UFBG 215,221 und
223f.).
10’ Zu der Ergänzung vgl. die Parallelstelle S. M. Maul, BaF 18, 305, Z. 4 (Eidechsen-Namburbi) und 380, Z. 20
(Namburbi gegen Unheil, das vom Bett eines Menschen ausgeht). Vgl. femer ebd., 187, Z. 4” und 272, Z. 18’ sowie
W. Mayer, UFBG 215,221 und 223f.
11’ Die hier vorgeschlagene Lesung muß leider unsicher bleiben. Statt SU.IL erwartet man eher die Schreibung
SU.IL.LÄ. Dennoch ist an dieser Stelle - wie es scheint, mitten in einem Gebet - kaum mit der Ritualanweisung
SU<-sü> IL-ma ana I[GI (“er erhebt <seine> Hand und [.t] dann v[or GN”) zu rechnen, obgleich die vorhandenen
Spuren auch in dieser Weise gelesen werden könnten.
12’ dlna ist neben dem häufigeren dini bezeugt (vgl. z. B. S. M. Maul, BaF 18,257,10, Text B).
Ritualbeschreibungen und Gebete I
9’ Backsteine (agurru) wurden bisweilen als Unterlage für Opfergaben verwendet. Vgl. hierzu S. M. Maul,
Fs. Lambert, 396 mit Anm. 83 und 84 und ferner Text Nr. 42, 10’.
11 ’ Zur Ergänzung vgl. BaF 18,51 mit Anm. 49 und 50.
13’ In den Ritualen wurde immer dann dem Libationsgefäß ein Trinkhalm (takkussu) beigegeben, wenn das den Göttem
präsentierte obergärige Bier vor Ort gebraut wurde. Zu der Ergänzung vgl. BaF 18, 54 und 121 mit Parallelstellen
sowie Text Nr. 20, Z. 7’.
16) VAT 14012 (Kopie: S. 183)
Fragment der Beschreibung eines Löserituals (Namburbi)
mit einem Gebet an Ea und Marduk
Fundnummer: Ass 17722 fx; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)
Beschreibung: Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück mit der linken unteren Ecke einer wohl einkolumnigen Tontafel;
43 x 40 x 16 mm. Es blieben Reste von 12 Zeilen erhalten.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -
Transliteration:
(Vs.) l’-6’
7’
8’
9’
10’
11’
12’
(geringfügige Zeichenspuren)
[(...) d] rE'- ra 1 V rdlAM[AR].UTU [
[ina u4-me a\n- ne'- e' i-zi-za- rnim'-[ma
[(...) ({\'E'-'a' u dAMAR.UTU ia-a-s\i rüsänimma (...)]
[ina d]i-ni-ku-nu 'mi'-'sa'-ru-t\ü lullik
[ina H]UL SU.IL ma-dis x [
[DINGIR.MES] 'GAL'.MES 'di-'na' [di-na(?)
(Rand)
Übersetzung:
l’-6’
7’
9’
10’
11’
12’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[(...)] Ea und Marduk [
[noch an] diesem Tage tretet her zu mir [und
[(...)] Ea und Marduk, [kommt] mir [doch zu Hilfe! (Werdet doch aufmerksam auf meinen Rechtsfall, denn)]
[auf] euren [Rechts]spruch [hin will ich] in den Zustand der rechten Ordnung [gelangen]!
[Wegen des Un]heils, das von der »Handerhebung« ausgeht, [bin ich] gar sehr [geängstigt]. (?)
Große [Götter, gewährt] ein Urteil, [ ]!
(Rand)
Bemerkungen:
Das Gebet, dessen Reste in VAT 14012 erhalten sind, war an die Götter Ea und Marduk gerichtet (vgl. Z. 7’ und
Z. 9’). Wie zwei der drei von W. Mayer in UFBG 381 registrierten Gebete an Ea und Marduk war wohl auch das
vorliegende Gebet im Rahmen eines Löserituals zur Rezitation vorgeschrieben.
7’f. Vgl. die enge Parallele aus einem an Ea und Marduk gerichteten Gebet, das in einem Löseritual rezitiert wurde,
durch welches Unheil abgewehrt werden sollte, das das Verhalten einer Wildkatze angezeigt hatte (S. M. Maul,
BaF 18, 333, Z. 18f.). W. Mayer, UFBG 21 lff. führt weitere Parallelstellen auf (vgl. vor allem UFBG 212 unten).
9’ ZuderhiervorgeschlagenenErgänzung vgl. W.Mayer,UFBG213 sowie S.M.Maul,BaF 18,288,Z. 24’; 405,Z. 33
und 489, Z. 70. In der zweiten Zeilenhälfte könnte so wie in S. M. Maul, BaF 18, 305, Z. 3 (Eidechsen-Namburbi)
und 380, Z. 19 (Namburbi gegen Unheil, das vom Bett eines Menschen ausgeht) die Bitte ana dimja qülänimma,
“auf meinen Rechtsfall werdet doch aufmerksam” gestanden haben (vgl. dazu auch W. Mayer, UFBG 215,221 und
223f.).
10’ Zu der Ergänzung vgl. die Parallelstelle S. M. Maul, BaF 18, 305, Z. 4 (Eidechsen-Namburbi) und 380, Z. 20
(Namburbi gegen Unheil, das vom Bett eines Menschen ausgeht). Vgl. femer ebd., 187, Z. 4” und 272, Z. 18’ sowie
W. Mayer, UFBG 215,221 und 223f.
11’ Die hier vorgeschlagene Lesung muß leider unsicher bleiben. Statt SU.IL erwartet man eher die Schreibung
SU.IL.LÄ. Dennoch ist an dieser Stelle - wie es scheint, mitten in einem Gebet - kaum mit der Ritualanweisung
SU<-sü> IL-ma ana I[GI (“er erhebt <seine> Hand und [.t] dann v[or GN”) zu rechnen, obgleich die vorhandenen
Spuren auch in dieser Weise gelesen werden könnten.
12’ dlna ist neben dem häufigeren dini bezeugt (vgl. z. B. S. M. Maul, BaF 18,257,10, Text B).