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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0057
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44

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Bemerkungen:
Vs. If.

Rs. 2’

4’f.

Ein Vergleich mit dem sicher gelesenen MES in Z. 4 zeigt, dass hier wohl eher das Zahlzeichen „30“ vorliegt. Dieser
Abschnitt des Gebets erwähnt demnach den Mondgott Sin. Dazu würde jedenfalls das Nachfolgende gut passen,
wenn die Spuren richtig gedeutet sind. In einem Handerhebungsgebet wird Sin als der Gott gepriesen, „der Hellig-
keit bewirkt“ (säkin namirti; s. E. Ebeling. AGH. 6:3). Es sollte auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Istar
hier als „Tochter des Sin“ (märat Sin; s. K. Tallqvist. AGE. 332) gemeint ist (vgl. hierzu auch den Kommentar zu
Z. 3).
Als „Königin der Götter“ (sarrat Häm) werden Erna. Istar und Damkina bezeichnet (s. K. Tallqvist. AGE. 238).
Nicht ausgeschlossen ist auch das Epitheton sarrat Igigi u Ammnakl. das der Istar zugeschrieben wird (ebd.; vgl.
CAD S/II 74).
kibrät arbai in der vorliegenden Schreibung ist mittelassyrisch in den Inschriften Tukulti-Ninurtas I. (1233-1197
v. Chr.) sowie bei Tiglatpileser I. (1114-1076 v. Chr.) bezeugt (s. CADK331f).
Das Bedeutungsspektrum von daläpu reicht kontextabhängig von 1. ..aufstören, wach halten“ über 2. „schlaflos
bleiben“ bis 3. „unermüdlich etwas tun“ (AHw 153; CAD D 47f. „to be or to stay awake; to work ceaselessly; to
keep (someone) awake“). Da in Gebeten die zweite Bedeutung überwiegt, sollte ihr hier wohl ebenfalls der Vorzug
gegeben werden, zumal sich auch für die Folgezeile ein Anknüpfungspunkt ergibt. Zu verweisen wäre hierfür auf
KAR 58 Rs. 35’f. Wusku sa ta-ad-li-pu mu-si-tu at-lak a-na E.KUR ra-bi-ti ... „Nusku. der du nächtens gewacht
hast, geh zum großenEkur! ...“ oder K 2560:8 Wusku sä ina SAG LÜ.GIG id-li-pu GI6-.S7/ „Nusku. derzuHäupten
des Kranken die ganze Nacht durchgewacht hat“ (nach W. Mayer. UFBG. 523f).

15) VAT 11666 (Kopie: S. 180)

Gebet an einen Gott (Nergal?)

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer mehrkolumnigen Tontafel; 25 x 44 x 19 nun. Auf beiden Seiten blie-
ben Reste von 6 Zeilenanfängen einer rechten Kolumne erhalten. Auf einer Seite (Vs. ?) verweist das Interkolumnium am
linken Bruchrand auf die Existenz einer weiteren Kolumne.
Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs. (?) re. Kohl’
mu-rkil' naKlSlB iA-vnim1 [
]
2’
e-tel-lu^ na-gal-mu-s[u
]
3’
qäb’-ld’ mu-tab-bil nap-ha-[ri
]
4’
su-’u-ü sä
]
5’
rra1-bi-rlu4sä1 x [ ] x [
]
6’
[ ]xx[
]

Rs. (?) re. Kol. 1’[ ]rdlPARx.rRA''[ ]
2’ DINGIR.MES kas-k[as’-su ]
3 ’ \d\m-dan-nu DINGIR.MES qar-d\u
4’ [ ] x x a-likmah-riDINGIRJMES ]
5’ [ \va'-na' DA1’ sä HI e [ ]
6’ [ ] xrDINGIR1.M[ES'’ ]

Übersetzung:
Vs. (?) re. Kol. 1 ’ Der Siegelbewahrer des Anum [ ]
2’ Der erhabe [ne] Fürst. [ ]
3’ .... der die Gesamtheit ] versorgt/verwaltet [ ]
4’ Herr, dessen Abstammu[ng ]
5’ Das Große des/der ... [ ] ... [ ]
6’ [ ]...[ ]

Rs. (?) re. Kohl’
[ ] .. [
]
2’
der allgewaltige F]ürst der Götter [
]
3’
Der kriegerische [Mächtigste der Götter [
]
4’
[ ] .... der den Göttern vorangeht. [
]
5’
[ ] . [
]
6’
[ ] ... Gött[er(?)
]
 
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