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Weiershäuser, Frauke; Hrůša, Ivan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 8, Teil 1): Ur5-ra: Einleitung, Katalog, Textbearbeitungen, Verzeichnisse — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.57033#0249
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Lexikalische Texte I, Teil 1

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Rs. IV 4
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Bezeichnungen für ..Richter” interpretiert. In CAD S/l 10 werden sie dagegen zu sabbitu B gestellt, das nur
lexikalisch belegt ist und als „(a qualilication of soldiers)” gedeutet wird.
Die erste Übersetzung der Gleichung als ..Richter” stützt sich auf Ä. Sjöberg. Or 39. 79. der aufgrund eines
zweisprachigen Textes gi til-le mitgämir sipti ..der die Rechtssprüche endgültig macht” gleichsetzt.
Das sumerische gi4 wird in lexikalischen und zweisprachigen Texten unter anderem mit sabätu ..schlagen,
wegfegen” übersetzt (siehe CAD S/l 8-9). was vielleicht auf die in CAD S/l 10 s. v. sabbitu B vorgeschlagene
Deutung „(a qualilication of soldiers)” hinweist. Zum Kontext der Zeilen in Lü scheint jedoch W. von Sodens
Interpretation ..Richter” in AHw 1173 besser zu passen.
Für die Deutung von ga-an-bar als ..ein Soldat” spricht sich G. Selz. RA 87. 39 : 21 aus. allerdings mit dem
Vorbehalt ..unsichere Deutung” (ibid.. Anm. 74).
Der vollständige sumerische Eintrag lautet ki-mah ad-gi4-gi4.
Die Bedeutung von kannu in diesen Ausdrücken ist unklar. In CAD K 157 sind diese Zeilen zu kannu B ..fetter,
band. rope. beit” gestellt. Sub 2’ h) ist dort jedoch notiert: ..Connection with the rabi sikkati: (possibly to kannu A.
or to a further homonym)”, kannu A / gan-nu ist die Bezeichnung für ein Gefäß oder einen Gefäßständer.
Die Ergänzungen folgen dem Duplikat K 11157+Vs. ii24’(CDLI).
Nach Ä. Sjöberg. Fs. Limet. 133 steht das erste Zeichen des sumerischen Eintrags (E) für GÄ. Der vollständige
sumerische Ausdruck, von dem das akkadische sandabakku abgeleitet ist. wird pisag-dub-ba gelesen; so ePSD
s. v. bisagdubak ..archivist”. CAD S/l 373 gibt als wörtliche Übersetzung von sandabakku ..the one (in Charge) of
the tablet basket” an. K 11157+ Vs. ii 27’ (CDLI) bietet in der sumerischen Spalte E-sä-dub.
Im Duplikat K 11157+ Vs. ii 31’ (CDLI) steht in der sumerischen Spalte me‘na‘nGAR. Diese Fassung ist inMSL 12.
98 : 137 aufgenommen, während die des vorliegenden Manuskripts weggelassen wurde. InMesZL.Nr. 350 wird für
DU keine Lesung /menari/ angegeben.
Auf der antiken Vorlage war das Ende der Zeilen abgebrochen (he-pi). Nach MSL 12. 99-100 : 142. 143. 144. 146
sind die akkadischen Einträge folgendermaßen zu ergänzen: 44: suk-ku-[ku\: 45: sd-as-[suk-ku]: 46: a-bi <7.v-|//|;
48: \a-ba\-Yrak1-\ku\.
Der Funktionär zazakku istvoralleminTextenaus neubabylonischenTempelarchivenbezeugt. NachM. Dandamayev.
AoF 21. 40 war er damals ..royal overseer of all the Babylonian sanctuaries and carried out king’s Orders regarding
them”; so schon R Beaulieu. ASJ 13. 103 (..the overseer of temple affairs for Babylonia”). F. Joannes. N.A.B.U.
1994. Nr. 103. S. 94 sieht in zazakku ..le secretaire particulier du roi”. Dabei stützt er sich auf D. Charpin. ARM
26/2.140-141. der die Belege von DUB. SAR Z A.GA-A’/'-nw in den Texten von Mari diskutiert. Charpin rekonstruiert
den akkadischen Terminus als tupsar sakkakkim, wobei er für sakkakkum eine Ableitung von der Wurzel *skk
..verschlossen, taub sein” vorschlägt und es als ..«cabinet prive» oü le roi se retire pour deliberer avec son ministre
en presence d’un secretaire qui redigera eventuellement le courrier necessaire” interpretiert.
Ä. Sjöberg. ZA 65. 239-240 mit Verweis auf B. Landsberger (in D. Sinor. Proceedings of the 23rd International
Congress of Orientalists: Cambridge 2lst-28th August. 1954. 125) interpretiert dub-sar gestüg lä = suk-ku-ku
als ...deaf scribe‘ (probably serving as copyist)”.
NachMSL 12.99:144 und 113 zuZ. 144 bietet der Textvertreter H (..Berlin text withoutnumber”) Ausspracheglossen
zu dem sumerischen Eintrag: gänmu‘lu‘8idgid. die die Lesung des ersten Zeichens als mulu4 bestimmen. Die
Lesung von GID ist nicht eindeutig geklärt. Im Manuskript Su 52.64+ Rs. iv 3 (STT II. Nr. 373) wird der Eintrag
lü gän rSAR1 angeführt, der durch das letzte Zeichen SAR (= sir) eher auf die Lesung des GID als sir hindeutet
(MSL 12. 113 zu Z. 144). Das vollständige sumerische Wort würde in dem Fall mulu4 sir heißen. Die nächste
Zeile. Lü 1144a. die nur im Manuskript H aufgenommen ist. hat nach MSL 12. 99 : 144a die Gleichung [gän g] id
= sä-di-id <7|.v-//|. Demnach sollte mulu4 (GÄN) etwa ..Meßseil. Meßleine” bedeuten.
Die Übersetzung von bar su gäl / mumassü als ..Reiniger. Barbier” folgt W. Sallaberger - F. Huber Vulliet.
RIA 10. 632.
Der Übersetzungsvorschlag des galläbu als „Tätowieret stammt von W. in der Smitten. BiOr 31. 42.
Die Lesung von PA.SA6 gründet auf UET 7. Nr. 93 Rs. 29: PAe"n"daSA6 = ki-sä-lu-hu-unr. siehe die Edition in
Ä. Sjöberg. ZA 86. 223 mit Kommentar auf S. 234-235.

114) VAT 11921 (Kollation S. 551)

„kanonisches“ lü = Sa, Tafel I

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Linke obere Ecke einer Tafel; 28 x 45 x 10 mm. Nur die Rückseite mit Zeilenresten einer Kolumne ist erhalten.
Der linke Rand der rechten Subkolumne ist durch eine senkrechte Linie markiert.
Datierung: mittelassyrisch
Inhalt: Lü 1148a-148e (Weiser)
Ältere Kopie: KAV. Nr. 95. Bearbeitung: MSL 12. 100. Textzeuge M; DKB-LLA
Duplikate: Zu diesem Manuskript gibt er bisher keine Duplikate. Das Fragment ist von den Editoren von MSL an diese Stelle
nur aufgrund des Parallelabschnitts in Proto-Lü 71 ff. eingeordnet worden; siehe MSL 12. 35 : 71 und 113 zuZ. 148a-e.
 
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