Metadaten

Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0018
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog

Gebete assyrischer Könige an einzelne Gottheiten
(Texte Nr. 1-9)
1 Gebet Samsi-Adads IV., wohl an Istar
VAT 10684 Fundnummer: -
72 x 65 x 31 nun Fundort: -

Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment aus der Mitte ei-
ner einkolumnigen mittelassyrischen Tontafel. Auf der Vs. blie-
ben Reste von 15. auf der Rs. Reste von 14 Zeilen erhalten.
VAT 10684 enthält ein Gebet, das sich möglicherweise an Istar
richtet und von einem König mit Namen Samsi-Adad in Auf-
trag gegeben wurde. Hinsichtlich Schriftduktus und Phraseolo-
gie steht dieser Text VAT 11147 + VAT 11726 (s. u. Nr. 2) nahe
und geht daher wohl auf Samsi-Adad IV. (1053-1050 v. Chr.)
zurück. Der assyrische König preist, soweit der fragmentarische
Erhaltungszustand der Tafel Zusammenhänge erkennen lässt, die
angesprochene Göttin für ihre außerordentliche Bedeutung im
Hinblick auf seine Legitimation zur Herrschaft und sein Pries-
tertum.

bestätigt wurde, erhält dadurch zusätzliches Gewicht, dass das
Gebet, soweit erhalten, in identischer Form von Assumasirpal I.
und seinem Sohn Salmanassar II. überliefert ist und somit nicht
auf ein einmaliges Ereignis Bezug nimmt.

Königsinschrift mit Gebet (?) Adad-narans II.

VAT 12069
41 x 66 x 21 mm

Fundnummer: -
Fundort: -

Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück einer einko-
lumnigen frühneuassyrischen Tontafel mit einem Stück des un-
teren Randes. Auf der Vs. blieben 4 Zeilen, auf der Rs. 6 Zeilen
in Resten erhalten.
VAT 12069 enthält die Reste eines Gebetes oder einer Weihin-
schrift des Königs Adad-närän II. (911-891 v. Chr.). adressiert
an eine weibliche Gottheit. Der Text steht möglicherweise in Zu-
sammenhang mit der Renovierung eines Heiligtums.

Gebet Samsi-Adads V. an eine Göttin

2 Gebet Salmanassars II. an Istar
VAT 11147 + VAT 11726 Fundnummer: -
81 x 65 x 31 nun Fundort: -
Ältere Kopie: W. Meinhold. AOAT 367. Tf. 7 (VAT 11726)
Mittelbraunes Bruchstück aus der Mitte einer einkolumnigen
mittelassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind 16 Zeilen und auf
der Rs. 21 Zeilen in Resten erhalten.
VAT 11726 wurde zuvor bereits von W. Meinhold. Istar in As-
sur. 273ff. als Textvertreter D eines an die Göttin Istar gerich-
teten Gebetes des Königs Assumasirpal I. (1049-1031 v. Chr.)
publiziert. Durch den Zusammenschluss mit VAT 11147 zeigt
sich allerdings, dass jenes Exemplar vielmehr auf dessen Sohn
undNachfolger Salmanassar II. (1030-1019 v. Chr.) zurückgeht.
Dieser hat demnach lediglich den Namen seines Vaters durch
seinen eigenen ersetzt, den Text des Gebetes als solchen aber
offenbar unverändert gelassen.
VAT 11147 + VAT 11726 enthält ein Gebet, das an Istar gerichtet
ist und deren Bedeutung für das Gedeihen des assyrischen Herr-
schertums hervorhebt. Der fromme König, der die Riten für die
Göttin ordnungsgemäß ausführt, darf dafür von ihr erhoffen, in
seinem Amt dauerhafte Unterstützung zu erfahren, fndizien spre-
chen dafür, dass der Text im Zusammenhang mit einer Zeremo-
nie zu Ehren der istar zu sehen ist. Die von W. Meinhold op. cit..
57 geäußerte Vermutung, es habe sich dabei möglicherweise um
ein uAfto-Fest gehandelt, in dessen Verlauf der Herrscher im Amt

A484
91 x 78 mm (nach Photo)

N3: 13

Fundnummer: Ass 21506 s
Fundort: iC6III.
0.6 m unter Hügeloberfläche.
7 m von Osten. 0.5 m vom
Suchgraben Nord, in Verfallschutt
auf dem Fußboden eines Hauses
Archiv der Sänger

Weitgehend erhaltene einkolumnige neuassyrische Tontafel. Auf
der Vs. sind 14 Zeilen erhalten, wobei in der unteren Hälfte am
Zeilenbeginn jeweils bis zu drei Zeichen fehlen. Im oberen Teil
der Vs. ist die Oberfläche vollständig weggebrochen. Hier sind
noch mindestens drei weitere Zeilen zu ergänzen. Die Rs. ist nur
im oberen Drittel beschrieben. Es haben sich Reste von 4 Zei-
len erhalten, die durch eine einfache horizontale Linie von dem
nachfolgenden Leerraum getrennt sind.
A 484 enthält ein Gebet, mit dem sich der König Samsi-Adad
V (823-811 v. Chr.) an eine weibliche Gottheit, möglicherweise
Gula oder Istar. wendet, um für sich um Segen und Beistand zu
bitten. Anlass der Anrufung ist sehr wahrscheinlich die Anferti-
gung eines goldenen bzw. vergoldeten Bildnisses der betreffen-
den Gottheit.

5 Gebet eines assyrischen Königs an die Istar assuntu

VAT 10739
54 x 53 x 30 mm

Fundnummer: -
Fundort: -
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften