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Lexikalische Texte I, Teil 1
Rs. IV
32’ Die Lesung von MUNU5 im sumerischen Eintrag wird im Licht der nur teilweise erhaltenen Glosse aus VAT 9717
Rs. iv 21: [MUNU5]rx'l"na"ail-mü (siehe unten: Text 118) unsicher.
42’ DUGUD steht wohl fehlerhaft für das ähnliche Zeichen säman. In MSL 12. 137 : 265 wird der Eintrag sagan-lä
umschrieben; im einzigen Duplikat VAT 9717 Rs. iv 30 (siehe unten: Text 118) ist das erste Zeichen abgebrochen.
43’ Die Schreibung mä-na lä steht hier für ma-na lä.
44’ Die Glossierung des sumerischen Eintrags ist wohl fehlerhaft. Die Zeichen ga-KASKAL sind hier als ga-es8
..Kauffahrer. Femhändler” zu lesen; vgl. VAT 9717 Rs. iv 32 (siehe unten: Text 118): ga-es8 = ga-es-su.
46’ Die Lesung von GA-RAS als Entsprechung von mäkisu ist nicht bekannt. Möglicherweise war der sumerische
Ausdruck auch glossiert.
52 ’ Das Wort mummenu ist Hapax legomenon. In AHw 671 ist dazu als Übersetzung ..ein Händler??” vorgeschlagen.
1 ’ In MSL 12. 138 : 338 wird in der rechten Spalte a-s\i\-ru ..Kriegsgefangener” gelesen. Das erste Zeichen auf dem
vorliegenden Textzeugen ist ein fast vollständig erhaltenes 'ri-1. Im Duplikat Ki 1904-10-9.66 Vs. 12’ (RA 17. 195)
ist nur noch das -ru am Ende des akkadischen Eintrags erhalten. In Lü I. Excerpt II 192 (MSL 12. 109) findet sich
die Gleichung lü gespu = sa ü-ma-si und in Z. 218 gespu = ü-ma-su ..Stärke” (MSL 12. 110).
2’-3’ In der altbabylonischen Zeit scheint kizü eine Art militärischer Offizier zu sein. E Kraus übersetzt den Terminus
mit ..Wagenfahrer” (AbB 4. Nr. 110 : 6. IS) oder läßt ihn ohne Übersetzung (AbB 10. Nr. 150 : 8. IS). W. van
Soldt gibt ihn mit ..marshall” wieder (AbB 13. Nr. 28 : 6. kus7). Aufgrund von Belegen aus altbabylonischen
Briefen vertritt die Angehörigkeit des altbabylonischen kizü zum Militär auch L. Sassmannshausen. BaF 21. 56:
..Immerhin ist meines Erachtens hinreichend klar, daß die altbabylonischen kizü eines Gottes zum Militär gehörten.”
R. Beal. Organization of the Hittite Military. 165 interpretiert kizü als „the general term for the fighting portion of
the chariot crew".
Die kizü aus der neubabylonischen Dokumentation des Tempels Ebabbar in Sippar werden von A. Bongenaar.
PIHANS 80. 45 als „a guard. either to protect the resident’s workmen or to guard them (against running away)”
gedeutet; nach J. MacGinnis. RA 91. 86 „Essentially the kizü and rab esirti filled the röles of non-commissioned
officers. the kizü equivalent to a corporal/petty officer. the rab esirti to a sergeant/C.P.O.”
4 ’-5 ’ Das Wort luludänü begegnet nur an dieser Stelle und seine genaue Bedeutung ist nicht bekannt. Der oben angeführte
Interpretationsvorschlag stützt sich auf die sumerischen Ausdrücke und auf den Kontext der Zeilen.
6’-7’ Die Übersetzung von kirdippu als ..Streitwagenfahrer” richtet sich nach R. Beal. Die Organisation of the Hittite
Military. 155-162.
11 ’ Die Übersetzung stützt sich auf das sumerische hu-ru. das in ePSD als ..junior, social inferior” gedeutet wird.
15’ Bei den partizipialen Formen von barü ..sehen. Opferschau durchführen” und baäru ..fangen” scheinen die
mittelassyrischen Formen zumindest gelegentlich eine Metathese des zweiten und dritten Radikals aufzuweisen:
bärü. das im Babylonischen ..Opferschauer” heißt, wird in dem vorliegenden mittelassyrischen Manuskript in der
Bedeutung ..Fischer” verwendet, während baeru, baerütu im Mittelassyrischen ..Opferschauer”. ..Opferschau”
bedeutet (für die Belege und die Deutung von baeru. baerütu siehe K. Deller. AfO 34. 65-66). Es gibt im
Mittelassyrischen jedoch auch die Form bärkuttu ..Opferschau”; siehe E. Cancik-Kirschbaum. Die mittelassyrischen
Briefe aus Tall Seh Hamad. Nr. 9. Z. 19. Für dieselbe Metathese des schwachen Radikals bei dem Verb tamü
..schwören” (tamü - tämu) siehe oben. Text 6 (VAT 10234). Kommentar zu Vs. 16 ’—18 ’.
16’ Nach CAD B 31 bairu lex. sec. ist su-E-de in der sumerischen Spalte einFehlerfür su-ha-de; so schonMSL 12.
146 zu Z. 353. R. Englund. BBVO 10. 230. schlägt für die Zeichenkombination SU:HA die Lesung sukux vor und
auf S. 232-234 bespricht er den konsonantischen /dr/-Auslaut des Wortes. Unter dem Lemma sukud „fisherman”
ist das Wort in ePSD aufgenommen worden und in der vorliegenden Edition wird dafür die Umschrift su-ku6
verwendet. Dagegen hält jedoch Ä. Sjöberg. Fs. Limet. 126 zuZ. 23. der unter vielen Belegen aus den sumerischen,
aber auch akkadischen Texten zweimal auch die Form su-ha-de anführt, die Lesung su-ha für sicher.
17’ Zu gu--lä ..Netz spannen” siehe C. Wilcke. Lugalbandaepos. 118-119. Z. 305 mit Kommentar auf S. 206.
18 ’ Der ebilu ist nur hier belegt. Die Deutung folgt AHw 183.
20’ Die als mähisu bezeichneten Arbeiter führten eine Reihe verschiedener Tätigkeiten aus: Weber. Pflugführer. Jäger
und Militärangehörige (CAD M/l 102). Für die vorliegende Textstelle vermutete W. von Soden. AHw 584. es
handele sich um einen Arbeiter. ..der das Vieh stempelt (auch kastriert?) und zur Schlachtbank führt”.
24’ Das letzte Zeichen der Glosse sieht wie ein babylonisches KAL oder ein mittelassyrisches DAG aus. In MSL 12.
139 : 361 wird die Glosse sä-an-dan gelesen, wofür das akkadische Lehnwort sandanakku und die Glosse
sa-an-ta-na in MSL 14. 134. Col. ii 15 sprechen. Im vorliegenden Text wäre allerdings das Zeichen am Ende der
Glosse mittelassyrisch eher als -dag zu lesen.
25’ Nach den Wörterbüchern (AHw 1266. CAD S/3 235) ist die Bedeutung von sukurü unbekannt. Das sumerische
suku-d/r bezeichnet jedoch Rationen bzw. ein Versorgungsfeld. Somit könnte es sich bei sukurü um ein Lehnwort
mit ebendieser Bedeutung handeln.
26’ Versteht man das sumerische sukur in der eigentlichen Bedeutung ..Lanze”, dann steht MIN in der akkadischen
Spalte nicht für sa sukure ..der der Ration, des Versorgungsfeldes”, sondern für das homophone sa sukurre
..deijenige der Lanze”. Allerdings könnte hier sukur auch eine unorthographische Schreibung von suku-ra aus der
vorhergehenden Zeile darstellen.
34’ Die Ergänzung des sumerischen Eintrags stützt sich auf MSL 12. 139 : 371. Das sumerische uru4 lä kann ..in
Lexikalische Texte I, Teil 1
Rs. IV
32’ Die Lesung von MUNU5 im sumerischen Eintrag wird im Licht der nur teilweise erhaltenen Glosse aus VAT 9717
Rs. iv 21: [MUNU5]rx'l"na"ail-mü (siehe unten: Text 118) unsicher.
42’ DUGUD steht wohl fehlerhaft für das ähnliche Zeichen säman. In MSL 12. 137 : 265 wird der Eintrag sagan-lä
umschrieben; im einzigen Duplikat VAT 9717 Rs. iv 30 (siehe unten: Text 118) ist das erste Zeichen abgebrochen.
43’ Die Schreibung mä-na lä steht hier für ma-na lä.
44’ Die Glossierung des sumerischen Eintrags ist wohl fehlerhaft. Die Zeichen ga-KASKAL sind hier als ga-es8
..Kauffahrer. Femhändler” zu lesen; vgl. VAT 9717 Rs. iv 32 (siehe unten: Text 118): ga-es8 = ga-es-su.
46’ Die Lesung von GA-RAS als Entsprechung von mäkisu ist nicht bekannt. Möglicherweise war der sumerische
Ausdruck auch glossiert.
52 ’ Das Wort mummenu ist Hapax legomenon. In AHw 671 ist dazu als Übersetzung ..ein Händler??” vorgeschlagen.
1 ’ In MSL 12. 138 : 338 wird in der rechten Spalte a-s\i\-ru ..Kriegsgefangener” gelesen. Das erste Zeichen auf dem
vorliegenden Textzeugen ist ein fast vollständig erhaltenes 'ri-1. Im Duplikat Ki 1904-10-9.66 Vs. 12’ (RA 17. 195)
ist nur noch das -ru am Ende des akkadischen Eintrags erhalten. In Lü I. Excerpt II 192 (MSL 12. 109) findet sich
die Gleichung lü gespu = sa ü-ma-si und in Z. 218 gespu = ü-ma-su ..Stärke” (MSL 12. 110).
2’-3’ In der altbabylonischen Zeit scheint kizü eine Art militärischer Offizier zu sein. E Kraus übersetzt den Terminus
mit ..Wagenfahrer” (AbB 4. Nr. 110 : 6. IS) oder läßt ihn ohne Übersetzung (AbB 10. Nr. 150 : 8. IS). W. van
Soldt gibt ihn mit ..marshall” wieder (AbB 13. Nr. 28 : 6. kus7). Aufgrund von Belegen aus altbabylonischen
Briefen vertritt die Angehörigkeit des altbabylonischen kizü zum Militär auch L. Sassmannshausen. BaF 21. 56:
..Immerhin ist meines Erachtens hinreichend klar, daß die altbabylonischen kizü eines Gottes zum Militär gehörten.”
R. Beal. Organization of the Hittite Military. 165 interpretiert kizü als „the general term for the fighting portion of
the chariot crew".
Die kizü aus der neubabylonischen Dokumentation des Tempels Ebabbar in Sippar werden von A. Bongenaar.
PIHANS 80. 45 als „a guard. either to protect the resident’s workmen or to guard them (against running away)”
gedeutet; nach J. MacGinnis. RA 91. 86 „Essentially the kizü and rab esirti filled the röles of non-commissioned
officers. the kizü equivalent to a corporal/petty officer. the rab esirti to a sergeant/C.P.O.”
4 ’-5 ’ Das Wort luludänü begegnet nur an dieser Stelle und seine genaue Bedeutung ist nicht bekannt. Der oben angeführte
Interpretationsvorschlag stützt sich auf die sumerischen Ausdrücke und auf den Kontext der Zeilen.
6’-7’ Die Übersetzung von kirdippu als ..Streitwagenfahrer” richtet sich nach R. Beal. Die Organisation of the Hittite
Military. 155-162.
11 ’ Die Übersetzung stützt sich auf das sumerische hu-ru. das in ePSD als ..junior, social inferior” gedeutet wird.
15’ Bei den partizipialen Formen von barü ..sehen. Opferschau durchführen” und baäru ..fangen” scheinen die
mittelassyrischen Formen zumindest gelegentlich eine Metathese des zweiten und dritten Radikals aufzuweisen:
bärü. das im Babylonischen ..Opferschauer” heißt, wird in dem vorliegenden mittelassyrischen Manuskript in der
Bedeutung ..Fischer” verwendet, während baeru, baerütu im Mittelassyrischen ..Opferschauer”. ..Opferschau”
bedeutet (für die Belege und die Deutung von baeru. baerütu siehe K. Deller. AfO 34. 65-66). Es gibt im
Mittelassyrischen jedoch auch die Form bärkuttu ..Opferschau”; siehe E. Cancik-Kirschbaum. Die mittelassyrischen
Briefe aus Tall Seh Hamad. Nr. 9. Z. 19. Für dieselbe Metathese des schwachen Radikals bei dem Verb tamü
..schwören” (tamü - tämu) siehe oben. Text 6 (VAT 10234). Kommentar zu Vs. 16 ’—18 ’.
16’ Nach CAD B 31 bairu lex. sec. ist su-E-de in der sumerischen Spalte einFehlerfür su-ha-de; so schonMSL 12.
146 zu Z. 353. R. Englund. BBVO 10. 230. schlägt für die Zeichenkombination SU:HA die Lesung sukux vor und
auf S. 232-234 bespricht er den konsonantischen /dr/-Auslaut des Wortes. Unter dem Lemma sukud „fisherman”
ist das Wort in ePSD aufgenommen worden und in der vorliegenden Edition wird dafür die Umschrift su-ku6
verwendet. Dagegen hält jedoch Ä. Sjöberg. Fs. Limet. 126 zuZ. 23. der unter vielen Belegen aus den sumerischen,
aber auch akkadischen Texten zweimal auch die Form su-ha-de anführt, die Lesung su-ha für sicher.
17’ Zu gu--lä ..Netz spannen” siehe C. Wilcke. Lugalbandaepos. 118-119. Z. 305 mit Kommentar auf S. 206.
18 ’ Der ebilu ist nur hier belegt. Die Deutung folgt AHw 183.
20’ Die als mähisu bezeichneten Arbeiter führten eine Reihe verschiedener Tätigkeiten aus: Weber. Pflugführer. Jäger
und Militärangehörige (CAD M/l 102). Für die vorliegende Textstelle vermutete W. von Soden. AHw 584. es
handele sich um einen Arbeiter. ..der das Vieh stempelt (auch kastriert?) und zur Schlachtbank führt”.
24’ Das letzte Zeichen der Glosse sieht wie ein babylonisches KAL oder ein mittelassyrisches DAG aus. In MSL 12.
139 : 361 wird die Glosse sä-an-dan gelesen, wofür das akkadische Lehnwort sandanakku und die Glosse
sa-an-ta-na in MSL 14. 134. Col. ii 15 sprechen. Im vorliegenden Text wäre allerdings das Zeichen am Ende der
Glosse mittelassyrisch eher als -dag zu lesen.
25’ Nach den Wörterbüchern (AHw 1266. CAD S/3 235) ist die Bedeutung von sukurü unbekannt. Das sumerische
suku-d/r bezeichnet jedoch Rationen bzw. ein Versorgungsfeld. Somit könnte es sich bei sukurü um ein Lehnwort
mit ebendieser Bedeutung handeln.
26’ Versteht man das sumerische sukur in der eigentlichen Bedeutung ..Lanze”, dann steht MIN in der akkadischen
Spalte nicht für sa sukure ..der der Ration, des Versorgungsfeldes”, sondern für das homophone sa sukurre
..deijenige der Lanze”. Allerdings könnte hier sukur auch eine unorthographische Schreibung von suku-ra aus der
vorhergehenden Zeile darstellen.
34’ Die Ergänzung des sumerischen Eintrags stützt sich auf MSL 12. 139 : 371. Das sumerische uru4 lä kann ..in