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Maul, Stefan M.; Strauß, Rita; Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete I — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.32132#0132
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Textbearbeitungen: Nr. 62-63

119

6’ möge gewaltig machen [ ].

7’ (Der Tempel) Esagil und Babylon [mögen ].

8’ Dein »Es ist genug! «, mein Herr, [sprich (für mich) aus]!

9’ Das Unheil, die Krankheit meines Körpers [ ]

10 ’ geringfügige Zeichenspuren
(abgebrochen)

Bemerkungen:

1. Seite ,re. Kol. 1’ Z.3’istzuentnehmen,daßdervorliegende AbschnittdesGebetes,offenbarvondenbekanntenTextvertretern

abweichend, nicht aus der Perspektive des Beters in der 1. Pers. Sg. formuliert war. Vielmehr scheint der äsipu sich
als Vermittler in der Angelegenheit des Beters, von dem in der 3. Pers. Sg. die Rede ist, an den Gott zu wenden. Aus
diesem Grunde ist in dieser und auch in den folgenden Zeilen der ergänzte Text entsprechend modifiziert.

Es ist nicht klar, worin die apotropäische Qualität des mesu-Holzes liegt. Sollte es etwa Ungeziefer fernhalten
können so wie Zedernholz? Wie dem auch sei, dürfte dem mesu-Holz auch aufgrund »philologisch-etymologischer«
Überlegungen reinigende Kraft zuerkannt worden sein. Denn offenbar wurde in der vorliegenden Zeile nach einem
weit verbreiteten Prinzip (hierzu vgl. vor allem Maqlü V, 30ff.) dem mesu{-Holz) aufgrund seiner klanglichen Nähe
zu dem Verb nesü (“fem sein, sich entfemen”) die Kraft zugesprochen, »(Unheil) entfemen« zu können.

3’ Diese Zeile weicht von den bekannten Textvertretem ab. Die zweite Zeilenhälfte wurde in Anlehnung an
BMS 12, Z. 75 (ina IGI-ka su-mi ü pe-er-i li-ser) ergänzt.

5’f. Das Verb pasäsu, das sonst immer der Ablautklasse angehört, wird hier als Verb der i-Klasse behandelt. Z. 5’f.
weicht ein wenig von den bekannten Textvertretem ab. In BMS 12, Z. 76 steht lediglich lip-su-su HUL-nu-u-a mit
der Variante lip-su-su är-ni-ia. Die hier vorgeschlagene Ergänzung beruft sich auf diese Varianten.

8’ Zu kisittu, “Überwältigung” im Zusammenhang mit Begriffen für »Sünde« und »Vergehen« vgl. Surpu IV, 51 sowie
CAD K 453 s.v. kisittu 3.

2. Seite,re. Kol. l’-4’ Zu den Lobwünschen dieser und der folgenden Zeilen vgl. W. Mayer, UFBG 332 und 336ff. und z. B.

W. Mayer, OrNS 59,463, Z. 30ff.

4’ Zu der hier vorgeschlagenen Ergänzung siehe W. Mayer, UFBG 332 und 336ff. Es ist freilich nicht auszuschließen,
daß nach W. Farber, BID 68,44 ( dAnu dEnlil u dEa ana ilütTka rabiti likrubü) zu ergänzen ist.

7’ In dieser Zeile dürfte ein Wunsch formuliert gewesen sein, daß Tempel und Stadt des Marduk ihren Gott loben
mögen. Zu solchen Wünschen siehe W. Mayer, UFBG 336.

8’ Die Belege für ahulap qabü hat W. Mayer in UFBG 226 zusammengestellt.

9’ An dieser Stelle ist wohl nicht HUL.GIG = zeru, ziru, “Hass” zu lesen.

63) VAT 14090 (Kopie: S. 227) Gebet an Marduk

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -

Beschreibung: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom linken Seitenrand einer wohl einkolumnigen Tontafel;
46 x 37 x 14 mm. Mit einem vertikalen Strich ist der Beginn der Textzeilen markiert. Vs. und Rs. lassen sich nicht mit
letzter Sicherheit bestimmen. Auf der Vs. ? blieben 8, auf der Rs. ? 9 Zeilenanfänge erhalten.

Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:


Vs. ?

1’

[ ] (Spuren) [


2’

[NU]N na-d*-clu' DI[NGIR ?


3’

rdl AMAR.UTU EN EN.[EN


4’

[AB]GAL kis-sat AN-<? u [KI-tim


5’

\s\a ina be-lu-ti ir-bu-[ü


6’

ta-mi-ih ds-ri u K[UR-NU-GI4


7’

[s]d-li-lu ta-ma-a-[ti


8’

[ dYEtb-bi-lu-lu E[N ?



(Rand)

Rs. ?

1’

[E]N rsa 1 ana mu-sal-li[m


2’

sa ana ka-sd tak-lu K[A


3’

be-lum mu-de-e k[a-la-ma


4’

vsa' ar-his nap-[su-ru basü ittTsu]


5’

ana-ku LdrMUATF-x-[x(-x) mär ilTsu]


6’

sa DINGIR-.s7i d [Nabür dXN-sü dTasmetum
 
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