Textbearbeitungen: Nr. 35
81
3’ KA-kesda, “Knoten” (akk.: kisru) dürfte hier im übertragenen Sinne gebraucht sein, ähnlich wie in der
Verbindung kisir libbi, “Verhärtung des Herzens”, “Zom”. Eine solche Deutung gewinnt durch die Unterschrift in
Rs. 7’ an Plausibilität.
4’ Von Z. 4’ an wird die in sumerischer Sprache begonnene Beschwörung in akkadischer Sprache fortgeführt. Die
Verbindung von nadü, “werfen” mit einem Wort für “Stille” ist sowohl in CT 16, 42, 7 als auch in Surpu VII, 18
belegt. In beiden Fällen ist von Dämonen gesagt, daß sie qüla inamdü, “für Stille sorgten”. Eine ähnliche Bedeutung
ist auch hier anzusetzen (Man beachte, daß in der Synonymenliste malku = sarru qülu als ein Synonym für sissu
verzeichnet ist; siehe AHw 1250b). Während jedoch in den oben genannten Belegen das “für Stille Sorgen” negativ
konnotiert ist (im Sinne von “eine Totenruhe herstellen”), scheint in VAT 10797, Rs. 4’ “für Stille sorgen” ein der
Bedrängnis Einhalt Gebieten zu meinen.
5’ Der “wilde Löwe” dürfte ein Bild für die zuvor genannte “Bedrängnis” sein.
6’ Die Ergänzung des Zeilenendes ist nicht ganz sicher.
9’ Auf dugLA.HA.AN folgen geringfügige Spuren, die nicht zu dem Zeichen MES passen. In Ritualbeschreibungen ist
die Pluralform lahannätum nicht selten ohne das Pluralzeichen MES geschrieben (siehe z. B. BaF 18,260, Z. x+17
und 337, 9: 3 du§LA.HA.AN; vgl. ferner ebd., 425, 49: 3 du§LA.HA.AN(.)SÄHAR). Die Spuren in VAT 10797,
Rs. 9’ könnten zwar auch 2 du§LA.HA.AN(.)S[ÄHAR(.MES) GIN-c//?] gelesen werden. Die Raumverhältnisse
sprechen aber dagegen.
11’ Die Lesung von KU.KU ist ungewiß. Die in Frage kommenden akkadischen Entsprechungen hat R. Borger in:
Mesopotamisches Zeichenlexikon, 425 Mitte zusammengestellt. Neben der in der Übersetzung anklingenden
Lesung KU.KU = uttätu, “Kömchen” (siehe dazu W. von Soden, Iraq 31, 89 und AHw 1446) ist nach Borger auch
KU.KU = qemu, “Mehl”, KU.KU = sTktu, “Pulver” und KU.KU = zü, “Rückstände” o.ä. in Erwägung zu ziehen.
12’ In der zweiten Zeilenhälfte war wohl vorgeschrieben, den Patienten mit der in Z. ll’f. beschriebenen Salbe
einzureiben (pasäsu).
35) VAT 14183 (Kopie: S. 204-205) Rituale zur Heilung von durch Gotteszorn verursachten
Krankheiten und Gemütszuständen
Fundnummer: Ass 17722 bp; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)
Beschreibung: Graubraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück mit dem oberen Rand einer mehr-, wohl ursprünglich
zweikolumnigen Tontafel; 105 x 77 x 34 mm. Es blieben, neben sehr geringfügigen Spuren von der letzten Zeile der
rechten Kolumne der Tafelvorderseite (Kol. II), Reste von zwei Kolumnen der Tafelrückseite erhalten. In der rechten
Kolumne (Kol. III) sind Anfänge von 7 Zeilen, in der linken (Kol. IV) Reste von 20 Zeilen erhalten. Die Kolumnen
sind durch einen tief in den Ton eingedrückten Strich, der gleichzeitig das Zeilenende der linken Kolumne markiert,
voneinander getrennt. Der Zeilenbeginn der rechten Kolumne wurde mit einem feinen vertikalen Strichen angegeben, so
daß sich zwischen den Kolumnen ein Leerraum von etwa 3 mm bildet.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -
Duplikate: Kol.IIl’
Kol. III 1-7
Kol. IV 1-4
Kol. IV 5-17
// KAR 92 (VAT 8238), Vs. 22
// BAM 444 (K 5968 + K 9334) + K 6240 + K 16808 + 81-2-4,393, Rs. 9’ (= BAM 444, Rs. 7)
// KAR 92 (VAT 8238), Vs. 23-28
// BAM 444 (K 5968 + K 9334) + K 6240 + K 16808 + 81-2-4, 393, Rs. 9’-13’ (= BAM 444,
Rs.7’-ll’)
// STT 95+295, Kol. 14-6
// AMT 40 Nr. 2 (K 6419) + K 9085, 2’-3’
// STT 95+295, Kol. II 84-91
// BAM 316 (VAT 13608 (+) VAT 13759), Kol. VI 4’-13’
Transliteration:
Vs. Kol. II 1 ’ [ina GÜ] NU NIG.S[ILA,, .GÄ täl-lal]
(Rand)
Rs.Kol.III
1 [ana bi-^ \e-\e sä BÄD KU4-sü-nu-ti\
2 rana 1 2 3 4 5 6 7 e-reb [ dUTU-.s7 IGI.MES-.s7i-/?// GAR-an]
3 bi-> a-[a ÜS-he ÜNAGA.SI]
4 pa-a^ -s[a-ti GIM ZI.DUB .DUB .BU]
5 ana bi-> [e-e SUB .SUB-di LÜ BI SU n-.s7i]
6 ina A I[D u IM.BABBAR LUH-si KESDA DU8-mö]
7 'a'-n[a E-sü SI.SÄ ana EGIR-.s7i NU IGI.BAR]
(abgebrochen)
81
3’ KA-kesda, “Knoten” (akk.: kisru) dürfte hier im übertragenen Sinne gebraucht sein, ähnlich wie in der
Verbindung kisir libbi, “Verhärtung des Herzens”, “Zom”. Eine solche Deutung gewinnt durch die Unterschrift in
Rs. 7’ an Plausibilität.
4’ Von Z. 4’ an wird die in sumerischer Sprache begonnene Beschwörung in akkadischer Sprache fortgeführt. Die
Verbindung von nadü, “werfen” mit einem Wort für “Stille” ist sowohl in CT 16, 42, 7 als auch in Surpu VII, 18
belegt. In beiden Fällen ist von Dämonen gesagt, daß sie qüla inamdü, “für Stille sorgten”. Eine ähnliche Bedeutung
ist auch hier anzusetzen (Man beachte, daß in der Synonymenliste malku = sarru qülu als ein Synonym für sissu
verzeichnet ist; siehe AHw 1250b). Während jedoch in den oben genannten Belegen das “für Stille Sorgen” negativ
konnotiert ist (im Sinne von “eine Totenruhe herstellen”), scheint in VAT 10797, Rs. 4’ “für Stille sorgen” ein der
Bedrängnis Einhalt Gebieten zu meinen.
5’ Der “wilde Löwe” dürfte ein Bild für die zuvor genannte “Bedrängnis” sein.
6’ Die Ergänzung des Zeilenendes ist nicht ganz sicher.
9’ Auf dugLA.HA.AN folgen geringfügige Spuren, die nicht zu dem Zeichen MES passen. In Ritualbeschreibungen ist
die Pluralform lahannätum nicht selten ohne das Pluralzeichen MES geschrieben (siehe z. B. BaF 18,260, Z. x+17
und 337, 9: 3 du§LA.HA.AN; vgl. ferner ebd., 425, 49: 3 du§LA.HA.AN(.)SÄHAR). Die Spuren in VAT 10797,
Rs. 9’ könnten zwar auch 2 du§LA.HA.AN(.)S[ÄHAR(.MES) GIN-c//?] gelesen werden. Die Raumverhältnisse
sprechen aber dagegen.
11’ Die Lesung von KU.KU ist ungewiß. Die in Frage kommenden akkadischen Entsprechungen hat R. Borger in:
Mesopotamisches Zeichenlexikon, 425 Mitte zusammengestellt. Neben der in der Übersetzung anklingenden
Lesung KU.KU = uttätu, “Kömchen” (siehe dazu W. von Soden, Iraq 31, 89 und AHw 1446) ist nach Borger auch
KU.KU = qemu, “Mehl”, KU.KU = sTktu, “Pulver” und KU.KU = zü, “Rückstände” o.ä. in Erwägung zu ziehen.
12’ In der zweiten Zeilenhälfte war wohl vorgeschrieben, den Patienten mit der in Z. ll’f. beschriebenen Salbe
einzureiben (pasäsu).
35) VAT 14183 (Kopie: S. 204-205) Rituale zur Heilung von durch Gotteszorn verursachten
Krankheiten und Gemütszuständen
Fundnummer: Ass 17722 bp; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)
Beschreibung: Graubraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück mit dem oberen Rand einer mehr-, wohl ursprünglich
zweikolumnigen Tontafel; 105 x 77 x 34 mm. Es blieben, neben sehr geringfügigen Spuren von der letzten Zeile der
rechten Kolumne der Tafelvorderseite (Kol. II), Reste von zwei Kolumnen der Tafelrückseite erhalten. In der rechten
Kolumne (Kol. III) sind Anfänge von 7 Zeilen, in der linken (Kol. IV) Reste von 20 Zeilen erhalten. Die Kolumnen
sind durch einen tief in den Ton eingedrückten Strich, der gleichzeitig das Zeilenende der linken Kolumne markiert,
voneinander getrennt. Der Zeilenbeginn der rechten Kolumne wurde mit einem feinen vertikalen Strichen angegeben, so
daß sich zwischen den Kolumnen ein Leerraum von etwa 3 mm bildet.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -
Duplikate: Kol.IIl’
Kol. III 1-7
Kol. IV 1-4
Kol. IV 5-17
// KAR 92 (VAT 8238), Vs. 22
// BAM 444 (K 5968 + K 9334) + K 6240 + K 16808 + 81-2-4,393, Rs. 9’ (= BAM 444, Rs. 7)
// KAR 92 (VAT 8238), Vs. 23-28
// BAM 444 (K 5968 + K 9334) + K 6240 + K 16808 + 81-2-4, 393, Rs. 9’-13’ (= BAM 444,
Rs.7’-ll’)
// STT 95+295, Kol. 14-6
// AMT 40 Nr. 2 (K 6419) + K 9085, 2’-3’
// STT 95+295, Kol. II 84-91
// BAM 316 (VAT 13608 (+) VAT 13759), Kol. VI 4’-13’
Transliteration:
Vs. Kol. II 1 ’ [ina GÜ] NU NIG.S[ILA,, .GÄ täl-lal]
(Rand)
Rs.Kol.III
1 [ana bi-^ \e-\e sä BÄD KU4-sü-nu-ti\
2 rana 1 2 3 4 5 6 7 e-reb [ dUTU-.s7 IGI.MES-.s7i-/?// GAR-an]
3 bi-> a-[a ÜS-he ÜNAGA.SI]
4 pa-a^ -s[a-ti GIM ZI.DUB .DUB .BU]
5 ana bi-> [e-e SUB .SUB-di LÜ BI SU n-.s7i]
6 ina A I[D u IM.BABBAR LUH-si KESDA DU8-mö]
7 'a'-n[a E-sü SI.SÄ ana EGIR-.s7i NU IGI.BAR]
(abgebrochen)