Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Textbearbeitungen: Nr. 22

53

Rs.

20’ [ ]...[ ] (... laßt mich vorübergehen! o.ä.)

(abgebrochen)

1 Das mastakal-Kraut, das Zauberei, Hexerei (und) Manipulationen löst, möge lösen!

2f. Der ausgehende Monat möge das Böse forttragen! Tag, Monat (und) Jahr, die kommen (wörtlich: eintreten) werden,
mögen Leben herbringen!

4 Wer (hier) hinein eintritt (und) herausgeht, möge sich an Fülle (und) Leben sättigen!

5 Ich möge in den Zustand der rechten Ordnung gelangen, die Schritte (meiner) Wege bewacht!

6 Mit eurem reinen Mund/Ausspruch, der nicht abgeändert werden kann, mit euren makellosen Lippen

7 sprecht. Ich möge darinnen (d.h. in dem durch das Amulett zu schützenden Haus) gedeihen und möge es gut haben
für alle Zukunft!

8f. Ea, Samas, Marduk, legt doch Wohltat (und) Leben
9 über das Haus des Bulälu, des Sohnes seines Gottes, daß

10 Fülle, Üppigkeit, reicher Ertrag (und) Überfluß dort eintreten möge

11 für alle Zukunft! Ich bin Bulälu, der Sohn seines Gottes.

12 Ich, einer der Ehrfurcht hat vor eurer großen Göttlichkeit, will eure großen Taten zu erkennen geben,

13 ich will euch [lo]bpreisen vor den Leuten allenthalben!

14, 16 Gott, der mir Heil verschafft, Asalluhi! (sum.)
15 Gott, der Heil verschafft, Marduk! (akk.)

17 Isum, Herold der Götter, Herr der Straße,

18 [wenn] du [durch die Straße gehst], was auch immer du (dort) entlanggehen läßt,
19f. [le]ge Schutz [über das Haus] des Bulälu, des Sohnes seines Gottes!

(Rand)

Bemerkungen:
Vs. 1’

l’f.

4’

5’ff.

9’

11’

Es bleibt unklar, was auf der nicht erhaltenen Vs. des Tafelvorsprungs stand.

Die in der Transliteration unterstrichenen Passagen sind die, die in dem zur Zeit verschollenen Bruchstück
KAR 282,2. Fragment erhalten sind.

Die Ergänzungen richten sich nach einem Paralleltext, der auf einem vom Tell Halaf stammenden Amulett erhalten
blieb (siehe J. Friedrich, G. R. Meyer u.a., Die Inschriften vom Tell Halaf [AfO Beiheft 6], 46 und Tf. 17 und ferner
S. M. Maul, BaF 18,180f. und 179 mit Anm. 218):

EN dSÜ ABGAL DINGIR.MES dEr-ra / UR.SAG DINGIR.MES dI-sum NIMGIR SILA / dIMIN.BI UR.SAG kr
M-na-an x / reme me a-na ^Leerraum) suk-na.

Die Verbalform am Anfang der Zeile 4’ muß ein Imperativ Sg. m. oder ein Prekativ Sg. m. gewesen sein. Zur Ergän-
zung bietet sich (gegen S. M. Maul, BaF 18,179 Anm. 218) daher wohl kaum die oben im Kommentar zu Vs. 1 ’f. zi-
tierte Passage, sondem eher eine Bitte an, die in einem Amulett erhalten blieb, das in Tarsus gefunden wurde (siehe
A. Goetze, JAOS 59 [1939], 11-16 Nr. 8 und S. M. Maul,BaF 18,187,18’): MU KU4-tü clu-muq-M lu-kal-lim-an-ni
(“Das kommende Jahr möge sein Gutes mir zeigen”). Da KAR 282, 2. Fragment zur Zeit unauffindbar ist, konnte
dieser Lesevorschlag nicht am Original überprüft werden. Als Ergänzung ist freilich auch die Bitte (lumunsu o.ä)
li-mas-sir-an-ni (vgl. dazu Text Nr. 1, 4’) denkbar. Die von E. Ebeling in KAR 282, 2. Fragment, Z. 4’ kopierten
Spuren könnten tatsächlich zu der Lesung -si]r-an-ni passen.

Vgl. die Parallelstellen Text Nr. 29, Rs. re. Kol. l’ff. und Text Nr. 31, Kol. VI 8ff.

Vgl. die Parallelstelle BaF 18, 186, Z. l’f. (= Text D, Z. 11-12): rM 1 at-ta-ta-lu u-me-Mm / a-tam-ru ina SILA
ü-kab-<bi->[s]u ina a-ha-ti sowie die Parallelstelle Maqlü VII, 126f. Mit raf- rta'-tulu(PÜ) liegt eine assyrische
Verbalform mit Vokalharmonie vor. Die ein wenig ungewöhnliche Schreibung mit PÜ (Logogramm für “Brunnen”)
verweist vielleicht auf unreines Waschwasser als Substanz, mit der man sich infizieren könnte. ümeMmme steht hier
für ümisamma (zu -me statt -ma siehe GAG 3 § 123a).

IndemDuplikatBaF 18,186,Z.3’ (=TextD,Z. 13)istwohlin AnlehnunganZ.9’: [ dALA]DHUL-t[i !?] 'MÄSKIM'
HUL-tf zu lesen (BaF 18,186,3’ ist entsprechen zu verbessem). Zum ergänzten Zeilenende vgl. BaF 18,186,Z. 6f.
Das ina am Beginn der Zeile leitet wohl eine sehr lange Bitte vom Typ ina lumun ... Mtiqäninmma o.ä. ein (vgl. z. B.
S. M. Maul, BaF 18,469, Z. 21-475,Z. l’). Das zunächst eigenartig erscheinende dseZ?eftM(IMIN.BI) M Mdidürfte
eine gelehrte oder spielerische Schreibung für sibit sadi, »Zugriff des Berges« sein. Dieses Epitheton ist nämlich in
ganz ähnlichem Kontext in der zweiten Tafel Maqlü (II, 56) der schweren Hautkrankheit IPbu zugewiesen: 56lu-u
li-P -bu si-bit KUR-/ 51lu-u be-en-nu ri-hu-ut dSul Jpa'- ve'-a 5Slu-u AN.TA.SUB.BA lii-u d[Lugal-ür-ra] 59lu-u
SU.DINGIR.RA lu-u S[U. dINNIN] 60lu-u SU.GIDIM.MA lu-u SU.[NAM.ERIM(.MA)] 6llu-u SU NAM.LÜ.U18.
LU lu-u La-mas-tü etc. Das Ende der Zeile Vs. 11’ ist nach Maqlü II, 58 und nach der Parallelstelle KAR 26, 38
ergänzt (vgl. dazu die Kopie von D. Schwemer in KAL 2 [Text Nr. 21]).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften