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Textbearbeitungen: Nr. 16-17

47

17) VAT 14021 + VAT 14081 (Kopie: S. 183) Löseritual (Namburbi)

Fundnummern: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -

Beschreibung: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit dem vollständigen unteren Rand einer einkolumnigen
Tontafel; 32 x 66 x 20 mm. Auf der Vs. blieben Reste von 6, auf der Rs. Reste von 7 Zeilen erhalten.

Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:
Vs. r

2’
3’
4’
5’
6’

Rs. 1

2

3

4

5

6
7

[ ]x[ ]

rga n [ ] te-b\u\ ! se-di dL[AMMA]

ID 'ra' -[ba]-a-t[i\

ID si-r[a]-a-ti

ID es-ret-\tv su-su-ru] A.MES-k[i]

ID a-se- re^-T-k[i]

(Rand)

TD' Kl-ki uduSISKUR NIG.BA a-'din'-k\i\

a-na-ku 1DINGIR-'sii' ga' !-'mil 1 (?) D[UMU] DINGIR-ra

sä DINGIR-ra (|,AG' dX\-sü ' d"Tas'-me-tum

{ina ?} HUL X X X X X BA (wohl nicht: na) sä ina SU-ia GÄL-m

muh-ri-in-ni- vma' är-ni ser-ti

[ (Spuren) ] HUL-l/

[ ] X X X

(abgebrochen)

Übersetzung:
Vs. l’

2’
3’
4’
5’
6’

[ ]•••[ ]

...[ ], erhoben (gegen mich) sind mein Schutzgeist und (mein) Schutz[engel] (?).

Lluß, du bist groß,

Lluß, du bist erhaben,

Lluß, du bist gerecht. Dei[ne] Wasser sind es, [die (die Dinge wieder) in Ordnung bringen]!
Lluß, ich suche dich (auf).

Rs.

1 Lluß, dort, wo du bist (?), gab ich dir Opfer(schaf) und Geschenk.

2 Ich bin Ilsu-gamil (?), der S[ohn] seines Gottes,

3 dessen Gott Nabü (und) dessen Göttin Tasmetum ist.

4 Das Unheil., das sich in meinem Körper befindet,

5 nimm doch von mir entgegen! Meine Sünde, meine Schuld,

6 [ ], das mir (anhaftende) Unheil,

7 [(Bitte um Beseitigung des Unheils)]...

(abgebrochen)

Bemerkungen:

Vs. 2’

Rs. 1

2

4f.

Das vorliegende Tafelbruchstück enthält Passagen aus der in zahlreichen Varianten vorliegenden Beschwörung “Du
Lluß, der alles hervorbringt” (attl näru bänat kaläma). Dazu vgl. S. M. Maul, BaL 18,85-89. Eine Zusammenstellung
der Belege für das an den Lluß gerichtete Gebet findet sich ebd., 86 mit Anm. 21-22.

Vielleicht ist in Anlehnung an die Beschwörung atti näru bänat kaläma aus einem Löseritual, durch das Unheil
abgewendet werden sollte, welches sich in dem ungünstigen Geburtstermin eines Kindes ankündigte, im Zeilenanfang:
rga'-[mi-ra-ti (“du bist (in deiner Entscheidung) endgültig”) zu ergänzen (vgl. S. M. Maul, BaL 18,406 Z. 40). Die
Deutung der Spuren in der zweiten Zeilenhälfte bleibt unsicher.

SISKUR hat hier statt AMARxSE die Zeichenform AMARxES. Die zahlreichen Rasuren und die ungeübt
erscheinende Hand des Schreibers sind Hinweise darauf, daß die Tafel VAT 14021+ von einem noch wenig
fortgeschrittenen Schüler geschrieben wurde. Die Zeichenform AMARxES dürfte daher wohl als Schreibfehler zu
werten sein.

Die Zeile Rs. 2 ist so stark beschädigt, daß die Lesung des hier genannten Namens unsicher bleiben muß. Statt
Ilsu-gamil wäre auch die Lesung dMarduk( rSÜ n)-gamil denkbar, selbst die Lesung dNabü(MUATI)-gamil kann
nicht ausgeschlossen werden. Keiner dieser Namen ist für das neuassyrische Assur bezeugt. Zu Rs. 2f. vgl. femer
auch die Parallele Text Nr. 63, Rs. ? 5’f.

Vgl. die Parallelstelle S. M. Maul, BaF 18,288, Rs. 9f.
 
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